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Hey zusammen

Ich habe vor einigen Tagen die App Heartly entdeckt. Die kann über den Finger deine Herzgesundheit analysieren/tracken.
Dabei kam bei mit raus, das der HFV Wert oder sowas ähnliches sehr hoch sei (8)und dass das aussagt, dass mein Herzalter schon sehr hoch sei irgendwie. Dazu zeigte mir auch Stresslevel an dass dies bei mir auch erhöht ist (das kann stimmen, da ich gerade privat viel um die Ohren habe was Stress auslöst)
Ich war im November 2024 beim Kardiologen der mir sagte, dass mein Herz gesund sei und der Herzrhythmus in Ordnung wäre und mein Herz kräftig ist.

Was sind eure Erfahrungen bei solchen Apps? Glaubt ihr das oder seit ihr skeptisch?

Meine psychologin meint, solche analysen sind per Blutuntersuchung viel zuverlässiger und dass dies nicht stimmen kann. Aber dann gibts wieder irgendwie Leute die sagen was anderes…

Wie steht ihr dazu?

Heute 01:24 • 08.01.2025 x 1 #1


8 Antworten ↓


Wären solche Apps getestete und zugelassene Medizinprodukte, würden sie auf Rezept zu bekommen sein. Irgendwo im Kleingedruckten steht dann auch, dass sie das eben nicht sind. Selbst die Apple Watch, weist darauf hin, das sie keins ist. Natürlich erfüllen Tracker eine Funktion, aber eher die, eine Tendenz von Werten ablesen zu können und nicht eine hundertprozentige Genauigkeit daraus schließen zu können, wenn ein Wert angezeigt wird. Und da sind Messfehler noch nicht mal mit bedacht. Laut meiner Smartwatch hatte ich auch schon einen Puls von 10 oder 200, obwohl der defacto nicht so sein konnte. Leider muss man tatsächlich in der Lage sein, Messwerte korrekt und folgerichtig beurteilen zu können um sie halbwegs brauchbar nutzen zu können. Es würde einem ja sofort auffallen, wenn man Schritttempo fährt, aber der Tacho 150 anzeigt, wenn man dies kognitiv erfassen kann und nicht gleich denken, oh Mann ich bin zu schnell.

Wenn man sich die InAppKäufe anschaut, dann weiß man zumindest bei dieser App, wer den größten Nutzen für sich generieren möchte und vermutlich auch generiert. Komisch finde ich allerdings die Tendenz hin dazu, einem Arzt weniger Glauben zu schenken, als einer App oder einem Laien. Es ist zwar nie ausgeschlossen, dass ein Arzt irrt, aber das gilt natürlich auch für jeden und jedes andere auch. Und dann ist letztendlich nur entscheidend, wem oder was man selbst glaubt, weil man es glauben will und dann eben auch glaubt.

A


Erfahrungen mit App Heartly / Angst vor den Ergebnissen

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@jasmiin24 dein Arzt sagt, alles ist gut.
Die App sagt, da stimmt was nicht.

Wer von den beiden hat studiert? Wer hat deinen Körper gründlich untersucht?
Auf den solltest du hören

Zitat von jasmiin24:
Ich war im November 2024 beim Kardiologen der mir sagte, dass mein Herz gesund sei und der Herzrhythmus in Ordnung wäre und mein Herz kräftig ist.

....und genau das ist wirklich das Einzige, was du verinnerlichen und glauben solltest!


Zitat von jasmiin24:
Was sind eure Erfahrungen bei solchen Apps? Glaubt ihr das oder seit ihr skeptisch?

Du kannst dich gerne mal im Forum etwas einlesen zu dem Thema.
Du wirst viele finden, die solche Tools (Pulsuhren, Apps mit Smartphone usw) tragen/nutzen und sich seit Jahren damit verrückt machen. Es ist ein klassisches Hypochonder-Problem, jede Möglichkeit nutzen zu wollen, seinen Körper und dessen Funktionen zu überwachen - es ist der Zwang nach Kontrolle (wie eben das Googeln von Symptomen übrigens auch).
Leider ist es genau dieser Kontrollzwang, der dazu führt, dass die Wahrnehmung auf jedes Zucken im Körper noch mehr trainiert wird. Wer das ewig lange macht, erhöht damit die Gefahr, nie wieder aus dem Hypochonder-Teufelskreis herauszukommen. Das ist derart tragisch, weil es einen ähnlichen mentalen Effekt wie andere Süchte hat (z.B. Alk.) - ist kein Witz - wurde mir wortwörtlich von einem Psychiater so gesagt.

Gute Therapeuten (und übrigens auch Kardiologen) sagen ihren Patienten eindeutig (!), dass derartige Tools für Hypochonder pures Gift sind und man diese wirklich meiden sollte.
Höre auf die Experten und lege das Ding weg. Vertraue deinem Arzt und seiner Untersuchung und versuche nicht, selbst wieder Dinge zu finden an deinem Körper, die vielleicht nicht in Ordnung sein könnten. Da kannst du nur verlieren, denn du wirst als Hypochonder immer was finden, was seltsam scheint. Unterschätze nie, was unser Kopf / unsere Psyche / das vegetative Nervensystem fabrizieren kann an Störungen.

Noch besser wäre es übrigens bei Angststörungen/Hypochondrie, zu versuchen, auch mal das Handy/Smartphone daheim zu lassen, wenn man aus dem Haus geht - also hier auch komplett die Kontrolle aufzugeben (eben im Notfall jemanden anrufen zu können, falls man umkippt). Das klingt heftig, ich weiß - aber genau das wird auch bei guten Therapien empfohlen - sich stückweise immer mehr trauen und checken/lernen, dass man nicht stirbt / kein Unglück passiert, obwohl man sein Smartphone nicht dabei hat etc.

Ich wünsche dir, dass du es schaffst, dem Zwang der Kontrolle nachzugeben, nicht zu googeln und auch keine Geräte zu nutzen, die dich verrückt machen.

Und, was sollen solche dummen Apps bringen? Was sollen Überwachungsuhren bringen? Ich halte diese Selbstkontrolle für die eigentliche Krankheit.
Wem soll das nützen?
Dem Hersteller.
Dem Nutzer schadet es nur.

Zitat von marialola:
Ich halte diese Selbstkontrolle für die eigentliche Krankheit.

Ja...das ist definitiv ein großer Teil der Erkrankung... es wird auch von Therapeuten teils unter Zwangsstörung geführt, besonders Hypochondrie hat viel mit Zwängen zu tun.
Daher ist es ja so wichtig dass sich Betroffene sehr auf diesen Teil konzentrieren und verstehen, dass dieser Part elementar ist, um wieder gesund zu werden. Wer aber z.B die Verhaltenstipps seines Therapeuten einfach nie umsetzt und weiter googelt oder weiter Apps und Geräte zu Kontrollen/ Überwachung benutzt, kann niemals gesund werden.
Da hilft es auch nichts, tiefenpsychologisch wunder was zu analysieren und zu verstehen, warum man seine psychische Erkrankung bekommen hat.
Man muss handeln und zwar, indem man loslässt und nichts mehr überwacht. Das ist aber wie ein Sprung von einer Klippe, bei dem man darauf vertrauen muss, dass unten ein riesiges Luftkissen steht, das einen auffängt...das Springen traut sich leider nicht jeder.

Zitat von marialola:
Und, was sollen solche dummen Apps bringen? Was sollen


Zitat von marialola:
Wem soll das nützen?
Dem Hersteller.

Ach, Firmen lassen sich alles mögliche einfallen, um das Sucht- und Kontrollzentrum im Hirn des Menschen anzusprechen und das gelingt die letzten Jahre ganz hervorragend und wird auch in Zukunft so sein.
Der natürliche Drang nach immer mehr Bequemlichkeit ist auch so eine Sache, die Unternehmen schon seit Jahrzehnten gnadenlos ausnutzen. Und so verwundert es nicht, dass der Körper und mittlerweile auch der Geist immer mehr verkümmern oder einseitig gefordert werden und dann wundert man sich, dass die psychischen Erkrankungen weltweit immer mehr zunehmen. Das ist nicht überraschend, sondern pure Logik.

Zitat von marialola:
Was sollen Überwachungsuhren bringen?

Die Frage stellt sich natürlich nicht, wenn man keine hat. Aber eine Uhr zu tragen hat zunächst den Nutzen, die Uhrzeit angezeigt zu bekommen. Das Smartwatches mehr können, ist ja nicht das Problem. Eine pauschale Aussage wäre also eher nicht angebracht. Wenn ich im Auto nie Musik hören will, muss ich deswegen das werksseitig eingebaute Radio nicht rausreißen, sondern einfach die Funktion nicht nutzen.
Zitat von marialola:
Ich halte diese Selbstkontrolle für die eigentliche Krankheit.

Bei Hypochondrie ist das auch so.
Zitat von marialola:
Wem soll das nützen?
Dem Hersteller.

Natürlich dem Hersteller, der damit Geld verdient und dem Nutzer weil es ihm gefällt.
Zitat von marialola:
Dem Nutzer schadet es nur.

Das lässt sich eben nicht pauschalisieren. Es kann dem Nutzer schaden, wenn er etwas falsch benutzt, aber man kann auch einen Löffel falsch benutzen, sodass er einem schadet.

@Volatilität Amen

Ich trage übrigens auch eine Apple Watch und mir würde im Traum nicht einfallen, Sauerstoffsättigung, Puls oder „EKG“ damit zu messen / machen.
Weil ich weiß, wie ich bin. Ich würde die Werte googeln und gleich die nächste Angst frei schalten.
Eine Zeit lang hatte ich den Zwang, die berühmten 10.000 Schritte damit zu schaffen und bin abends um den Esstisch gelaufen, wenn nix mehr ging. Das ist verrückt - mittlerweile hab ich den Zähler auch runter geworfen




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Dr. Matthias Nagel
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