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Es gibt offenbar einfach kein Entrinnen aus dem Teufelskreis. Die ewige Bedrohung einer Ansteckung und die immerwährende Panik davor, machen einen total kaputt. Was ist denn das für ein Leben...

Zitat von eidgenosse:
Es gibt offenbar einfach kein Entrinnen aus dem Teufelskreis. Die ewige Bedrohung einer Ansteckung und die immerwährende Panik davor, machen einen total kaputt. Was ist denn das für ein Leben...

Ich arbeite in einer Fleischerei und hatte Salmonellen und den Noro Virus.
Der Noro Virus hat mich dahin gerafft, aber mir blieb gar keine Zeit, mir Gedanken über irgendwas
zu machen. Ich konnte weder schreiben, noch denken. Bei diesem Virus bekommt man auch nichts beim
Arzt verschrieben und kann tatsächlich nur über den Stuhl festgestellt werden, alles andere
sind Spekulationen. Gegen die Übelkeit kann man etwas machen.

A


Emetophobie und Magen-Darm-Grippe

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Zitat von eidgenosse:
Vor einer Weile herrschte hier ja noch ziemlich reger Austausch. Wo sind denn alle hin? Wie geht es euch, vor allem jetzt in der besagten schlimmen Winterzeit, wo die Noroviren und andere Viren wieder Hochkonjunktur haben? Drehen sich eure Gedanken auch andauernd und permanent um die Angst, sich irgendwo anstecken zu können, oder habt Ihr einen Weg gefunden, mit der Krankheit umzugehen oder diese sogar zu verlieren?Seid Ihr in Therapie? Nehmt Ihr Medikamente, welche euch unterstützen? Falls ja, mit welchen habt Ihr gute Fortschritte erzielen können und gute Erfahrungen gemacht?


Hallo Du!
Ich kann dir dazu auch ein paar Erfahrungen berichten.
Also ich hatte seit meiner frühen Jugend Emo und ich weiß ganz genau, wie du dich fühlst. Für akute Probleme müsstest du Dir professionelle Hilfe holen, aber ich kann dir sagen, dass ich sie überwunden habe.

Ich denke, man überwindet sie niemals komplett. Sagen wir die Angst ist komplett weg, aber wenn ich Leute Erbrechen sehe, wird mir immer noch anders. Denke mein Kopf ist noch sehr darauf gepolt, er geht dann ins Detail und spielt das Gesehene immer wieder durch.

Ich kann dir nur wünschen, dass du in Konfrontation kommst und merkst, dass du diese Unsicherheit niemals beseitigen kannst. Es gibt einfach Momente, in denen man sich anstecken kann. Und dann kann man immer noch reagieren. Doch die riesige Angst und Unsicherheit kannst du dir abtrainieren. Ich weiß genau wie du dich fühlst. Es ist auch nicht von einem auf den anderen Tag zu ändern. Aber du kannst daran arbeiten, weil du ein lebenswertes Leben verdient hast!

Hey Warst du denn seither mal wieder krank bzw. wirklich damit konfrontiert? Im Moment kontrolliert mich meine Emetophobie sehr stark und ich kann kaum noch das Haus verlassen.

Hey! Nein, die Emo ist einfach Jahr für Jahr besser geworden, weil ich mich damit konfrontiert habe. Denke, mein Schlüsselerlebnis war so vor 10 Jahren, mit Anfang 20, da war ich Lehrerin in Indien und betreute Slumkinder, eines hat sich mal im Bus auf meinem Schoß sitzend übergeben. Da musste ich dann funktionieren und merkte, es geht die Welt nicht unter. Das hat auf jeden Fall meine Angst verringert. Aber so stark eingeschränkt hat mich das nie. Nur hatte ich öfters Panikattacken, wenn ich woanders geschlafen habe und mir oder anderen schlecht war. Nicht aus dem Haus können ist eine andere Sache, das würde ich behandeln lassen.

Zitat von Veritas:
Ich war das. 11x hatte Ich gekotzt, ca. 4 Stunden. Lebensmittelvergiftung. Bin erst spät zum Arzt, weil es mir einfach nicht besser ging. Nach 'ner Infusion ging's mir schnell wieder besser und Ich bin dann zu Fuß nach Hause. China-Mann per Tele informiert, kein weiterer Gast mit gleichen Beschwerden bekannt. Beim nächsten Besuch wird zu meinen Gunsten verhandelt, wir waren nämlich sonst immer zufrieden, guter Preis, nette Leute.

Es war ja eigentlich ein extrem scharfes Teil was du anstatt auszuspucken geschluckt hast *irgendwas was nach dem Kochvorgang hätte entfernt werden müssen und nur zum Würzen ist).
Fällt das unter LebensmittelVergiftung?

Wir waren übrigens wieder da in der Zwischenzeit und es war wie immer nix zu beanstanden. Haben in den letzten Jahren sehr oft bei verschiedenen asiatischen Restaurants gegessen und nie Probleme.

Ich würde vermuten, das es unter Lebensmittelvergiftung fällt. Ja, beim letzten Mal war alles wieder OK und Ich brauchte auch nichts zu bezahlen.

Die übertrieben scharfen Kühne Peperonis (für den türkischen Markt) aus 'm Glas hat mein Magen auch vertragen, nur woanders brannte es manchmal leicht.

Zitat von eidgenosse:
Vor einer Weile herrschte hier ja noch ziemlich reger Austausch. Wo sind denn alle hin? Wie geht es euch, vor allem jetzt in der besagten schlimmen Winterzeit, wo die Noroviren und andere Viren wieder Hochkonjunktur haben? Drehen sich eure Gedanken auch andauernd und permanent um die Angst, sich irgendwo anstecken zu können, oder habt Ihr einen Weg gefunden, mit der Krankheit umzugehen oder diese sogar zu verlieren?Seid Ihr in Therapie? Nehmt Ihr Medikamente, welche euch unterstützen? Falls ja, mit welchen habt Ihr gute Fortschritte erzielen können und gute Erfahrungen gemacht?


Hallo, bei mir drehen sich, besonders zu dieser Zeit, auch meine Gedanken um eine Ansteckung. Das ist ganz schlimm. Wenn ich schon höre, dass der und der Magen Darm hat, wird mir sofort anders. Ich fasse mir nie mit ungewaschenen Händen ins Gesicht und esse auch nicht mit den Händen, bevor ich die gewaschen habe. Wenn ich anderen Leuten die Hand gebe, benutze ich diese wenig und wasche mir so schnell es geht die Hände. Denn es reicht ja schon, sich übers Händeschütteln oder Anfassen einer Türklinke, anzustecken. Eine Kollegin von mir hat sich mal durchs Anfassen einer Türklinke mit dem Norovirus angesteckt. Ich glaube seitdem ist es auch so schlimm bei mir der Angst.
Vor ca. 7 Jahren habe ich sehr oft Vomex A Sirup genommen, weil ich Angst hatte, dass mir schlecht wird. Also habe ich es auch prophylaktisch genommen und konnte ohne dem nicht mehr aus dem Haus. Ich weiß nicht wie und wann ich es geschafft habe, aber irgendwie bin ich davon losgekommen und brauche es zum Glück schon seit ein paar Jahren nicht mehr.
Außerdem leidet der soziale Kontakt bei mir dadurch. Ein paar meiner Freunde arbeiten im Krankenhaus oder im Kindergarten und da ist dieser Virus ja nicht selten. Habe immer Angst, dass die sich damit angesteckt haben und ich es auch bekomme. Wissen eure Freunde, etc. von eurer Phobie?
Geht es euch auch so? Das ist echt schlimm...diese Phobie beherrscht mein Leben ganz schön. Ich weiß echt nicht was ich machen soll. Meine Eltern verstehen meine Angst nicht..da kommt dann nur, dass ich mich nicht so anstellen soll.

Hallo ihr Lieben, ich melde mich jetzt auch mal hier. Normalerweise habe ich ja eher Angst vor schweren Krankheiten, diese Angst scheint sich Gott sei dank zu bessern. Emo habe ich aber auch schon seit der frühen Jugend und mich das letzte mal vor 16 Jahren übergeben. Habe auch immer total Angst, dass es wem wo schlecht geht, vor allem im Flugzeug. Jetzt ist es so, dass ich mich gestern mit meiner Tante, die Kindergärtnerin ist, zum Mittagessen getroffen habe. Und heute schreibt sie mir, dass sie morgens so bauchweh hatte, dann Durchfall und sich dann übergeben hat. Mir ging es so gut bis zu dieser sms aber seitdem ist es der Horror. Was denkt ihr, wann würde es bei mir ausbrechen, wenn sie mich angesteckt hat? Ich habe am Mittwoch eine OP (nix schlimmes), wo ich natürlich fit sein muss. Deshalb wär es mir am liebsten, wenn beginnt es jetzt noch, statt erst am Montag oder Dienstag! Ich hoffe einfach, dass ich Glück hab und gar nichts bekomme. Hach, warum gibt es dagegen keine Impfung?

Ich habe auch große Angst vorm Erbrechen, aber mittlerweile ist es besser als früher. Ich gehe auch Therapie, die zwar akut hilft aber ich habe trotzdem das Gefühl es wird nie ganz weg sein. Ich hatte Mdg und musste mich erbrechen und dachte dass ich jetzt keine angst mehr habe aber über die Monate wurde es wieder schlimmer. Ich habe durchgehend Angst dass ich Mdg habe. Ich habe (hoffentlich durch meinen Stress) Darmprobleme, also Verstopfung und das stresst mich dann noch mehr und vielleicht wird mein magen und darm dann noch gereizter. Es freut mich hier zu lesen, dass ich nicht alleine bin.

Ich wollte mich auch mal wieder melden. Ich leide im Moment eigentlich jeden Tag mehr oder minder stark unter einer diffusen Übelkeit. Ich weiss einfach nicht, ob diese nur psychisch bedingt ist - also aufgrund meiner panischen Angst vor dem Erbrechen. Ich merke, dass meine Angst vor dem Erbrechen stark mit meinem körperlichen Wohlbefinden korreliert. Je besser es mir geht, desto kleiner ist die Angst - und umgekehrt natürlich. Es gibt keinen Tag, an welchem mich diese Phobie nicht im Griff hat. Seit heute nehme ich Cymbalta, und ich hoffe so sehr, dass ich dadurch zumindest etwas an Unterstützung bekomme. Hat jemand Erfahrungen damit? Wie geht es euch im Moment in Bezug auf diese Phobie?

Bei mir kocht die Angst gerade hoch. Ich hab dummerweise gestern etwas viel Alk. getrunken. Ja bin ich selbst schuld dran, aber jetzt ist mir übel ujd natürlich hab ich Angst brechen zu müssen.
Das Gefühl ist so schrecklich und ich hatte es schon ewig nicht mehr. Gott sei Dank. Aber da bei mir grad alle möglichen Ängste hochkommen ist es wohl nicht verwunderlich, dass auch die Angst vorm Erbrechen wieder stärker ist...

Zitat von MissSo:
Bei mir kocht die Angst gerade hoch. Ich hab dummerweise gestern etwas viel Alk. getrunken. Ja bin ich selbst schuld dran, aber jetzt ist mir übel ujd natürlich hab ich Angst brechen zu müssen.Das Gefühl ist so schrecklich und ich hatte es schon ewig nicht mehr. Gott sei Dank. Aber da bei mir grad alle möglichen Ängste hochkommen ist es wohl nicht verwunderlich, dass auch die Angst vorm Erbrechen wieder stärker ist...


Huhu, versuche mal ein Stück trockenes Brot zu knabbern, damit dein Magen was zu tun bekommt oder eine Banane, das hilft mir immer bei Übelkeit egal ob bei psychischer oder Kater-Übelkeit, und natürlich ganz viel Wasser trinken und schön frische Luft reinlassen! so bin ich bis jetzt immer am übergeben nach Alk. vorbei gekommen.

Zitat von lisa_6731:
Huhu, versuche mal ein Stück trockenes Brot zu knabbern, damit dein Magen was zu tun bekommt oder eine Banane, das hilft mir immer bei Übelkeit egal ob bei psychischer oder Kater-Übelkeit, und natürlich ganz viel Wasser trinken und schön frische Luft reinlassen! so bin ich bis jetzt immer am übergeben nach Alk. vorbei gekommen.



Danke dir. Ich glaub das Schlimmste hab ich jetzt überstanden. Trockenes Brot hab ich auch probiert und es hat tatsächlich geholfen.
Ich sehe den Ausrutscher jetzt einfach mal als selbstinzinierte Konfrontationstherapie. Und versuche nicht böse mit mir zu sein weil ich ja selbst Schuld bin.
Das ich mich jetzt doch relativ fix wieder beruhigen konnte zeigt ja doch, dass ich auf einem guten Weg bin.

Wie geht es euch so im Moment in Bezug auf die Emetophobie?

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Dr. Matthias Nagel
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