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Hallo,mein Name ist Rico,bin 39,und neu hier im Forum.
Ich leg einfach mal los,
angefangen hat es mit einer,Krankheit die ich vor 8 Jahren bekommen hab.
Schwere OP,Tumor im Rückenmark.Op ist gut verlaufen(10 Stunden)und nach ca. 2 Jahren war ich wider voll auf den Beinen.
Eigentlich könnte die Geschichte hier aufhören,weil eigentlich soweit alles ok ist.
Aber es ist genau umgekehrt.Plötzlich kommen die Gedanken,alle erdenkliche Krankheiten.Panik,Angst usw ihr kennt den ganzen Mist.
Der Arzt hat mir paroxetin verschrieben,die hab ich dann auch lange Zeit geholt.
Im moment abgesetzt,ist aber auch wieder etwas schlechter.Mit Psychiater hab ich auch keine guten Erfahrungen gemacht.
Wie kann ich wider meine Lebensfreude, zurück bekommen die ich mal hatte?
Nicht ständig den Puls messen
Ich will nicht jeden Moment am Krankheiten denken,Todesangst,einfach diese schei. Angst loswerden
Ich würde gerne positiv in die Zukunft sehen
Ja ich fühl mich kraftlos und ohne Antrieb
Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen
Mfg Rico

05.02.2012 12:00 • 12.02.2012 #1


8 Antworten ↓


Hallo Rico,

ich hoffe, du bist nicht entmutigt, weil dir noch niemand geantwortet hat. Ich denke, du bist goldrichtig in diesem Forum.
Es tut mir leid, was dir passiert ist. Wenige hier haben das erlebt, die meisten haben immer nur furchtbare Angst davor.
Es könnte soweit alles ok sein, sagst du. Wie lebst du jetzt? Hast du Familie, Kinder?
Kann dich sonst jemand außer Psychiater verstehen?
Psychiater sind meiner Meinung nach nur für die Medikation. Bestimmt solltest du mal in einer Therapie alles aufarbeiten. So eine Erkrankung gehabt zu haben, muß ein furchtbares Trauma sein. Ich kenne aber auch Leute, die aus einer Krebserkrankung gestärkt hervorgegangen sind und es wie ein zweites Leben betrachten. Wie man dahin kommt, weiß ich aber auch nicht. Ich habe selber immer furchtbare Angst und kenne die Begleiterscheinungen und die Depression.
Wenn du magst kannst du mir auch PN schreiben.

Liebe Grüße psydo

A


Eigentlich weiß ich nicht in welche Rubrik ich anfangen soll

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Hallo Rico,

ich litt früher auch unter einer Krankheitsangt. Ich hatte jede Menge Symtome und habe andauerd gedacht, ich bekomme eine Herzattacke oder ich leide an Krebs, usw.

Meine Vorgeschichte war allerdings anders als bei dir. Ich hatte nicht wie du, tatsächlich eine schlimme Krankheit.

Bei mir war es so, das mein bester Freund (noch nicht mal 30 Jahre alt) an einem Herzinfarkt starb. Ich dachte ab diesem Moment irgendwie immer, dass mir das auch passieren könnte. Jedes Pieken und jeden kleinen Schmerz, habe ich als den Vorboten einer schlimmen Krankheit gesehen.
Ich dachte, wenn ihm dass in diesem jungen Alter passieren kann, dann gibt es eine gewisse Wahrscheinlichkeit, das mir das auch passiert.

Wo sehe ich jetzt den Zusammenhang zwischen uns beiden?

Mein Verstand sagte mir, es ist unwahrscheinlich, dass ich demnächst auch einen Herzinfarkt bekommen werde.
Mein Unterbewusstsein sagte mir allerdings immer wieder, aber es besteht ja ein gewisses Restrisiko einen Herzinfarkt zu bekommen. Und das war mein Problem.

Könnte es vielleicht sein, dass es bei dir ähnlich ist?

Dein Kopf sagt dir, du hast deine Krankheit überwunden und alles ist gut, aber dein Unterbewusstsein hat noch gewisse Zweifel?


Ich wünsche dir auf jeden Fall gute Besserung und alles Gute

Hallo Rico!

Ich habe eine Posttraumatische Belastungsstörung, weil mir eben - ähnlich wie bei Dir - etwas recht Traumatisches, in Form eines Kurz-vor-um-Erlebnisses, widerfahren ist.

Bei mir war es im Grunde genommen, eine Dissektion der Carotis Interna, 13 Tage nach meiner Mandelentnahme - mitten auf der Autobahn!

Fazit: 3,6L Blutverlust, 25 Minuten bis ins Krankenhaus, Herzstillstand wegen Volumenmangels.

Danach hatte ich, knapp 5 Jahre lang, eine Herzneurose. Ich habe mir auch ständig den Puls abgetastet, darauf geachtet was das Herz so macht, und natürlich ständig mir klar gemacht, dass das Herz nun gleich stehen bleibt. Das Herz ist allerdings nun abgesegnet meinerseits, sprich, ich habe wieder Vertrauen - dafür ist es nun der Kopf!

Ich nehme aktuell nur 50mg Opipramol pro Tag.

Kurz gesagt, das Urvertrauen in deinen Körper ist flöten gegangen, richtig?
Dann ist der beste Ansatzpunkt, sich mit dem was passiert ist, auseinanderzusetzen. Wenn Du dies gemacht hast, kommt die Angst vorm Tod. Und wenn das durch ist... dann traust Du dich auch wieder ans Leben heran!

Natürlich geht das aber auch nur, wenn Du dich einmal gründlich im KH durchchecken lässt (damit Du eine Vertrauensgrundlage hast) und anschließend deinen Körper wieder mehr belastest.

Beste Grüße!

Hallo,
bin wieder da
nein große Angst das gleiche zu bekommen hab ich weniger,klar kommen die Gedanken.
Die größer Angst,ist die wie die meisten hier-immer abwechselnd alle Krankheiten das volle Programm eben.
Mit Psychologen,habe ich weniger gute Erfahrungen ,entweder verstehen die mich nicht,oder ich sie nicht
keine Ahnung,aber eine große Hilfe waren die nicht.
Irgendwann bekam ich Paroxetin,und so Ging es
Als ich dem Arzt sagte,ich habe diese abgesetzt,war er gar nicht begeistert.
Im Moment nehm ich keine,oft stell ich mir die Frage kann ich ohne überhaupt noch?
ich hab kein Bock auf diese Tabletten
was meint ihr

Nein, da hast Du was falsch verstanden. Ich meinte nicht die Angst, das selbe zu bekommen - sondern überhaupt etwas zu bekommen

Paroxetin wird auch nicht einfach so abgesetzt. Bedenke, dass es sich hierbei um eine Phase handelt. Wenn Du bereits hier die Behandlung ablehnst, wird sie sich in die Länge ziehen. Anderweitig wär sie nämlich schon vorbei.

Und: Psychologen muss man nicht gut finden. Man muss auch den Psychologen nicht verstehen. Allerdings hilft es, ihn als einen Teamkollegen zu betrachten, der einem Ratschläge gibt und unter die Arme greift. Das dauert manchmal Monate bis man den richtigen gefunden hat

Ich habe Paroxetin ca. 6 Monate lange genommen und hatte gute Erfahrungen damit, im Vergleich zu Opipramol, das ich nur sehr kurz genommen habe.

Ich hatte eigentlich auch keine Bock darauf, ohne ging es mir aber zu schlecht.

Das mit dem Absetzen ist so ein Ding. Ich habe es anfangs zu schnell abgesetzt und hatte daruch erhebliche Nebenwirkungen.

Wenn man es richtig absetzt, also nach und nach immer weniger nimmt, sollte es aber kein Problem sein.

Generell fand ich es späte für mich in Ordnung, Medis zu nehmen. Ich hätte in meiner schwersten Phase ohne diese Medis, echt richtige Probleme bekommen.

Wichtig: Ohne an seinen Ängsten zu arbeiten, bringen die Medikamente gar nichts.
Ich kann dir daher wirklich nur empfehlen eine Therapie zu machen.

Ich habe eine Verhaltenstherapie gemacht und habe dadurch meine Ängste verloren. Nur so konnte ich die Medis wieder absetzten.

Hach ja. Hier fehlt ein +1 Button
dust hat vollkommen Recht und dem kann man auch wirklich nur zustimmen.

Medis ohne Therapie = Müll.
Allgemein, keine Therapie = Müll.

Aber beides in Kombination, hilft einem wieder auf die Beine.

Wir drücken Dir die Daumen!

Für alle die nicht so wirklich wissen ob eine Therapie das Richtige für Sie ist, habe ich hier mal meine persönlichen Erfahrungen niedergeschrieben

Soll ich eine Angst Therapie starten oder doch lieber nicht?

Ich hoffe das hilft euch bei eurer Entscheidung.

VG





Prof. Dr. Heuser-Collier
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