ich bin erst 24 Jahre alt und habe seit Dienstag die Angst vor Lungenkrebs. Die Angst kommt nicht alleine von irgendwelchen Symptomen die ich habe, sondern auch auf Grund der Aussage meines Arztes.
Ich hatte zum Zeitpunkt, als ich das erste mal zum Arzt ging schon seit 2 Wochen Husten, ich habe mir aber nichts dabei gedacht weil ich vor kurzem noch eine Erkältung hatte und dachte, es ist noch der abklingende Husten der Erkältung. Der Grund für den Arztbesuch war auch nicht der Husten selber, sondern Rückenschmerzen im oberen Bereich, die besonders beim Einatmen zu empfinden waren. Mein Arzt sagte es sei nur eine Verspannung und zu dem Husten sagte er, dass ich wieder rein kommen solle wenn es in einer Woche nicht besser ist.
Ein paar Tage danach habe ich plötzlich Blut gehustet. Ich bin direkt wieder zum Arzt und habe das Symptom geschildert. Natürlich hatte ich da auch schon den Gedanken, dass es Krebs sein könnte, aber ich wusste dass es auch andere Krankheiten gibt, die das auslösen und habe damit gerechnet, dass es schon was anderes sein wird, aber hatte trotzdem eben Angst, da die Chance trotzdem besteht. Jedenfalls musste ich zum Röntgen und Blut und Urin abgeben.
Beim Röntgen sagte der Radiologe mir, dass es eine Verdichtung in der linken Lunge gibt und es wahrscheinlich eine Lungenentzündung ist. Ich fragte explizit nach, ob er sicher ist, dass es nur das ist. Er sagte, es ist am wahrscheinlichsten, vor allem weil ich noch jung bin, ich muss aber in 14 Tagen zur Kontrolle kommen um zu gucken, ob es sich zurück entwickelt und ich muss antibiotisch behandelt werden. Das war erstmal relativ beruhigend. Ich bin mit den Bildern auch zu meinem Arzt und er bestätigte, dass es eine Lungenentzündung ist. Er sagte auch nichts von Krebs o.ä. Mir wurde also ein Antibiotikum verschrieben, ich habe eine Krankschreibung bekommen und laut meinem Arzt soll ich nach 10 Tagen schon zur Kontrolle anstatt wie der Radiologe sagte, nach 14. Warum weiß ich nicht. In der Zeit hatte ich absolut keine Angst und war froh, dass es nur eine Lungenentzündung ist. Ich hatte die ganze Zeit auch keine Krankheitssymptome. Ich war eigentlich fit, kein Fieber, keine Schwäche. Nur etwas Husten mit gelblichen Auswurf, den ersten Tag noch manchmal Blut aber das verschwand über die Zeit. Zwischenzeitlich kamen auch die Urin- und Blutergebnisse, welche unauffällig waren, lediglich meine Entzündungswerte waren erhöht, was ja passen würde.
Ich bin dann wie besprochen nach 10 Tagen zur Kontrolle wieder in die Radiologie. Diesmal war es ein anderer Radiologe. Er sagte, dass man immer noch etwas in der Lunge sieht, es ist aber rückläufig und die Tendenz ist gut, aber es ist immer noch deutlich sichtbar. Laut ihm dauert es auch, bis es ganz verheilt und der Zeitraum zwischen den beiden Röntgenbildern war zu kurz. Auf den Kurzbericht schrieb er rückläufige Pneumonie. Ich also relativ beruhigt mit den Bildern zum Arzt. Aber irgendwie habe ich mich unwohl gefühlt, dass man immer noch was sieht. Allerdings ist das Husten bereits weniger geworden und auch der Auswurf war nicht mehr gelblich und vor allem war kein Blut mehr im Auswurf, weswegen ich eigentlich guter Dinge war.
Jedenfalls hat mein Arzt sich die Bilder angesehen und sagte, es ist zwar rückläufig, aber es komme ihm sehr komisch vor. Besonders weil das, was dort zu sehen ist, rundlich ist. Dazu sagte er, dass der erste Radiologe auch (im ausführlichen Bericht, der per Post an den Arzt geht) geschrieben hat, dass man hier definitiv ausschließen muss, dass es ein bösartiger Tumor ist. Und auch mein Arzt teilt die Ansicht und das hat er mir auch so gesagt. So wie er gesprochen hat, machte es auf mich den Eindruck als sei es relativ ernst und nicht nur, um ganz sicher zu gehen, dass es das nicht ist, sondern dass es eine realistische Chance gibt, dass es Krebs ist. Er sagte, dass er gerne ein CT machen würde, er aber Sorge hat wegen der hohen Strahlenbelastung. Deswegen solle ich in 3 Wochen wieder zum Röntgen und dann wird geschaut, ob das Sichtbare in der Lunge dann ganz weg ist, oder ob es immer noch sichtbar ist. Wenn es sichtbar ist, werden wahrscheinlich alle Geschütze aufgefahren, wenn nicht, ist alles gut und es war tatsächlich nur eine Lungenentzündung.
Ich habe dann übrigens nochmal auf den Bericht des ersten Radiologen geschaut und dort steht tatsächlich, dass es am ehesten eine Lungenentzündung ist, aber ausgeschlossen werden muss dass es Krebs ist. Das steht dort allerdings in medizinischer Fachsprache und deswegen habe ich es bei der ersten Ansicht gar nicht gesehen, ich habe mir die Übersetzung dann ergooglet.
Jetzt hat natürlich ein großes Problem im Kopf begonnen und ich wäge die ganze Zeit ab und bin am googlen. Ich denke auch die ganze Zeit dran. Ich bin jetzt 3 Wochen (mittlerweile nur noch 2.5) mit diesem Gedanken am leben, bis ich die Gewissheit endlich habe. Und es kommt mir alles so seltsam vor. Ich frage mich halt, warum mein Arzt mir das erst bei den zweiten Röntgenbildern sagt und nicht schon bei den ersten, wenn auch auf dem Kurzbericht des ersten Radiologen bereits stand, dass ausgeschlossen werden muss, dass es Krebs ist. Da hat er aber nur gesagt Ja das ist es, es ist eine Lungenentzündung. Zudem frage ich mich, warum der erste Radiologe keinen CT hat machen lassen. Und warum der zweite Radiologe absolut gar nichts dazu gesagt hat oder aufgeschrieben hat bezüglich Krebs. Warum mein Arzt mich jetzt 3 Wochen warten lässt, anstatt dem einfach sofort nachzugehen verstehe ich auch nicht. Das ist eigentlich das schlimmste.
Wie gesagt wäge ich auch ab und analysiere alles. Ich denke mir z.B., wenn die Radiologen sich ernsthaft sorgen machen würden, dann wären sie der Sache doch sicher intensiver nachgegangen, oder nicht? Genau so würde mein Arzt doch eigentlich nicht 3 Wochen bis zur nächsten Untersuchung warten. Dazu kommt, dass der Husten sich durch die AB gebessert hat und mittlerweile eigentlich kaum noch vorhanden ist. Die Rückenschmerzen sind auch weg. Der zweite Radiologe hat von einem Tumor weder was erwähnt, noch aufgeschrieben und gesagt dass die Tendenz gut ist und es rückläufig ist. Alles Sachen die für mich positiv sind.
Aber ich rauche seit ca. 4 Jahren gelegentlich Zig. und Zig.. Vielleicht 2 Schachteln im Monat. Seit der Diagnose natürlich nicht mehr. Dazu ist es seltsam, dass ich während der Lungenentzündung eigentlich fit war, was auch nicht ganz üblich ist. Das Bluthusten kann auch ein Anzeichen für Krebs sein. Ich habe auch abgenommen, 4KG, muss aber sagen dass es länger her ist, als ich mich davor das letzte mal gewogen habe. Einige Tage hatte ich auch keinen Appetit, aber das hat sich auch wieder eingependelt. Ich versuche zur Zeit wieder zuzunehmen, aber das gelingt mir gerade noch nicht. War bei mir aber immer schwierig. Dazu natürlich die Aussage meines Arztes und der Bericht des ersten Radiologen. Das sind alles die negativen Sachen, die für Krebs sprechen könnten.
Jetzt habe ich wie gesagt 3 Wochen Unruhe. Ich kontrolliere wieder ständig meinen Auswurf und denke eigentlich ständig daran, was wäre wenn. Vor allem morgens und abends. Ich bin nur am googlen und lese mir Forenbeiträge durch und zig Artikel zum Thema Lungenkrebs. Krankheitsverläufe von betroffenen. Objektiv weiß ich, dass die Chance eigentlich gering ist, gerade in meinem Alter und dadurch dass die AB anscheinend gewirkt haben, aber das hilft gerade nur bedingt. Ich möchte einfach Gewissheit haben. Wenn sich das bewahrheiten würde, könnte ich mich dann wenigstens mit etwas anderem beschäftigen als googlen und mir Sorgen zu machen. Bestenfalls ist natürlich dann die Lungenentzündung verheilt.
Ich weiß jetzt nicht was ich machen soll. Beim Lungenfacharzt kriege ich kurzfristig keinen Termin. Erst im Herbst wieder. Ob ich meinem Arzt auf die Füße treten soll, weiß ich nicht. Ich denke mir auch, dass man der wahrscheinlichen Lungenentzündung Zeit geben sollte um zu heilen, so dass in einem potenziellem CT auch nichts mehr zu sehen ist, bevor es falsch-positiv ist. Eine Zweitmeinung holen? Kann mich im ersten Moment vielleicht beruhigen, aber im zweiten würde ich mir dann denken vielleicht liegt der zweite Arzt auch falsch. Oder auch er schlägt Alarm und untermauert meine Angst noch mehr. Was würdet ihr machen? Einfach abwarten und hoffen?
29.04.2023 23:37 • • 01.05.2023 x 1 #1