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Hallo zusammen,

ich wende mich an das Forum in der Hoffnung darauf endlich wenigstens einen Namen für das zu finden, was mich quält.
Mein Problem ist eigentlich unmöglich zu beschreiben, ich versuche es aber trotzdem.
Der Mist begann vor ca. 2 Jahren. An einem ziemlich beliebigen Tag ohne besondere Ereignisse bekam ich plötzlich so eine Art Schwindel. Ich sage deshalb nur „so eine Art“, weil sich das total anders angefühlt hat als ein echter Drehschwindel mit Gangunsicherheit. Vielmehr war das ein Gefühl als würde meine visuelle Wahrnehmung „entgleiten“, irgendwie wegdriften oder als würde sich „mein Blick überschlagen“. Alles sicher keine nachvollziehbaren Beschreibungen, aber besser kann ich es nicht sagen. Das Gefühl war unfassbar stark, kam komplett aus dem Nichts und war wie ein Hammerschlag. Als es nach einer Weile vorbei war fühlte ich mich noch ein paar Stunden ziemlich benommen, dann ging es eigentlich wieder. Mein großes Problem ist, dass dieses nur schwer beschreibbare Gefühl leider immer mal wieder kommt - sehr selten in dieser Stärke (vielleicht 3 mal seitdem) und ich damit überhaupt nicht abschließen kann. Ich habe permanent Angst, dass es wieder kommt und habe mich so extrem darauf fixiert zu überprüfen, ob meine visuelle Wahrnehmung „korrekt“ ist, dass ich echt schwer entspannen kann.
Ich glaube wenn ich wenigstens wüsste, was da passiert ist, würde es mir leichter fallen damit umzugehen.

Ich bin jetzt 31 Jahre alt, sportlich, habe keine beruflichen, sozialen oder sonstigen nennenswerten Probleme. Von daher kann ich mir nicht mal wirklich vorstellen, dass etwas psychisches ursächlich ist. Ironischerweise habe ich das Gefühl, als entwickelt sich daraus was Psychisches.

Hat jemand von euch etwas Vergleichbares erlebt? Hab einige Ärzte aufgesucht seitdem, aber nie eine Antwort bekommen.

BG und danke für eure Antworten.

27.01.2025 23:06 • 10.02.2025 #1


3 Antworten ↓


Zitat von Jessfor:
Ironischerweise habe ich das Gefühl, als entwickelt sich daraus was Psychisches.

Das kann ich mir gut vorstellen, dass sich das so anfühlt - sowas kann ziemlich belastend sein.

Ich bin aus Deiner Beschreibung auch nicht ganz schlau geworden. Versuch doch vielleicht doch noch mal dss etwas genauer zu beschreiben: in welchen Momenten passiert das, was fühlst und siehst Du, was kannst Du dann (noch) tun und was nicht?

A


Diffuses Gefühl im Kopf / Schwindel o Ä

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Hi, danke für deine Antwort.
Ich versuche es mal etwas näher zu beschreiben. Ich kann ehrlich gesagt keine Trigger feststellen. Beim ersten Mal war ich verkatert und dachte noch es liege daran, aber das hat sich nicht so durchgezogen.
Das fiese ist dabei auch, dass es sich überhaupt nicht ankündigt. Ich bin von einem Moment auf den anderen „drin“ und kann dann eigentlich nur warten bis es vorbei ist. Das Phänomen hat was von einem Zustand der Verwirrung. Ich kann währenddessen auch eigentlich alles machen. Reden, laufen etc. Bin nur insofern eingeschränkt, dass es ein total beängstigender Zustand ist, den ich unerträglich empfinde. Ich könnte vermutlich noch ein paar Umschreibungen finden, aber ich glaube die vermitteln auch keinen besseren Eindruck.
Für mich ist nur klar, dass das Gefühl so stark ist, dass ich es mir nicht einbilden kann und ich hoffe eigentlich, dass es irgendeine organische Ursache hat, weil ich eigentlich ein total resilienter Mensch bin.

Hallo zusammen,

ein kurzes Update von mir. Es deutet nach Rücksprache mit einer Psychologin ziemlich viel auf eine Panikattacke mit Schwindel und dem Gefühl der Derealisation hin. Das ist meinem Verständnis nach nicht unüblich in solchen Situationen. Ich hatte das jetzt in den letzten Wochen noch zwei mal, zwar weniger stark - aber dennoch - und konnte es jetzt etwas besser beobachten. Falls jemand ein ähnliches Gefühl erlebt hat, hoffe ich es hilft der/demjenigen zu wissen, was es sein könnte. Mir jedenfalls hilft es schon einmal, das etwas besser zu verstehen und daraus Strategien ableiten zu können. Vorher fühlte ich mich sehr hilflos und ohnmächtig, quasi komplett ausgeliefert. Jetzt versuche ich es selbst mit Konfrontationen und zwinge mich in solche Situationen. Dazu habe ich mir mehrere „Wahrheiten“ aufgeschrieben, die mir Sicherheit geben sollen. Im Sinne von „Es kann nicht mehr wo schlimm werden wie beim ersten mal, weil du es schon kennet“ oder „Es ist immer nur temporär“. Dazu versuche ich seit heute eine Übung, bei der ich beim ersten Aufkommen eines schlechten Gefühls meine anderen Sinne teste (mein Trigger ist visuell). Ich gehe also der Reihe nach alle Sinne durch und konzentriere mich auf die Sinne, die in der Situation normal funktionieren. Das werde ich versuchen in meinen Alltag zu integrieren, auch wenn gerade alles normal ist. Bin da im Moment ganz optimistisch - vielleicht hilft das ja jemandem, der das hier liest.

BG




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