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Hallo Zusammen,

ich habe mich extra zwecks dieser Frage angemeldet in der Hoffnung hier hilfreiche Antworten zu bekommen, denn ich bin in einer Dilemma- Situation gefangen.

Ich hatte Anfang des Jahres einen Sturz mit komplizierter Schulterfraktur, habe am Unfalltag Opiate erhalten, OP, dann mehrere Wochen einseitige Belastung des anderen Arms und v.a. Schwierigkeiten, mit der eingeschränkt beweglichen Schulter eine geeignete Schlafposition zu finden, zig-Drehungen etc. dann mehrmals morgens Rückenschmerzen im Bereich der Lendewirbelsäule. Eines Morgens einen krampfartigen Schmerz mit Versteifung der WS und Knochengerüst am Rücken von der LWS bis etwa zum Haaransatz für einige Sekunden.

Seither (also seit Anfang April) leide ich unter diffusen neurologischen Beschwerden, zunächst Stechen an verschiedenen Stellen im Rücken, dann Arme und Beine kribbeln, Anspannungsgefühle, danach leichtes Muskelzucken
Es wurden großes Blutbild + Entzündungswerte, Röntgenaufnahme LWS, MRT HWS u. LWS, gynäkologische u. urologische Ultraschalluntersuchung, Rheumatest durchgeführt - alles ohne Befund. Bezüglich der Schmerzattacke sprach der eine Orthopäde von evtl. Wirbelblockade, die man nicht auf bildgebende Verfahren sieht, der andere von einer Schmerzstörung, verwies nur darauf, auf den MRTs sei nichts zu sehen.

Ich war (unabhängig voneinander) bei zwei Neurologen: Nach der üblichen neurologischen Anfangsuntersuchung (Reflexe testen, in die Augen leuchten, mit geschlossenen Augen Finger zur Nase führen etc) kamen beide zu dem Ergebnis, es gäbe keinen klinischen neurologischen Befund. der eine hat mir eben noch das HWS MRT wegen des Unfalls in Aussicht gestellt, der andere ein überreiztes Nervensystem diagnostiziert. Ich muss dazusagen, dass ich mich seit fast einem Jahr in einer übermäßigen beruflichen Konfliktsituation (mit anwaltlichem Vorgehen etc.) befinde.
Aufgrund der Dauer der Symptome habe inzwischen auch Angst vor lebensgefährlichen neurologischen Erkrankungen zumal meine Großmutter an ALS verstarb. Der Neurologe hat das aufgrund unpassender Symptomatik ausgeschlossen.
Vor allem habe ich Angst vor einem Gehirntumor. Ich sprach mit dem Neurologen darüber, der meinte, medizinsch sähe er keine Indikation, aber aus psychologischen Gründen würde er mir zu einem Schädel -MRT raten, um aus dieser Angst herauszukommen, meine Hausärztin sowie zwei Internisten sind der gleichen Meinung, sie glauben nicht an einen Gehirntumor, argumentieren u.a. auch damit ,dass dieser andere Symptome (Lähmungen, Kopfschmerzen. Gesichtsfeldausfälle etc) machen würde.

Nach dem 1. Besuch beim Neurologen, der mir zu gutem Schlaf, Sport und Ablenkung geraten hat, gingen die Beschwerden zurück, etwa 3 Wochen später (zeitgleich mit einer beruflichen Eskaltaion, von der ich nicht weiß, ob es da einen Zusammenhang gibt) ging es wieder los diesmal mit Muskelzucken und innerlichem Zittern, erneut Vorstellung und gleiche Tests beim Neurologen, gleiches Ergebnis.

Ich habe mittlerweile 2 Schädel MRT Versuche hinter mir, die misslungen sind aus Angst vor dem Ergebnis (ich habe übrigens keine Klaustrophobie und die Rücken MRTs gut geschafft), die Ärzte raten mit alle dazu, um aus diesem Angst Teufelskreis herauszukommen - (weil die Selbstbeaobachtung des Körpers immer stärker wird, z.b. beobachte ich das Zucken,ob sich etwas bewegt etc., vor kurzem habe ich einen Versprecher als Zeichen einer Sprachstörung gewertet. Sie sagen, dass sie nicht an einen Gehirntumor glauben und mich die Untersuchung beruhigen würde.
aber ich erlebe die neurologischen Symptome als so bedrohlich, dass mir das schwer fällt, das zu glauben. ich habe aufgrund der Gewissheit, die das Ergebnis bringen würde, gedanklche Horrorfilme vor Augen am Kopf aufgeschnitten zu werden etc.

Die Gesamtlage ist schwierig: der Unfall samt Opiatgabe (Spätfolge von Opiat?), die Rückenschmerzattacke, hohe anhaltende bzw. wiederkehrende beruflche Stressoren - ich kann gar nicht mehr unterscheiden was wovon kommt. Eine Möglichkeit wäre ggf noch ein MRT unter Tavor.
Der Neurologe meinte ich solle versuchen den Stress zu reduzieren, dann wäre mit einem Rückgang der Symptome zu rechnen, aber wenn die Stressoren bleiben ist das schwer, diese Erfahrung zu machen.
Vergangene Woche wieder, mittlerweile habe ich auch klopfen am Kopf /Ohr, teilweise Verspannungsgefühle in den Fingern, vereinzelt den Eindruck von Greifungeschicklichkeiten ,wenn es gerade zuckt... es wird immer schlimmer, die Symptome und das verstärkt mich wieder in meinen Befürchtungen und Horrorbildern.

Ich bitte Euch um kreative Ideen, Vorschläge, wie ich aus diesem Teufelkreis heraus kommen könnte.

03.10.2021 18:06 • 03.10.2021 #1


4 Antworten ↓


Bleibt die neurologische Untersuchung ohne Befund, wird im MRT nur in 0.15% etwas bösartiges gefunden, d.h in 666 Fällen hat einer dann tatsächlich die Arsc.hkarte gezogen. Deine Symptomatik wäre für einen Gehirntumor ohnehin völlig atypisch. In den meisten Fällen werden Gehirntumore entdeckt, weil es zu Krampfanfällen, Lähmungen oder Ausfällen kommt. Mit ALS hat deine Symptomatik überhaupt nichts gemein. Mach einfach das Kopf MRT, dann haste Ruhe.

A


Diffuse neurologische Symptome - Angst vor Gehirntumor

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Hey ich fühle so mit dir! Have auch extreme Angst vor Tumor etc. Da ich extreme hws Verspannungen habe und dadurch Schwindel; augendruck und Sehstörungen habe bilde ich mir das auch ein Vorallem wenn man sich mal verspricht dann denkt man gleich das ist es. Ich geh morgen auch nochmal zum Arzt und schildere meine Angst und mal schauen was er sagt: aber würde man einen Tumor vermuten würde man ein Kopf mrt oder Ct sicherlich machen.

Hallo, ich wollte mich mal hier eingliedern, da ich im Moment das selbe Problem habe.. Kopfschmerzen, Schwindel und auch des Öfteren fühle ich mich benommen, zudem Bin ich auch ständig verspannt und hatte gestern Abend eine heftige Panikattacke, habe innerlich stark gezittert ..
Habe auch ständig Probleme mit der Wirbelsäule und natürlich die bestehende Angst, dass sich dort was bösartiges bildet.
Seit Oktober letzten Jahres habe ich bereits alle MRTs durch von der HWS bis zur LWS.
Außer skoliose und einen Bandscheibenvorfall in der LWS war sonst nichts..
Es ist einfach anstrengend und teilweise kaum auszuhalten.

Zitat von Y100:
Dilemma- Situation gefangen.


Genau, du sagst es, es ist ein Dilemma. 1. dein Unfall war extremer Stress im körper- und natürlich auch im psychischen Bereich und 2. Stress im beruflichem Umfeld.

Irgendwann kann man nimmer und dann werden empfundene körperliche Symtome einfach überbewertet, denn die sind real, die spürt man ja, und da die Grundstimmung eh für nur Mist steht, denkt man natürlich nur an schlimme Dinge.

Angstpatienten haben alle Verspannungen, und diese spürt man deutlich. Kribbeln, Stechen, einschiessende Stiche, und bei Vermutungen, natürlich dann auch die besagten Symtome, die wiederum bestätigen, jetzt ist aus mit uns.

Alles kommt vom Stress, von der Anspannungung, dann der Angst und der Kreislauf ist perfekt.

Die Ärzte haben Recht, das MRT würde zeigen, kein Hirntumor. Da du aber dieses MRT nicht wahrnehmen kannst, zeigt, dass du nur Angst hast.

Diese Angst symbolisiert gerade deine berufliche Problematik, die stresst, dann der Unfall, auch hier warst du hilflos, hattest Schmerzen, hattest keine Kontrolle.

Unsere Themen ausserhalb der Angst haben viel mit Angst vor Kontrollverlust zu tun. Ich hänge da gerade auch wieder drin. Dieses Ausgeliefertsein ertragen wir kaum, das macht Angst, das ist der Grund allem Übel. Und da dies so heftig erlebt wird, stellt man sich am liebsten tot, so wie bei dir, kannst das MRT nicht durchführen, erträgst das Ergebnis nicht.

Kreativ würde ich dir raten, nimm eine Tavor, lass das MRT durchführen und dein Problem ist gelöst. Denn, rein logisch, wäre da ein Tumor, würde rechtzeitiges Erkennen die Chancen deutlichst erhöhen, den auch wieder loszuwerden.

Ich kenne dein Denken und deine Gefühle aber sehr gut, reagiere gerade ähnlich, weiss aber aus langer Therapiezeit, dass Handeln besser ist, als Kopf in den Sand stecken. Und manchmal braucht es dann bissle Chemie, damit das wieder funktioniert.

Und denk über die Angst vor Kontrollverlust und dem Gefühl von Ausgeliefersein nach. Hier liegt wahrscheinlich dein ganzes Problem.





Dr. Matthias Nagel
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