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Hallo ihr,

ich drehe langsam echt wieder durch, es gibt kaum einen Tag, an dem ich in letzter Zeit nicht glaube, was am Herzen zu haben oder eine Lungenembolie zu bekommen.

Man muss dazu sagen, dass ich vor zwei Monaten einen sehr schmerzlichen Trauerfall hatte (mein erster Trauerfall) und meine Gefühls- und Angstlage wirklich Achterbahn fährt.

Jetzt hatte ich die Woche wieder öfter das Gefühl, nicht richtig atmen zu können. Ich hyperventiliere seit dem Todesfall wieder oft und glaube, es hat sich schon chronifiziert (atme selten richtig entspannt). Zudem kam, dass ich am Montag wieder eine Panikattacke mit Schwächegefühl hatte und abends auf einem Konzert war. Ich bin in letzter Zeit sehr unsportlich und bewege mich außer spazieren kaum und bei langem Stehen bekomme ich immer extreme Rückenschmerzen unten und durch meine trauernde gekrümmte Haltung habe ich auch wieder oft Nacken- und Schulterschmerzen.

Nun habe ich seit gestern Halsschmerzen und bin leicht erkältet. Ich hab gestern kurz was geputzt zuhause und hatte dann das Gefühl schlechter Luft zu bekommen. Sofort ging wieder Panik, Herzrasen, Angst, Schwäche los. Bin direkt zur Hausärztin, die hat ein EKG gemacht, Lunge und Herz abgehört und Puls und Blutdruck gemessen. Alles okay. Man muss dazu sagen, dass ich in letzter Zeit sehr ordentlich durchgecheckt wurde. Langzeit-EKG soweit okay bis auf ab und zu schnellen Puls, aber am ehesten von Untrainiertheit und Angst. Herzecho normal, habe aber einen unsignifikanten Mitralprolaps. Normale EKGs, Blutwerte CK-MB und andere (außer Troponin) alles normal. Abhören alles normal. Blutdruck normal. Puls manchmal bei Bewegung etwas höher, aber geht dann schnell wieder runter. Sauerstoff gut.

Ich habe nun aber seit gestern die ganze Zeit das Gefühl mein Brustkorb ist verspannt. Es ist nicht richtig beklemmend, aber unangenehm, auch zwischen den Schultern, vorne an den Rippen. Schlafen kann ich ohne Atemprobleme, aber kaum wache ich auf habe ich das Gefühl, die „Beklemmung“ ist wieder da. Bin aber wie gesagt auch aktuell tendenziell mehr verspannt. Habe das aber meistens eher nur im Nacken oder den Schultern oder im unteren Rücken.

Jetzt fühlt es sich an wie um die Brust und habe auch dieses Globusgefühl im Hals. Ich wurde noch nie beim Orthopäden auf BWS gecheckt, habe aber eine Spinalkanalstenose in der HWS.

Jetzt bin ich aber trotz des EKGs gestern immer noch unsicher, weil ich immer noch das Gefühl habe, es drückt um den Brustkorb, habe aber keine Schmerzen außer den Verspannungen.

Was mich so beschäftigt ist, dass man einen NSTEMI oder Angina Pectoris im EKG nicht sieht. Das macht mich wieder so nervös.

Ich habe auch Angst, dass der „Trauerstress“ mir auf das Herz schlägt, obwohl alle diese Untersuchungen schon in der Trauerphase stattgefunden haben.

Vllt hat irgendjemand ein paar tröstende Worte

25.10.2024 15:27 • 25.10.2024 #1


4 Antworten ↓


Trauer kann natürlich auf die Psyche schlagen und sich auch körperlich auswirken.

Aber du bist noch sehr jung und bestens durchgecheckt. Du solltest mehr Vertrauen in deinen Körper haben. Und ihn auch etwas mehr fordern. Das betrifft sowohl Herz-Kreislauf-System, wie auch muskulär.

Dann lassen die Schmerzen beim Stehen nach und du wirst insgesamt belastbarer.

Die Verspannungen im Brustkorb solltest du von der Physio behandeln lassen aber wenn sie dann weg sind auch mit Muskelaufbau anfangen um dem vorzubeugen.

A


BWS oder Herz? Schon wieder Panik

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@Kamillentee123

Verstehe ich dich richtig, dass du aktuell extrem verspannt im Rücken bist und zudem auch noch erkältet? Zudem trauert du, was ja noch erschwerend dazu kommt. Wenn ja, dann ist es kein Wunder, dass deine Seele überlastet ist und das Herz weint. Das spiegelt sich gerade bei dir im Körper wider.

Also, eine BWS Problematik ist praktisch immer an irgendwelchen psychosomatische Beschwerden am Herzen verantwortlich. Das heißt, ein Gefühl von Herzrasen und das Gefühl nicht richtig Luft zu bekommen bzw. nicht richtig tief einatmen zu können - das alles wird durch BWS Probleme ausgelöst. Da du körperlich mehrfach durchgecheckt bist und alles in Ordnung ist, dürfte wirklich nichts pathologisches an deinem Herzen sein.

Und deine Trauer befeuert ja auch diese Gefühle am Herzen.

Wie sieht es bei dir Psychotherapie aus, bekommst du zur Zeit welche?
Gegen deine Verspannungen kann ich Physiotherapie empfehlen. Du kannst deswegen entweder beim Hausdoc oder Orthopäden anfragen.
Was du selbst tun kannst ist PMR, das entspannt den Körper und beruhigt.

Danke für eure Antworten! Leider fühle ich mich immer noch nicht wirklich beruhigt und habe das Gefühl, ich kann nicht mehr von Angst und wirklichen Symptomen unterscheiden. Jetzt war ich duschen und bin schon nervös davor gewesen und hab das Gefühl, wieder schlechter Luft zu bekommen und es zieht wieder mehr zwischen den Schultern. Ich bin gleich auf einem Geburtstag eingeladen und würde am liebsten in die Notaufnahme, ich weiß echt nicht weiter.

Meine Panikattacken sind auch mittlerweile anders als sonst, eher mit Schwäche und Atemnot und Schwindel weniger mit Herzklopfen und Schwitzen, das verunsichert mich zusätzlich.

Ich habe übrigens einen Platz in der Tagesklinik in drei Wochen, gehe davor aber noch eine Woche in Urlaub und habe auch davor Angst.
@Lerchen @Drkingschultz

Durch das Gefühl keine Luft zu bekommen atmest du mehr und schneller und flacher als normal. Das wiederum führt zum Schwindel und zur Panik.

Geh auf den Geburtstag. Lenk dich ab. Es wird dir nichts passieren.




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Dr. Matthias Nagel
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