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Hallo zusammen,
das ist mein erster Foren-Beitrag hier und ich hoffe hier einige Infos und Meinungen zu bekommen die mir helfen.

Zuerst zu meiner Leidensgeschichte:
Ich bin quasi schon das ganze Jahr 2016 krank.
Ich war im Januar mit meinem Mann und meinem 2jährigen Sohn im Urlaub (innerhalb von Deutschland). Am Abreisetag ging es mir fürchterlich schlecht. Sowas hatte ich noch nie. Mir war schwindelig bzw. hatte ich das Gefühl, dass mein Kreislauf kollabiert, mir war furchtbar übel, hatte mich übergeben und irgendwie war meine Wahrnehmung gestört.
Vor Ort wurde der Rettungsdienst und Notarzt alarmiert. Ich habe mich erneut übergeben und aufgrund dieses Schwindels und der massiven Kreislaufprobleme (trotz normalen Werten ausser leichte Rechtsherzbelastung) hatte ich für mich selbst das Gefühl als würde ich sterben müssen.
Ich bekam im RTW und im KH nur Infusionen mit Vomex gegen die Übelkeit und durfte mit meiner Familie noch am selben Tag die Heimreise antreten. Mir ging es dadurch etwas besser, aber noch immer nicht wirklich gut.
Die Tage danach waren auch furchtbar. Ich war beim Hausarzt und der konnte nichts feststellen.
In den Tagen danach entwickelte ich krasse Schwindelattacken. Die kamen wie aus dem Nichts und in wirklich ungünstigen Situationen (z.B. beim Auto fahren, Einkaufen etc.), was dazu geführt hat, dass ich nicht mehr viel machen konnte und nicht mehr alleine (also nur in Begleitung) mit meinem Sohn rausgegangen bin. Mir war weiterhin übel und fühlte mich wie in Watte gepackt.
Das ganze ging nun ganze 4 Monate so! Ein unerträglicher Zustand
In der Zwischenzeit hatte ich wegen der Übelkeit schon eine Magen- und Darmspiegelung (oB), war wegen dem (Schwank-)Schwindel beim HNO (oB), beim Schädel-MRT und nochmals-CT (beides auffällig - weiße Struktur am Stirnknochen, man konnte aber nicht genau sagen was es ist, trotz zweier Bildgebungsverfahren / kontrolle nach 6 Monaten).
Mein Hausarzt hat meine Beschwerden im Grunde von Anfang in die psychosomatische Ecke verwiesen und mich auch zum Psychiater geschickt, der das aber eher verneint hat.

Ich war in meiner Verzweiflung dann beim Osteopathen und der hat - oh wunder - eine Verschiebung des Atlas-Wirbels festgestellt und dies korrigiert.
Danach verschwanden fast alle meine Beschwerden!
Mein Mann hat dann einem Freund von meinen Beschwerden und dem Osteopathen erzählt und der wiederum erzählte ihm, dass er das mit dem Atlas kenne und selbst hatte korrigieren lassen, nachdem er mal in einem Schwimmbad mit dem Kopf gegen die Rutsche geprallt ist.
Bei diesen Worten fing es in meinem Kopf an zu arbeiten und mir fiel es wie Schuppen von den Augen!
Mein Mann, mein Sohn und ich waren am Vortag der Arbreise im Erlebnisbad und ich bin dort so eine Röhrenrutsche runtergerutscht und hatte mich während es abwärts ging aufgerichtet und bin mit der Stirn mit voller Wucht oben aufgeprallt.

Laut Rücksprache mit den Ärzten erklärt das nun wohl alles....mein Erbrechen und die Kreislaufsprobleme (ich hatte wahrscheinlich eine schwere Gehirnerschütterung) und auch die weiße Stelle am Knochen im MRT/CT das ca 2 Monate später gemacht wurden, erklärt sich wohl dadurch.

Nun ja, jetzt wo ich endlich die Ursache kenne, könnte nun eigentlich alles gut sein. Aber dem ist irgendwie leider nicht so...es waren furchtbare 5 Monate des Leidens und nun habe ich das Gefühl wieder diverse Beschwerden zu haben und interpretiere da auch immer gleich was schlimmes rein.

Mir ist nach wie vor öfters übel....
mein Appetit ist mir vergangen und ich habe in den letzten Tagen/Wochen viel abgenommen....
ich habe oft Durchfall...
öfter Oberbauchschmerzen...(habe keine Gallenblase mehr)
neuerdings auch Rückenschmerzen...
allgemein öfter so ein komisches Unwohlsein und/oder innere Unruhe...

Ich denke dabei aktuell immer gleich an Krebs und erwische mich da wie ich anfange zu googeln und interpretiere meine Beschwerden nun als Bauchspeicheldrüsenkrebs weil fast alle Symptome bis auf Gelbsucht zutreffen! Mein Hausarzt hat schon Blut abgenommen und Ultraschall gemacht - beides scheint in Ordnung.

Kann es nun wirklich sein, dass alle diese Beschwerden rein psychischer Natur sind?
Ich würde das ja wirklich akzeptieren solange ich dafür endlich eine Lösung bekomme. Das ist schließlich immernoch besser als so eine schlimme Erkrankung zu haben.

Ich bin auch allgemein sehr ängstlich - zumindest seit Geburt meines Kindes und habe eine wahnsinnige Angst entwickelt, dass meinem Kind etwas passiert (nicht unbegründet) und in letzter Zeit besonders, dass ich selbst sterbe und mein Kind allein ist. Er ist ein absolutes Mama-Kind und durch die Selbständigkeit meines Mann ist die Vater-Kind-Beziehung leider nicht so eng. ER würde also wahnsinnig leiden und dieser Gedanke macht mir aktuell zu schaffen.
Jetzt bin ich ernsthaft am überlegen, ob das und die o.g. Syptome eher eine Angststörung sind.
Wenn ja, was mach ich da am Besten? Ich weiß aus meinem Umfeld, dass es hier in der Gegend aktuell 9-12 Monate dauert bis man einen Therapieplatz bei einem Psychotherapeuten bekommt.
Gibt es Alternativen? Mutter-Kind-Kur oder normale Kur? wobei ja dort eigentlich erst alle ambulanten Optionen ausgeschöpft sein müssen, oder?

Ich wäre sooo dankbar, wenn ihr mir antwortet.
Es hat jedenfalls schon gut getan, sich die letzten Monate hier von der Seele zu schreiben

01.07.2016 21:54 • 01.07.2016 #1


2 Antworten ↓


folgende Beschwerden habe ich noch vergessen:
- ab und zu kribbeln in den Füßen, Händen - selten auch um den Mund herum
- Müdigkeit (manchmal wie erschlagend, so dass ich wirklich kurz schlafen muss)
- wenn ich plötzlich unruhig werde, komme ich kurz ins Schwitze
...
je länger ich darüber nachdenke, umso mehr Symptome fallen mir aus der letzten Zeit sicher noch ein

Hallo honigtoast,

willkommen in unserem Forum!

Ich denke, dass Du mit der übertriebenen Angst um Dein Kind und mit den was wird sein, wenn .... Gedanken einen hervorragenden Nährboden für eine Generalisierte Angststörung angelegt hast. Das hat sich dann immer weiter potenziert. Unglücklicherweise hattest Du dann diese Gehirnerschütterung mit all den Folgeuntersuchungen, ohne dass eine Arzt Dir zügig eine genaue Diagnose und Behandlung geben konnte. Daraus entwickelte sich bei Dir dann eine Hypochondrie.

Es ist eine Verkettung mehrerer Ereignisse in Deinem Leben, die Dich in Deinen Grundsätzen erschüttert und Dir Dein Vertrauen in Dich (und die Welt) ein Stück weit genommen haben.

Es ist richtig, dass Du vermutlich einige Monate auf einen ambulanten Therapieplatz warten musst. Um so wichtiger ist es, dass Du sofort mit der Suche beginnst, schließlich muss der Therapeut dir sympathisch sein (und umgekehrt ebenso). Bevor die eigentliche Therapie beginnt, hast Du einige Erstgespräche, auf die Du meisst nicht so lange warten muss. Also setze Dich gleich Montag ans Telefon.

Gehe zu Deinem Hausarzt und lasse Dir von ihm eine Liste mit Therapeuten geben. Besprich auch mit ihm wie Du in der Zwischenzeit vorgehen sollst. Zu einer Mutter-Kind-Kur kann ich Dir leider nichts schreiben, da ich keine Mutter bin. Mir hat z.B. eine psychisch-funktionelle Ergotherapie sehr gut geholfen, diese wurde mir vom Hausarzt verordnet.

Alles Liebe wünsche ich Dir.

LG, Martina





Dr. Matthias Nagel
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