Hallo,
heute habe ich mal wieder eine ziemlich schlaflose Nacht und ich bin bisher irgendwie noch nie darauf gekommen, im Netz nach Leidgenossen zu suchen. Die Idee hatte ich eben aber und ich glaube, hier bin ich richtig.
Aber erstmal zu mir: Ich bin weiblich, knapp über 30. Schon seit meiner Kindheit habe ich - im Nachhinein betrachtet - eine Angststörung, nur habe ich selber diese Ängste immer unterdrückt und konnte sie auch nie einordnen. Seit einigen Jahren, seit ich meine leibliche Mutter kenne (wurde als Baby zur Adoption freigegeben), die auch betroffen ist, kann ich meine Probleme einordnen und weiß, dass ich eine Angststörung habe.
Phasenweise hatte ich mit massiven Panikattacken zu kämpfen (teils bis zu 4-5 Stunden lang), in den letzten 3-4 Jahren hatte ich keine richtige Attacke mehr, sondern eher so längere Phasen, in denen es mir nicht gut ging, ich habe diese Phasen aber immer überwunden.
Seit wir vor 2 Jahren umgezogen sind, hat sich die Situation insgesamt verbessert, wahrscheinlich auch durch weniger familiären Stress.
Aber momentan hänge ich in einem Loch, aus dem ich nicht rauskomme. Ich muss dazu sagen, dass ich der Typ Mensch bin, der keinen Arzt aufsucht, sondern alle Symptome auf die Angststörung schiebt und wartet, bis diese weggehen, denn ich weiß, dass ich bei meinem ehemaligen Hausarzt schon für meine Nerverei bekannt bin. Zudem habe ich Angst, mal eine richtige Krankheit diagnostiziert zu bekommen und meide Arztbesuche daher.
Damals, das war vor etwa 4 Jahren, war ich wirklich krank, ich glaube, das hat mich auch sehr geprägt. Ich hatte Campylobacter, das ist sowas wie Salmonellen. Seinerzeit war ich ein halbes Jahr wirklich krank, wenngleich die Erreger NUR 2 Monate nachweisbar waren. Ich hatte tagelang eine Todesangst und auch, als der Erreger weg war, hatte ich immer noch massiv Durchfall. Normalerweise, so sagte man mir, nimmt man Campylobacter wie einen Durchfall wahr, der nach einigen Tagen wieder weggeht, bei mir war es so schlimm, dass ich eine Woche im Krankenhaus lag, weil zuerst meine Entzündungswerte so hoch waren und niemand zunächst wusste, was ich habe. Der Hausarzt meinte immer (ich war tagelang jeden Tag jammernd bei ihm, weil ich nicht mehr konnte), ist nur nen Infekt, aber als er meine Blutwerte sah, nahm er mich ernst und schickte mich ins Krankenhaus. Dort diagnostizierte man den Campylobacter und durch den Durchfall kippten auch noch meine Leberwerte, was mir erneut Panik machte.
Naja, wie gesagt, ich habe damit ein halbes Jahr gekämpft. Nach einer Darmspiegelung habe ich mich dann aber gefangen und mir gesagt, das kann so nicht weitergehen. Da ist nichts mehr und das macht alles die Psyche. Mein Hausarzt wusste das natürlich schon länger, der hatte mir schon Medikamente gegen Reizdarm verschrieben. Überhaupt weiß er, wenn ich komme, ist eh immer alles nur Einbildung, und ich bin der Angsttyp, der aus Angst vor festgestellten Krankheiten auch eher den Arzt meidet. Daher war ich nunmehr seit 2 Jahren bei keinem Arzt mehr.
So, aktuell habe ich also auch wieder mal zahlreiche Beschwerden. Alles fing vor einigen Wochen mit Herzstolpern an. Ich weiß, typisch für Angststörungen. Also mir gesagt, da ist nix und zwischendurch hatte ich auch mal Ruhe. Jetzt sind die Beschwerden aber wieder eine längere Zeit da. Oft tritt es stundenlang nicht auf, wenn ich beschäftigt bin.
Nächstes Symptom ist Wasser in den Beinen. Hatte ich letztes Jahr auch in den Füßen, da hatte ich aber eine weitaus bessere Phase, so dass ich mir da ganz sicher war, dass das von vielem und falschem Sitzen bei heißem Wetter kam und ich es auch sehr gut durch Verhaltensänderung in den Griff bekommen habe. Dieses Jahr habe ich eine schlechte Phase, da ist sowas dann gleich tödlich. Sprich, man liest sich durch, was es sein kann und was es für Komplikationen geben kann. Sprich, es kann ja auch eine Thrombose sein und dann kriegt man bald ne Lungenembolie. Mein Verstand sagt zwar, Mensch, Du spinnst, aber die Psyche hat mir natürlich den Streich gespielt und mir nun Probleme beim Atmen beschwert. Die Probleme würde ich als leicht asthmatisches Atmen deuten.
Habe damals mal die Diagnose Asthma bekommen, als ich noch geraucht habe, habe aber vorher und danach nie wieder auch nur ansatzweise Probleme damit gehabt.
Habe auch nichtmals wirklich Husten und kann auch kein Rasseln der Bronchien wahrnehmen, ich habe einfach das Gefühl, irgendwas behindert mich leicht beim Atmen. Eventuell mit nem leichten Kloß im Hals.
Das ganze hat mir nun schon 1-2 recht schlafarme Nächte beschert, aber heut ist leider der Höhepunkt erreicht.
Ich war gestern abend mit dem Auto unterwegs, ne längere Strecke, wodurch ich wieder Beinprobleme vom Sitzen hatte. Dann achte ich auch noch gaaaanz genau auf die Atmung und zu allem Überfluss bin ich vorhin ne Stunde weggepennt und als ich wach wurde, hatte ich ein knallrotes rechtes Auge. Wahrscheinlich ne Bindehautentzündung? Jetzt bin ich seit über 2 Stunden schon wach und gar nix geht mehr.
Da ich zur Beruhigung dann mal wieder den PC aufgesucht habe, habe ich mir gedacht, naaa, es gibt sicher noch mehr Betroffene im Netz und habe hierher gefunden. Ich hoffe, hier kann mir jemand beistehen, denn oftmals hilft alleine das ja, solche Einbildungen zu beheben.
Eigentlich neige ich auch eher im Winter zu solchen Problematiken (aber auch da so gut wie immer nur nachts richtig heftig), warum dieses Jahr der Sommer soo heftig ist, weiß ich auch nicht. Naja, dafür war der Winter recht gut.
Ein Problem ist sicher für mich auch, dass ich schon seit meiner Kindheit immer verständnisvolle Menschen brauche, um ein Loch zu überwinden.
Vor unserem Umzug hatte ich meine leibliche Mutter, die ich zu jeder Tages- und Nachtzeit besuchen konnte. Mein Ehemann weiß von meiner Macke, die lässt sich ja auch nicht wirklich verstecken, aber er kann sie weder verstehen noch kann er mich beruhigen oder mir helfen. Ehrlich gesagt, oftmals ist er auch genervt davon, weil ich in solchen Phasen mehr Aufmerksamkeit einfordere, er aber die Notwendigkeit nicht versteht.
Ich habe mir selber auch schon viiele Gedanken über solche Angstproblematiken gemacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass es bei mir evtl. auch ein unterbewusster Schrei nach mehr Aufmerksamkeit sein könnte. Oder mehr Verständnis. Aber er geht abends trotzdem ins Bett, auch wenn es mir mies geht. Ich könnte ja mitgehen, dann würden wir noch etwas quatschen. Ist ja nett gemeint, aber ich kann dann nicht ins Bett gehen, wenn er mir mies geht. Ich packe mich dann doch lieber auf´s Sofa vor den Fernseher und lenke mich ab, bis ich irgendwann wegdöse. Wenn ich mit ihm im Schlafzimmer schlafen würde, wär er in 10 Minuten eingeschlafen und ich würd da liegen und mich ganz auf sämtliche mögliche Symptome konzentrieren.
Auch über die Auslöser der Störung habe ich mir viele Gedanken gemacht. Ich war seinerzeit 6 Jahre alt, als ich mit ansehen musste, wie jemand vom Zug überfahren wurde. Ich glaube, dass dieses Erlebnis neben der sicherlich genetisch vorhandenen Veranlagung nicht unwesentlich ist. Meine Adoptivmutter hat sowas immer recht trocken gesehen und während zu unserem Nachbarskind, welches auch dabei war, ein Arzt gerufen wurde, durfte ich das alleine verarbeiten. Meine Adoptiveltern haben auch nie gemerkt, was mit mir nicht stimmt, sie wissen es bis heute nicht. Zwar wurde mich oftmals in der Kirche schlecht, ich wollte nicht mehr zur Grundschule gehen, später auch beispielsweise im Lateinunterricht, das wurde aber mit Schulangst abgetan. Im Nachhinein weiß ich, dass das Panikattacken waren, denn ich hatte ja keine Bauchschmerzen, sondern Herzrasen, Atemnot usw.
Ja, was verspreche ich mir von hier? In erster Lienie Verständnis und gleichgesinnte Ansprechpartner, die mir in schlechten Situationen als Außenstehender sagen, dass ich wahrscheinlich wieder mal an Einbildung leide
So, nun genug gelabert, ich werde nochmal versuchen, etwas zu schlafen *hoff*.
Spe
heute habe ich mal wieder eine ziemlich schlaflose Nacht und ich bin bisher irgendwie noch nie darauf gekommen, im Netz nach Leidgenossen zu suchen. Die Idee hatte ich eben aber und ich glaube, hier bin ich richtig.
Aber erstmal zu mir: Ich bin weiblich, knapp über 30. Schon seit meiner Kindheit habe ich - im Nachhinein betrachtet - eine Angststörung, nur habe ich selber diese Ängste immer unterdrückt und konnte sie auch nie einordnen. Seit einigen Jahren, seit ich meine leibliche Mutter kenne (wurde als Baby zur Adoption freigegeben), die auch betroffen ist, kann ich meine Probleme einordnen und weiß, dass ich eine Angststörung habe.
Phasenweise hatte ich mit massiven Panikattacken zu kämpfen (teils bis zu 4-5 Stunden lang), in den letzten 3-4 Jahren hatte ich keine richtige Attacke mehr, sondern eher so längere Phasen, in denen es mir nicht gut ging, ich habe diese Phasen aber immer überwunden.
Seit wir vor 2 Jahren umgezogen sind, hat sich die Situation insgesamt verbessert, wahrscheinlich auch durch weniger familiären Stress.
Aber momentan hänge ich in einem Loch, aus dem ich nicht rauskomme. Ich muss dazu sagen, dass ich der Typ Mensch bin, der keinen Arzt aufsucht, sondern alle Symptome auf die Angststörung schiebt und wartet, bis diese weggehen, denn ich weiß, dass ich bei meinem ehemaligen Hausarzt schon für meine Nerverei bekannt bin. Zudem habe ich Angst, mal eine richtige Krankheit diagnostiziert zu bekommen und meide Arztbesuche daher.
Damals, das war vor etwa 4 Jahren, war ich wirklich krank, ich glaube, das hat mich auch sehr geprägt. Ich hatte Campylobacter, das ist sowas wie Salmonellen. Seinerzeit war ich ein halbes Jahr wirklich krank, wenngleich die Erreger NUR 2 Monate nachweisbar waren. Ich hatte tagelang eine Todesangst und auch, als der Erreger weg war, hatte ich immer noch massiv Durchfall. Normalerweise, so sagte man mir, nimmt man Campylobacter wie einen Durchfall wahr, der nach einigen Tagen wieder weggeht, bei mir war es so schlimm, dass ich eine Woche im Krankenhaus lag, weil zuerst meine Entzündungswerte so hoch waren und niemand zunächst wusste, was ich habe. Der Hausarzt meinte immer (ich war tagelang jeden Tag jammernd bei ihm, weil ich nicht mehr konnte), ist nur nen Infekt, aber als er meine Blutwerte sah, nahm er mich ernst und schickte mich ins Krankenhaus. Dort diagnostizierte man den Campylobacter und durch den Durchfall kippten auch noch meine Leberwerte, was mir erneut Panik machte.
Naja, wie gesagt, ich habe damit ein halbes Jahr gekämpft. Nach einer Darmspiegelung habe ich mich dann aber gefangen und mir gesagt, das kann so nicht weitergehen. Da ist nichts mehr und das macht alles die Psyche. Mein Hausarzt wusste das natürlich schon länger, der hatte mir schon Medikamente gegen Reizdarm verschrieben. Überhaupt weiß er, wenn ich komme, ist eh immer alles nur Einbildung, und ich bin der Angsttyp, der aus Angst vor festgestellten Krankheiten auch eher den Arzt meidet. Daher war ich nunmehr seit 2 Jahren bei keinem Arzt mehr.
So, aktuell habe ich also auch wieder mal zahlreiche Beschwerden. Alles fing vor einigen Wochen mit Herzstolpern an. Ich weiß, typisch für Angststörungen. Also mir gesagt, da ist nix und zwischendurch hatte ich auch mal Ruhe. Jetzt sind die Beschwerden aber wieder eine längere Zeit da. Oft tritt es stundenlang nicht auf, wenn ich beschäftigt bin.
Nächstes Symptom ist Wasser in den Beinen. Hatte ich letztes Jahr auch in den Füßen, da hatte ich aber eine weitaus bessere Phase, so dass ich mir da ganz sicher war, dass das von vielem und falschem Sitzen bei heißem Wetter kam und ich es auch sehr gut durch Verhaltensänderung in den Griff bekommen habe. Dieses Jahr habe ich eine schlechte Phase, da ist sowas dann gleich tödlich. Sprich, man liest sich durch, was es sein kann und was es für Komplikationen geben kann. Sprich, es kann ja auch eine Thrombose sein und dann kriegt man bald ne Lungenembolie. Mein Verstand sagt zwar, Mensch, Du spinnst, aber die Psyche hat mir natürlich den Streich gespielt und mir nun Probleme beim Atmen beschwert. Die Probleme würde ich als leicht asthmatisches Atmen deuten.
Habe damals mal die Diagnose Asthma bekommen, als ich noch geraucht habe, habe aber vorher und danach nie wieder auch nur ansatzweise Probleme damit gehabt.
Habe auch nichtmals wirklich Husten und kann auch kein Rasseln der Bronchien wahrnehmen, ich habe einfach das Gefühl, irgendwas behindert mich leicht beim Atmen. Eventuell mit nem leichten Kloß im Hals.
Das ganze hat mir nun schon 1-2 recht schlafarme Nächte beschert, aber heut ist leider der Höhepunkt erreicht.
Ich war gestern abend mit dem Auto unterwegs, ne längere Strecke, wodurch ich wieder Beinprobleme vom Sitzen hatte. Dann achte ich auch noch gaaaanz genau auf die Atmung und zu allem Überfluss bin ich vorhin ne Stunde weggepennt und als ich wach wurde, hatte ich ein knallrotes rechtes Auge. Wahrscheinlich ne Bindehautentzündung? Jetzt bin ich seit über 2 Stunden schon wach und gar nix geht mehr.
Da ich zur Beruhigung dann mal wieder den PC aufgesucht habe, habe ich mir gedacht, naaa, es gibt sicher noch mehr Betroffene im Netz und habe hierher gefunden. Ich hoffe, hier kann mir jemand beistehen, denn oftmals hilft alleine das ja, solche Einbildungen zu beheben.
Eigentlich neige ich auch eher im Winter zu solchen Problematiken (aber auch da so gut wie immer nur nachts richtig heftig), warum dieses Jahr der Sommer soo heftig ist, weiß ich auch nicht. Naja, dafür war der Winter recht gut.
Ein Problem ist sicher für mich auch, dass ich schon seit meiner Kindheit immer verständnisvolle Menschen brauche, um ein Loch zu überwinden.
Vor unserem Umzug hatte ich meine leibliche Mutter, die ich zu jeder Tages- und Nachtzeit besuchen konnte. Mein Ehemann weiß von meiner Macke, die lässt sich ja auch nicht wirklich verstecken, aber er kann sie weder verstehen noch kann er mich beruhigen oder mir helfen. Ehrlich gesagt, oftmals ist er auch genervt davon, weil ich in solchen Phasen mehr Aufmerksamkeit einfordere, er aber die Notwendigkeit nicht versteht.
Ich habe mir selber auch schon viiele Gedanken über solche Angstproblematiken gemacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass es bei mir evtl. auch ein unterbewusster Schrei nach mehr Aufmerksamkeit sein könnte. Oder mehr Verständnis. Aber er geht abends trotzdem ins Bett, auch wenn es mir mies geht. Ich könnte ja mitgehen, dann würden wir noch etwas quatschen. Ist ja nett gemeint, aber ich kann dann nicht ins Bett gehen, wenn er mir mies geht. Ich packe mich dann doch lieber auf´s Sofa vor den Fernseher und lenke mich ab, bis ich irgendwann wegdöse. Wenn ich mit ihm im Schlafzimmer schlafen würde, wär er in 10 Minuten eingeschlafen und ich würd da liegen und mich ganz auf sämtliche mögliche Symptome konzentrieren.
Auch über die Auslöser der Störung habe ich mir viele Gedanken gemacht. Ich war seinerzeit 6 Jahre alt, als ich mit ansehen musste, wie jemand vom Zug überfahren wurde. Ich glaube, dass dieses Erlebnis neben der sicherlich genetisch vorhandenen Veranlagung nicht unwesentlich ist. Meine Adoptivmutter hat sowas immer recht trocken gesehen und während zu unserem Nachbarskind, welches auch dabei war, ein Arzt gerufen wurde, durfte ich das alleine verarbeiten. Meine Adoptiveltern haben auch nie gemerkt, was mit mir nicht stimmt, sie wissen es bis heute nicht. Zwar wurde mich oftmals in der Kirche schlecht, ich wollte nicht mehr zur Grundschule gehen, später auch beispielsweise im Lateinunterricht, das wurde aber mit Schulangst abgetan. Im Nachhinein weiß ich, dass das Panikattacken waren, denn ich hatte ja keine Bauchschmerzen, sondern Herzrasen, Atemnot usw.
Ja, was verspreche ich mir von hier? In erster Lienie Verständnis und gleichgesinnte Ansprechpartner, die mir in schlechten Situationen als Außenstehender sagen, dass ich wahrscheinlich wieder mal an Einbildung leide
So, nun genug gelabert, ich werde nochmal versuchen, etwas zu schlafen *hoff*.
Spe
30.06.2010 04:07 • • 30.06.2010 #1
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