Hallo,
ich möchte mich nochmal melden: ich weiß einfach nicht mehr weiter und kann auch so langsam bald nicht mehr.
Ich habe seit meinem Zeckenstich Mitte Juni täglich anhaltende (hauptsächlich neurologisch-scheinende) Beschwerden: Hautbrennen, teilweise Muskelzuckungen, Schwächegefühl in Armen und Beinen, aktuell verstärkt Muskelschmerzen. Da kam und ging schon eine ganze Palette an Symptomen, die ich vor dem Stich so noch nie hatte.
Neurologisch mehrfach abgeklärt, inklusive Kopf MRT: alles anscheinend ohne Befund.
Borreliose-Bluttests wurden mittlerweile 4 gemacht (gestern der 4te), 3 im selben Labor, 1 in einer Uniklinik.
Die offiziellen Tests weisen nach wie vor für ELISA Immunoblot bei IgG und IgM negativ auf.
Die Beschwerden bleiben dennoch. Nachdem ich mich nun ausführlich schlau gemacht habe, bin ich auf das leidige Thema gestoßen (und das ist der Grund, was mich solangsam auch auffrisst), dass es beim Thema Borreliose wohl 2 festgefahrene medizinische Haltungen gibt: es gibt einerseits die offizielle Leitlinie der meisten Schulmediziner, dann wiederum gibt es eine andere, inoffizielle Leitlinie der Selbsthilfegruppen und Deutschen Borreliose Gesellschaft, unter der aber auch wieder einige Schulmediziner aktiv sind. Es ist also nicht Schulmedizin vs Laien.
Ich wurde aufgrund meiner neurologisch-scheinenden Beschwerden trotz des ersten negativen Tests laut offizieller Leitlinie 20 Tage mit 200mg Doxycyclin behandelt. Unter der Therapie wurden die Beschwerden allerdings nicht besser, im Gegenteil: gegen Ende der Antibiose kamen eher noch Kribbel- Taubheitsgefühle dazu. Nach Beendigung irgendwann die Muskelschwäche-Gefühle und das Muskelzucken. Vor 2 Wochen schließlich akut die Muskelschmerzen.
Die inoffizielle Leitlinien und Selbsthilfe-Gruppen sagen dazu natürlich, dass negative Bluttests nichts aussagen, da die alle nicht standardisiert sind, und sehr wohl trotzdem eine Infektion vorliegen kann, was ja meine Beschwerden stützen würde, denn diese hatte ich vor dem Zeckenbiss so wirklich mein ganzes Leben noch nicht.
Die offizielle Haltung sagt hingegen, nach 20 Tage 200mg Doxy seien alle (FALLS denn überhaupt eine Infektion stattgefunden hat) Bakterien beseitigt und die anhaltenden Symptome seien damit nicht in Relation - aka wohl eher psychisch (das Abstellgleis für alles, was man nicht erklären kann).
Ich bin auch in Kontakt mit einem dieser Spezial-Ärzte der inoffiziellen Seite - der hält von den bisherigen negativen Tests auch nicht so viel, meint, man sollte noch weitere Tests (von Privatlaboren) machen, um weiterzuschauen und er würde auf jeden Fall vorsorglich lieber Langzeitantibiosen einleiten, denn die inoffiziellen Leitlinien halten die offizielle Therapiedauer für viel zu kurz und unterdosiert.
Mich macht das alles so fertig, ich kann mittlerweile nicht mehr durchschlafen, habe ständig Angst, dass ich aufgrund meiner Beschwerden (die zufällig doch sehr auf Borreliose passen könnten) immer noch infiziert bin und die zu kurze Behandlung nichts bewirkt hat und die negativen Tests wohl falsch-negativ sind.
Andererseits schrecke ich total vor einer Langzeitantibiose zurück - in diesem Selbsthilfeforum berichten sie teilweise von Biosen über Monate, gar Jahre AM STÜCK. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das gut sein kann?
Ich hänge total in der Luft, weiß nicht, was nun der richtige Weg sein soll. Sind die Beschwerden vielleicht doch nervlich bedingt, aber es wäre schon ein sehr großer Zufall, dass genau so typische Borreliose-Symptome auftreten kurz nach meinem Zeckenbiss. Andererseits bin ich auch etwas anfällig für nervliche/psychosomatische Beschwerden.
Seit kurzem habe ich brennende Rückenschmerzen entlang der Wirbelsäule: wohl ein typisches Symptom für das Bannwarth-Syndrom, das mit der Neuroborreliose einhergeht.
Ich weiß einfach nicht mehr weiter - würde am liebsten die Zeit zurückdrehen vor diesen blöden Waldspaziergang, wo ich mir die Zecke eingefangen habe. Wär ich nur daheim geblieben!
Ich freue mich über jeden negativen Test, denke aber direkt danach direkt daran, dass sie ja anscheinend eh nicht 100% verlässlich sind. Wenn es wenigstens einen klaren Test geben würde, der mir sagt: negativ heißt negativ, schließ die Sache ab! Dann würden vielleicht die Symptome, falls sie denn wirklich nur nervlich sein sollten, abklingen. Aber so weiß ich nie, ob ich grade wertvolle Zeit verstreichen lasse und irgendwann der Schrott chronisch wird.
Wie soll's weitergehen?!
ich möchte mich nochmal melden: ich weiß einfach nicht mehr weiter und kann auch so langsam bald nicht mehr.
Ich habe seit meinem Zeckenstich Mitte Juni täglich anhaltende (hauptsächlich neurologisch-scheinende) Beschwerden: Hautbrennen, teilweise Muskelzuckungen, Schwächegefühl in Armen und Beinen, aktuell verstärkt Muskelschmerzen. Da kam und ging schon eine ganze Palette an Symptomen, die ich vor dem Stich so noch nie hatte.
Neurologisch mehrfach abgeklärt, inklusive Kopf MRT: alles anscheinend ohne Befund.
Borreliose-Bluttests wurden mittlerweile 4 gemacht (gestern der 4te), 3 im selben Labor, 1 in einer Uniklinik.
Die offiziellen Tests weisen nach wie vor für ELISA Immunoblot bei IgG und IgM negativ auf.
Die Beschwerden bleiben dennoch. Nachdem ich mich nun ausführlich schlau gemacht habe, bin ich auf das leidige Thema gestoßen (und das ist der Grund, was mich solangsam auch auffrisst), dass es beim Thema Borreliose wohl 2 festgefahrene medizinische Haltungen gibt: es gibt einerseits die offizielle Leitlinie der meisten Schulmediziner, dann wiederum gibt es eine andere, inoffizielle Leitlinie der Selbsthilfegruppen und Deutschen Borreliose Gesellschaft, unter der aber auch wieder einige Schulmediziner aktiv sind. Es ist also nicht Schulmedizin vs Laien.
Ich wurde aufgrund meiner neurologisch-scheinenden Beschwerden trotz des ersten negativen Tests laut offizieller Leitlinie 20 Tage mit 200mg Doxycyclin behandelt. Unter der Therapie wurden die Beschwerden allerdings nicht besser, im Gegenteil: gegen Ende der Antibiose kamen eher noch Kribbel- Taubheitsgefühle dazu. Nach Beendigung irgendwann die Muskelschwäche-Gefühle und das Muskelzucken. Vor 2 Wochen schließlich akut die Muskelschmerzen.
Die inoffizielle Leitlinien und Selbsthilfe-Gruppen sagen dazu natürlich, dass negative Bluttests nichts aussagen, da die alle nicht standardisiert sind, und sehr wohl trotzdem eine Infektion vorliegen kann, was ja meine Beschwerden stützen würde, denn diese hatte ich vor dem Zeckenbiss so wirklich mein ganzes Leben noch nicht.
Die offizielle Haltung sagt hingegen, nach 20 Tage 200mg Doxy seien alle (FALLS denn überhaupt eine Infektion stattgefunden hat) Bakterien beseitigt und die anhaltenden Symptome seien damit nicht in Relation - aka wohl eher psychisch (das Abstellgleis für alles, was man nicht erklären kann).
Ich bin auch in Kontakt mit einem dieser Spezial-Ärzte der inoffiziellen Seite - der hält von den bisherigen negativen Tests auch nicht so viel, meint, man sollte noch weitere Tests (von Privatlaboren) machen, um weiterzuschauen und er würde auf jeden Fall vorsorglich lieber Langzeitantibiosen einleiten, denn die inoffiziellen Leitlinien halten die offizielle Therapiedauer für viel zu kurz und unterdosiert.
Mich macht das alles so fertig, ich kann mittlerweile nicht mehr durchschlafen, habe ständig Angst, dass ich aufgrund meiner Beschwerden (die zufällig doch sehr auf Borreliose passen könnten) immer noch infiziert bin und die zu kurze Behandlung nichts bewirkt hat und die negativen Tests wohl falsch-negativ sind.
Andererseits schrecke ich total vor einer Langzeitantibiose zurück - in diesem Selbsthilfeforum berichten sie teilweise von Biosen über Monate, gar Jahre AM STÜCK. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das gut sein kann?
Ich hänge total in der Luft, weiß nicht, was nun der richtige Weg sein soll. Sind die Beschwerden vielleicht doch nervlich bedingt, aber es wäre schon ein sehr großer Zufall, dass genau so typische Borreliose-Symptome auftreten kurz nach meinem Zeckenbiss. Andererseits bin ich auch etwas anfällig für nervliche/psychosomatische Beschwerden.
Seit kurzem habe ich brennende Rückenschmerzen entlang der Wirbelsäule: wohl ein typisches Symptom für das Bannwarth-Syndrom, das mit der Neuroborreliose einhergeht.
Ich weiß einfach nicht mehr weiter - würde am liebsten die Zeit zurückdrehen vor diesen blöden Waldspaziergang, wo ich mir die Zecke eingefangen habe. Wär ich nur daheim geblieben!
Ich freue mich über jeden negativen Test, denke aber direkt danach direkt daran, dass sie ja anscheinend eh nicht 100% verlässlich sind. Wenn es wenigstens einen klaren Test geben würde, der mir sagt: negativ heißt negativ, schließ die Sache ab! Dann würden vielleicht die Symptome, falls sie denn wirklich nur nervlich sein sollten, abklingen. Aber so weiß ich nie, ob ich grade wertvolle Zeit verstreichen lasse und irgendwann der Schrott chronisch wird.
Wie soll's weitergehen?!
08.09.2020 17:30 • • 28.12.2020 #1
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