Hallo David,
so hat dies vor ca. 4 Jahren auch bei mir angefangen. Ich war beim Hausarzt, weil ich wenige Tage zuvor im Krankenhaus war aufgrund starker Bauchschmerzen (Muskelkrampf). Beim Blutdruckmessen wurde ein Wert von 130:90 diagnostiziert, aber nicht einmal kommentiert (also alles i. O.). Ich habe mir daraufhin aber eingebildet einen hohen Blutdruck zu haben. Bin zu meinem Hausarzt und habe dann unter großer Erwartungsangst eine 24 h-Messung gemacht. Die Werte waren zwar erhöht, aber der Doc meinte, der Durchschnittswert sei völlig i. O. Nur der Puls zu hoch. Er wußte natürlich nicht von meiner Angst und so hatte ich 24 h permanent unter Angst gemessen mit hohem Puls. Er verschrieb mir Beta-Blocker für 4 Wochen. Damit begann das große Desaster (Beta-Blocker nach 5 Tagen wieder abgesetzt, weil mir total schwindelig wurde). Puls war bei unter 50 Schläge/Min. im Stehen...(durch Beta-Blocker). Seitdem glaube ich aber unter hohem Blutdruck zu leiden. Es fing damit an, dass mein Augenlid zuckte. Dann kam ein Kribbeln auf dem rechten Wangenknochen unterhalb des rechten Auges hinzu. Dann folgte die gesamte rechte Gesichtsseite usw. Nun ist es so, dass ich ruhiger geworden bin. Puls rast nicht mehr, aber es ist so, als wenn ich extrem stressanfällig geworden bin. Permanenter Druck im Kopf und auf der Gesichtshaut (Kribbeln, wie leichte Brennesselstiche usw.). Ich projiziere alle möglichen Umgebungsatmosphären (Ärger der mich auch nicht betrifft) auf mich. Dann kommt ein starkes Druckgefühl im Kopf und auf der Gesichtshaut. Bin sehr mißtrauisch geworden. Höre ständig in mich hinein. Blutdruck zu hoch? Tausende Male den Blutdruck gemessen, wenn (mal) frei im Kopf alles in Ordnung. Wenn die Gefühle (Gesundheitsangst) kommen, steigt er an (manchmal schon 150:98). Habe letztes Jahr ein EKG machen, da plötzlich auch Herzrhythmusstörungen auftraten. Lt. Arzt ein Resultat meiner Ängste. Bin mittlerweile sehr depressiv, kann kaum noch lachen. Es fällt mir schwer an gute Dinge zu glauben. Manchmal gibt es Tage (sehr, sehr selten), da geht es mir fantastisch, doch trotzdem kommt nach spätestens 3 Tagen wieder der Rückfall. Habe alles, guten Beruf, Familie usw. und bin aufgrud dieser o. g. Geshichte in ein tiefes Loch gefallen. Mittlerweile glaube ich schon, dass mein Körper auf Angst und Stressattacken programmiert ist....(habe große Angst vor Herzinfarkt u. Schlaganfall).
Ich kann Dich also sehr gut verstehen.Das Kribbeln kommt vom Stress, von der Angst und dem ständigen In-Sich-Hineinhören.
Entweder man findet eine Möglichkeit sich von den Ängsten zu lösen, oder es geht leider immer so weiter.
Ich habe auch große Angst vor Medikamenten. Mein Hausarzt meinte letztes Jahr noch zu mir, er verschreibe mir nur ungern Tranquilizer. Ich solle mich über die Nebenwirkungen vorab informieren. Das tat ich und habe die Medikamente dann abgelehnt. Als Mann hat man ja keinen Bock auf Poten. (jedenfalls habe ich so gedacht...).
Ich hoffe, dass Du aus dem Tal herauskommst. Wünsche Dir alles Gute dabei, denn ich weiß, was Du durchmachst...
Grüße Derrick
05.11.2017 18:09 •
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