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Hallo zusammen

Mir geht es heute gar nicht gut, es fing gestern schon ein wenig an, über Nacht wurde es viel schlimmer.

Ich habe und das macht mir am meisten Angst, Atemprobleme.
Gestern kam es schon ca vier mal vor, dass ich plötzlich nach Luft schnappen musste, weil ich das Gefühl hatte, es würde keine Luft mehr durch die Luftröhre kommen, dies dauerte immer nur wenige Sekunden.

Heute Nacht habe ich super schlecht geschlafen, ich wurde ständig wach, dreimal sogar deshalb, weil ich dachte, ich würde ersticken. Ich wurde wach und schreckte sofort in der Sekunde panisch auf, fing stark an zu husten, nach Luft zu schnappen, weil es sich so anfühlte, als würde ich keine Luft mehr bekommen.
Ich wachte auch jedesmal klitschnass auf, von Kopf bis Fuß total nassgeschwitzt. Zusätzlich extreme Benommenheit, ich war wahnsinnig durcheinander, wie betrunken, hatte auch leichte Kopfschmerzen.

Irgendwann bin ich dann bis 8 Uhr eingeschlafen, nur heute geht es mir genauso schlecht.

Bei jedem Atemzug habe ich das Gefühl, als würde ich nicht genug Luft bekommen, es ist sehr schwer zu beschreiben, es fühlt sich nicht wie ein Enge oder Druckgefühl an, eher so, als wäre mein Hals und mein Brustkorb taub und voll, als wäre einfach kein Platz mehr da und als hätte ich kein Gefühl mehr, wodurch ich das Gefühl bekomme, dass überhaupt keine Luft aufgenommen wird.
Seltsam ist halt auch, dass richtige Anfälle dabei sind, wo ich wirklich automatisch husten und schnaufen muss, um wieder besser Luft zu kriegen.

Auch heute fühle ich mich stark benommen, ich bin durcheinander, vergesse alles, bin total verwirrt, zusätzlich fühle ich mich wie in Watte gepackt, mit leichtem Druck um Kopf. Mir tut aber auch etwas der Nacken weh, vielleicht deshalb? Ich weiß es nicht.
Ich fühle mich gerade nichtmal so wohl und in der Lage, mir etwas zu essen zu machen, überhaupt etwas zu machen.

Ich werde ganz verrückt, weil es mir Angst macht, vorallem natürlich das Atemproblem, ich habe Angst, dass es plötzlich noch schlimmer wird. Vielleicht steigere ich mich auch wieder zu sehr rein, es fühlt sich schlimm an.

Ich weiß nicht, was plötzlich los ist.
Ich nehme seit 9 Tagen zum ersten Mal die Pille, könnte es vielleicht daran liegen? Seitdem habe ich auch durchgehend leichte Blutungen, wo aber mein Frauenarzt meinte, dass diese in den ersten Wochen normal wären? Ich kann mir kaum vorstellen, dass die Pille solche Nebenwirkungen, wie Atemprobleme und Benommenheit verursacht, oder?
Vor 3 Wochen hatte ich eine Operation, da wurden ein paar Verwachsungen im Bauch entfernt, ich kann mir aber auch nicht diese Op als Ursache vorstellen, habe aber natürlich dennoch die Sorge und die Angst.

Ich weiß, dass hier natürlich keiner wissen kann, was ich habe, nur vielleicht kennt hier jemand ein paar dieser Beschwerden? Ich habe beim Arzt für heute leider keinen Termin bekommen. Es würde mich schon etwas beruhigen.

18.05.2021 10:42 • 18.05.2021 #1


12 Antworten ↓


also ich muss sagen, seit ich mit der pille angefangen habe ( 12.2.) hat sich mein leben um 180 grad gedreht. ich hab sie natürlich nach 8 tagen abgesetzt, aber es kommt mir trotzdem komisch vor dass es mir seit der einnahme so dreckig geht, nur sagt jeder es liegt nicht an der pille

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Atemprobleme und Benommenheitsgefühl im Kopf

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@Denisse Du verwendest selbst das Wort Hereinsteigern, was ich mal ganz ohne negative Wertung aufnehme. Aus den frühen Phasen meiner Krankheit kenne ich das Problem, es wird oft auch mit der Angstspirale erklärt, denke ich. Die Panik schaukelt sich hoch. So geht es auch Leuten mit Herzängsten usw.
Zunächst solltest Du einen Arzt aufsuchen, um ein organisches Problem auszuschließen. Gegenwärtig fliegen sehr viele Pollen in der Luft herum, und vielleicht wohnst Du ja u.U. auch in einer Gegend, in der die Luft zusätzlich schadstoffbelastet ist. Viele wissen nicht, dass asthmatische Reaktionen nicht immer mit einer Allergie begründet sein müssen, sondern dass auch Partikelempfindlichkeit zu Atemproblemen führen kann. Das würde ich also sicherheitshalber abklären lassen - ob Dir vielleicht ein Inhalator helfen würde.
Aber Du hast schon recht, es klingt auch ein ganzes Stück weit nach einer sich selbst verstärkenden Angst. Ich kenne dieses Hochzucken und hecheln - es passiert genau in dem Moment, in dem man einzuschlafen droht - das scheint einem in Phasen hoher seelischer Belastung dann unterbewusst gefährlich zu sein - und man reagiert mit maximaler Schreckreaktion.
Ich kann Dir aber auch sagen, dass ich trotz vieler solcher Attacken vor allem in meinen jungen Jahren bislang noch ganz gut überlebt habe - wobei ich chronisch angstkrank bin, seit letztlich meiner Kindheit - also locker 4 Jahrzehnte und länger. Ich bin 53, richtig los ging das Ganze mit 17, 18.
In der Akutsituation könntest Du versuchen Dich abzulenken, indem Du etwas tust, auf das Du dich konzentrieren musst. Was also Deine Gedanken wirklich fordert - so dass sie nicht in die Spirale laufen. Dann das Körperliche abklären lassen - und offen dafür sein, dass Deine Seele etwas sagen will. Viel Glück und hab' nicht soviel Angst - ganz viele Leute kennen Deinen Zustand und haben ihn überstanden. Echt!

Zitat von Xanaxdu:
@Denisse Du verwendest selbst das Wort Hereinsteigern, was ich mal ganz ohne negative Wertung aufnehme. Aus den frühen Phasen meiner ...



okay krass, hast du eine therapie gemacht? ist das wirklich so, wenn man angst vor ner krankheit hat und jede minute dran denkt dass die symptome anhalten? ich bilde mir seit zwei monaten ein ich hab ME/CFS und werde auch alle 2-3 tage krank, aber ich achte halt jede minute auf mein körper und stehe jede sekunde unter strom dass dieses krankheitsgefühl kommt. kann der körper wirklich grippe ähnliche symptome durch sowas auslösen?

ach ja, und googeln is mein bester freund. ich hab keine minute mehr, in der ich meine symptome nicht google

@marinaaa Falls Du mich angesprochen hast: Ja, Autosuggestion kann Dir schon viele Symptome bescheren - als junger Mann hatte ich teilweise alle Symptome eines Herzinfarktes - und es war nie real. Ich fürchte, ich habe manchen Arzt erschreckt und dann hinterher verärgert - in den 1980er Jahren waren psychosomatische Beschwerden eher noch wenig bekannt und wurden als Anstellerei angesehen. Ich habe damals öfters ein sehr wütendes Sie gehören zum Psychiater! mitbekommen, was ja an sich stimmte, leider nur mehr als Beschimpfung, denn als Empfehlung gedacht war.
Und die Angstspirale greift auch bei Dir: Du hast ein ungewöhnliches Gefühl - schlägst es nach - erschrickst Dich - schüttest Adrenalin aus - der Stresspegel steigt - Du bekommst andere Symptome - schlägst sie nach - der Druck geht höher und höher...
Man muss an irgendeiner Stelle versuchen, diese Spirale zu durchbrechen. Ich bin keineswegs erfolgreich in so etwas gewesen, aber ich habe oft gesehen, wie andere Menschen mit Entspannungstechniken und/oder konzentrierter Ablenkung dieses Aufschaukeln verhindert haben.

Vielen dank für deine hilfe! das ist doch krass was die psyche alles vorspielen kann.
hatte es bei dir eine ursache aus der vergangenheit oder ähnliches?

@marinaaa Ach so - ja, ich habe Therapien gemacht - aber bei mir ist die korrekte Diagnose erst ca. 23 Jahre nach dem ersten Auftreten der Symptome gestellt worden - und das auf Basis einer tieferliegenden Angst aus der Kindheit, die zu dem Zeitpunkt schon -sagen wir- 35 Jahre bestand. Therapien allein haben mir also leider nicht mehr geholfen, ich habe oft gehört, dass ich -wäre ich direkt mit einer Verhaltenstherapie behandelt worden- heute nicht meine Tabletten bräuchte und auch nicht in Rente wäre. Aber 1985 kam niemand auf den Gedanken, die Krankheit richtig zu benennen und eine geeignete Behandlung einzuleiten.

@marinaaa Ursache ist laut den Ärzten eine starke genetische Disposition und traumatische Erfahrungen in Kindheit und Jugend. Es ist wohl tatsächlich so, dass man eine Disposition zur psychischen Störung erben kann - und auf beiden Großelternseiten war jeweils mind. 1 psychisch angeschlagener Mensch.

okay, verstehe. und wie gehst du aktuell mit der situation um? hast du noch momente wo du es krass merkst? konntest du in der zeit arbeiten?
es ist echt schlimm, wenn die ganze welt sich um die symptome dreht, naja was solls, wir sollten froh sein dass wir riechen, sehen, laufen, reden können

@marinaaa Ich bin -weil es chronisch ist- verrentet und nehme Tabletten. Zwanzig Jahre habe ich mich mit Angstzuständen zur Arbeit geschleppt - ohne richtige Diagnosen. Das hat ziemlich Substanz gekostet. Deshalb wünsche ich ja auch jedem jungen Menschen, dass sie oder er die Möglicheit bekommt, eine gute Therapie zu machen - und sie auch wahrnimmt. Gegenwärtig ist leider die Situation sehr angespannt, die Threapieplätze knapp.

@Xanaxdu und wie gehts dir mit den tabletten?

@marinaaa Es ist ein Problem, weil es bei vielen Ärzten auf Widerstand stößt. Ich habe einige Jahre Pregabalin/Lyrica genommen - das hilft gegen generalisierte Angst - als es auch in Höchstdosis nicht mehr wirkte, wurden mir Benzodiazepine verschrieben - und dafür werde ich oft (obwohl ja vom Arzt erhalten) schief angesehen. Man soll sie ja nicht als Dauermedikation nehmen. Will sagen: nachdem ich mich vor ca. 10 Jahren sehr gut behandelt gefühlt habe, stoße ich jetzt manches Mal wieder auf Unverständnis - und tatsächlich auch wieder auf die Reaktion, dass es ja wohl nicht so schlimm sein könne, dass Benzodiazepine gerechtfertigt seien. Ich schätze also, dass ich irgendwann wieder fallengelassen werde und das ganze Prozedere mit Klinikaufenthalt, Diagnosestellung von Neuem beginnt - obwohl bei der Rentenversicherung zwei dicke übervolle Ordner liegen, in denen alles aufgelistet ist.
Die Benzos helfen auch nach Jahren noch gegen die generalisierte Angst, aber wie es im Wesen der Medikamente liegt, lässt ihre Wirkung in Bezug auf situative Angst (Kassenschlange, viele Menschen, Restaurant, Fußgängerzone) nach - deshalb gehe ich an sich nur noch in die Welt, wenn ich muss. Dass sie aber wenigstens gegen die generalisierte Angst dauerhaft helfen, ist in Studien belegt - was allerdings kaum ein Arzt weiß Und das Wissen und die Vernunft, dass man nicht immer höher dosieren darf - das muss man natürlich mitbringen. Aber selbst das glaubt einem längst nicht jeder Arzt, dass man es hat.

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Dr. Matthias Nagel
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