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Hallo Zusammen,

kurz zu mir: Ich hatte im August letztes Jahr meine erste PA. Bin seit November bei einer Psychologin und von meinem Gefühl her, auf dem Weg der Besserung. Ich hatte seit Februar - toitoitoi - keine PA mehr, seit ungefähr Ende März kein tägliches Unwohlsein mehr und seitdem nur noch phasenweise einzelne schlechtere Tage mit Unwohlsein, die ich aber meist gut unter Kontrolle bekomme.

Da es mir in der Hauptsache gut geht, frage ich mich dann nach den schlechteren Tagen immer, ob ich es je ganz los werde und ob die Angsterkrankung automatisch aussagt, dass ich anfälliger für andere psychische Erkrankungen bin.

Ist das denn so? Weiß das wer? Ich habe so Angst vor dieser Spirale Angst/Depressionen etc. Gibt es hier Jemanden der schon seit längerem mit der Angst lebt und dem sonst nichts fehlt?

Vielen Dank schon mal für eure Hilfe.
Sanna

03.06.2014 11:17 • 15.06.2014 #1


15 Antworten ↓


Ich leide seit 30 Jahren unter Ängsten, längere Phasen mit guten Zeiten. Zur Zeit wieder schlechter aufgrund der WJ.

Aber das ist sicher bei jedem anders, sollte dich nicht verunsichern. Du bist ja in Behandlung und es gibt heute vieles was man dagegen unternehmen kann. Als es bei mir anfing, waren es nicht so viele Angebote und Hilfen. Versuche dein Leben zu geniessen. Viel Ablenkung, Sport usw.

Alles Gute

L.g. Waage

A


Angsterkrankung heilbar? -

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Vielen dank für deine Antwort!

Meine Psychotherapeutin meinte auch, das Wichtigste sei, die Angst anzunehmen und zu lernen mit ihr umzugehen. Das ist für mich völlig nachvollziehbar. Irgendwie bin ich ein sehr ängstlicher Typ und eben sehr geprägt durch traumatisierende Erlebnisse mit Krankheit und Tod, da bin ich dann wohl eben anfälliger als andere.

Wie dir jetzt mit den WJ haben auch bei mir die Hormone oder Stress viel damit zu tun. Aber ich kann recht gut damit umgehen.

Was mich jetzt aber noch besorgt und nachdenklich stimmt ist, ob man mit einer Angsterkrankung automatisch anfälliger für andere psychische Krankheiten ist?

Ich habe das auch schon seit sehr vielen Jahren, glaube persönlich nicht das ich es mal ganz los werde.

Allerdings habe ich gelernt damit besser zu leben und die Symptomatik ist längst nicht mehr so stark.

Das ist sicher auch bei jedem anders. Ich denke nicht das jemand der eine Angststörung hat auch gleich anfälliger für andere psychische Erkrankungen ist.

Wobei die Depression gerne mit der Angst vergesellschaftet ist.

Ich kenne aber bisher niemanden der ausser Angst und gegebenenfalls Depressionen unter anderen Störungen leidet wie Psychosen oder ähnlichem..


LG

Ich habe eine ganze Weile geglaubt, dass ich die krankhafte Form der Angst hinter mir gelassen habe, bis ich Mitte letzten Jahres eines Besseren belehrt wurde. Es ist wohl so, dass diese Disposition immer da sein wird. Es kann lange Phasen geben, so wie ich es kenne, in denen man lediglich die natürlichen Ängste verspürt, aber durch bestimmte Situation (Lebensumstände), die zu einer seelischen Instabilität führen, werden Menschen, die eine Angststörung entwickelt haben, wohl immer mal wieder mit eben dieser Form der Angst reagieren. So ist zumindest meine Erfahrung. Vielleicht ist es aber auch so, dass wenn man einmal die Grundproblematik gefunden hat und daran effektiv arbeitet, wie auch immer das aussieht, dass man diese Störung komplett hinter sich lassen kann. Vielleicht liegt der Schlüssel auch im Annehmen und Loslassen. Ich bin an der Stelle noch nicht so ganz klar.

Ich danke euch für eure Antworten.

Mir wurde das von meiner PT auch so erklärt: Also, dass man lernen muss, damit umzugehen, damit zu leben, es zu akzeptieren und anzunehmen. Das hat mir auch schon sehr geholfen.

Ich denke auch, dass einen eine besondere Situation wieder zurück wirft. Beispielsweise könnte ich mir vorstellen, dass eine Krankheit (von mir oder meinen Lieben) für mich ein sehr heikler Punkt sind. Aber ich will es natürlich auch nicht herauf beschwören.

Es ist gut, wenn man ein Gefühl für sich entwickelt, das hat mir die PT auch schon beigebracht. Ich bin bspw. sehr empfindlich an den letzten Zyklustagen, wenn ich Stress habe (sowohl positiv, als auch negativ) und wenn ich mich zwischenmenschlich in die Ecke drängen lasse, was wohl auch das Hauptproblem meiner Ängste ist (dass ich mich zu wenig achte/Menschen Grenzen überschreiten lasse etc.).

Aber wenn es mich dann doch mal wieder erwischt, fange ich eben an zu grübeln, ob da noch Schlimmeres kommen kann. DAVOR habe ich nämlich wirklich Angst!

Ich wünsche euch alles Gute!

@Paddlmädchen : gut für sich zu sorgen, sich selber wahr zu nehmen und auf sich einzugehen ist sehr wichtig.
Höre in Dich rein und wenn sich etwas unangenehm anfühlt, dann gehe einen Schritt zurück und nehme es ernst.

Sich abgrenzen und achtsam sein ist die halbe Miete.

Ich habe heute nur noch selten Panikattacken, aber wenn es dann doch noch mal passiert kann ich drauf wetten das ich nicht gut aufgepasst habe. Die Grübelei danach kenne ich zu gut, auch wenn ich weiß das es nur eine PA war, habe ich dann tagelang Kopfkino und horche in mich rein ob nicht doch was ist.

Von daher lieber dafür sorgen das nichts kommt

LG

hallo Paddlmädchen
ich hatte vor 19 jahren ganz schlimme panikattacken.täglich u.mehrmals.hatte angst nach draussen zu gehen u.wenn dan mit viel angst im nacken.
habe auch lange gewartet bis ich etwas unternommen hatte.aber dan kam tag x u.habe mich aufgerappelt u.einen PJ angerufen. habe ein AD bekommen u.anfangs zweimal wochentlich in therapie gegangen.das ganze dauerte ca.3 jahre.bin dan bis okt.2013 angstfrei geblieben.jetz hat mich die angst wieder eingeholt.aber hab es gespührt,dass etwas kommt u.diesmal nicht so lange gewartet u.mir wieder hilfe geholt.wollte selbst ein AD nehmen,da ich wusste,dass es mich bei der thera u.im alltag unterstützt.jetz geht es mir wieder zimmlich gut.habe aber noch immer mal etwas unruhe,aber hindert mich nicht,trotzdem mein leben trotzdem zu leben.arbeite auch wieder ganz feste an mir..
grüsse dich
manuela

Ich kenne mich mit der ganzen Thematik noch nicht wirklich aus und habe vermutlich einen sehr naiven Blick auf das Ganze, zumal ich noch nie in Therapie war oder so. Aber ich denke, dass es im Grunde genommen zwei Dispositionen gibt: entweder ist Angst angeboren (also im Sinne einer genetische Disposition) oder sie ist angelernt (bestimmte Situationen/Vorfälle haben diese Angst ausgelöst). Wenn ich recht überlege, dann gibt es vermutlich noch ne 3. Variante: leichte genetische Disposition + schlimme Vorfälle/Situationen, die die Angst dann schlussendlich ausgelöst haben.

Ich denke, dass man die angeborene Disposition tendenziell schwerer loswird - vielleicht kann man sie gar nicht loswerden, aber ich bin mir absolut sicher, dass man lernen kann, mit ihr umzugehen und dadurch ein angenehmes Leben zu führen. Angst, die wir uns angelernt haben, ist meiner Meinung nach leichter wieder loszuwerden. Therapie kann da sicher helfen, sich die Angst abzutrainieren.

Es kann sein, dass ich da zu optimistisch bin, aber ich denke, wir können es alle schaffen, unsere Ängste zu überwinden. Das braucht halt einen Haufen Geduld (die Ängste haben wir uns schließlich jahrelang hochgezüchtet und müssen erst wieder verlernt werden) und den Willen, konsequent and sich zu arbeiten.

Ja, ich glaube das trifft es ziemlich gut. Sehr gut auf den Punkt gebracht, Rheia. By the way... willkommen im Forum!

Zitat von ~Zoe~:
Ja, ich glaube das trifft es ziemlich gut. Sehr gut auf den Punkt gebracht, Rheia. By the way... willkommen im Forum!


Dankeschööön.

Zitat von Rheia:
Es kann sein, dass ich da zu optimistisch bin, aber ich denke, wir können es alle schaffen, unsere Ängste zu überwinden. Das braucht halt einen Haufen Geduld (die Ängste haben wir uns schließlich jahrelang hochgezüchtet und müssen erst wieder verlernt werden) und den Willen, konsequent and sich zu arbeiten.


Schliesse mich Zoe an, das hast du sehr zutreffend beschrieben! Auch von mir: Willkommen hier!

Bei mir trifft auch die genetische Disposition, nebst einiger traumatischer Erlebnisse zu und ich fand mich irgendwann in einer Spirale aus Depression und wilden Ängsten wieder.
Jetzt bin ich schon einige Jahre angstfrei. Es gibt einen Weg hinaus und was noch viel wichtiger ist: einen Weg finden, bei dem man angstfrei bleibt! Die Disposition ist da und geht auch nicht weg, deshalb bleibe ich achtsam, mit mir Kontakt und tue, was mir gut tut, damit ich nicht wieder in dieser Spirale lande. Vorbeugung, wenn man sich wieder gesund ist sozusagen überlebenswichtig.

Es ist manchmal ein steiniger Weg, es erfordert viel Mut und Arbeit, aber man kann es schaffen, ein normales Leben zu führen.

@Rheia,sehr gut geschrieben

LG

Zitat von AJPsychic:

Bei mir trifft auch die genetische Disposition, nebst einiger traumatischer Erlebnisse zu und ich fand mich irgendwann in einer Spirale aus Depression und wilden Ängsten wieder.
Jetzt bin ich schon einige Jahre angstfrei. Es gibt einen Weg hinaus und was noch viel wichtiger ist: einen Weg finden, bei dem man angstfrei bleibt! Die Disposition ist da und geht auch nicht weg, deshalb bleibe ich achtsam, mit mir Kontakt und tue, was mir gut tut, damit ich nicht wieder in dieser Spirale lande. Vorbeugung, wenn man sich wieder gesund ist sozusagen überlebenswichtig.

Es ist manchmal ein steiniger Weg, es erfordert viel Mut und Arbeit, aber man kann es schaffen, ein normales Leben zu führen.


Darf ich fragen, wie du das machst? Ich merke beispielsweise, dass es mir gut tut, in der Sonne zu sein und draußen gemütlich (!) Rad zu fahren. Ich glaub zwar, dass jeder seinen eigenen Weg finden muss, aber vielleicht hast du ja noch Tipps auf Lager.

Und danke auch an @Antjexy

Zitat von Rheia:
Darf ich fragen, wie du das machst? Ich merke beispielsweise, dass es mir gut tut, in der Sonne zu sein und draußen gemütlich (!) Rad zu fahren. Ich glaub zwar, dass jeder seinen eigenen Weg finden muss, aber vielleicht hast du ja noch Tipps auf Lager.



Ich mache viel Sport, um aufkommende Anspannung und Stress sofort und regelmäßig abzubauen und sehr viel aktive Entspannung in Form von Meditation, autogenem Training, Achtsamkeit - je nach Tagesablauf wende ich für beides zwischen einer und zwei Stunden auf.

Ansonsten arbeite ich nur soviel, wie mir gut tut, auch wenn ich auf Geld verzichte (bin selbstständig). Angestellt habe ich früher zwischen 20 und 30 Stunden gearbeitet, das war mein Limit. Vollzeit wäre es mir zu stressig und ich hätte zu wenig Zeit für mich.

Und ich habe meinen Familien- und Freundeskreis sortiert. Ich halte und pflege den Kontakt zu Menschen, die mir gut tun und habe keinen mehr zu denen, unter denen ich früher litt.

Ich denke, die Angsterkrankung war ein Warnsignal, dafür, dass ich am Leben vorbeigelebt habe, mich viel zu viel mit unangenehmen Dingen beschäftigt habe, aus einem falsch verstandenem Gefühl von Verantwortung und Verpflichtung. Der Schlüssel zum Besiegen der Angst liegt meiner Meinung nach darin, egoistisch zu sein und in der Bereitschaft, das Leben wirklich umzukrempeln und zu entmüllen, von negativen Angewohnheiten, negativen Beziehungen und Stress.

Hey ihr..
Ich sehe, das ist schon ein paar Tage her..
Aber wollte auch mal meinen Senf dazu geben
.. Ich habe seit einem Jahr panikattacken und besuche seit zwei Monaten einen Therapeuten.
Doch es ging schon vor dem Besuch ohne Hilfe bergauf..
Der wichtigste Punkt ist, wie man vermutlich schon ganz oft gelesen hat, die Annahme der Störung.
In kurzer Zeit wurde eine generalisierte angststörung nur noch zu einer krankheitsphobie
Klar, ich habe eine Woche da gehts mir gut, ich hab starke nerven und die Panik kann mir nichts anhaben.. momentan fängt wieder die schlechte Woche an..aber es wird leichter von Attacke zu Attacke.. und ich persönlich denke, dass man nie geheilt davon ist.. sowas zu erleben trägt Narben mit sich, die vermutlich nur jemand nachempfinden kann, der das selbe oder ähnliches durchgemacht hat..hinzu kommt, dass die falsch geknüpften Bahnen im Gehirn (.. falsches denkmuster), nun mal geknüpft wurden und bei falsches Lebensweise melden sie sich wieder..
Aber ich denke, dass man sehr gut damit leben kann.. das die attacken weniger werden und sich eventuell Jahre nicht mehr blicken lasse.. aber jeder Mensch hat Augenblicke im Leben, wo man schwach ist.. wo man schicksalschläge erleidet und die alt bekannte Störung meldet sich zu Wort..

Aber was soll's?

Dieser Gedanke bringt mich durch die schlechten Tage .
Es gibt Menschen die haben keine arme, keine Beine oder andere Behinderungen.. aber es gibt genug die das Leben trotz dessen genießen und LEBEN! im wahrsten Sinne des Wortes.. es kommt einfach nur darauf an was für eine Sicht man auf manche dine hat..
Also kann man auch mit einer vielleicht/wahrscheinlich wiederkehrenden Krankheit ein unglaublich schönes Leben führen, wenn man nur die richtige Sicht hat darauf hat und sich davon nicht unterkriegen lässt..

Für Leute die noch mitten drin stecken und das jetzt lesen.. lässt euch davon nicht entmutigen.. es kommt der Tag, an dem man anfängt zu kämpfen.. die Krankheit nicht über das Leben bestimmen zu lassen und von diesem Tag an geht es bergauf!

Nachträgliche Anmerkungen:
Entschuldigt mein schlechtes deutsch
Ich schreibe vom Handy und es ist einfach zu spät..

A


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Dr. Matthias Nagel
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