Puh, die ganzen Sachen hier sind zwar von 2020, aber ich werde einfach mal meinen Senf dazugeben.
Zum Einem bin ich super froh, so viele Leute gefunden zu haben, denen es genau so geht oder ginge wie mir vor einem Jahr, dachte immer ich bin komplett allein. Ich hatte genau die psychische Krankheit für über drei Jahre, was jetzt vielleicht nicht aufmuntern klingt, aber lest bis zum Ende. Für echt blöde vier Jahre hat meine Angst vor Gift mein komplettes Leben bestimmt (10-13 Jahre alt war ich da, bin jetzt 15). Meine Kern Angst bestand aus diesen Faktoren:
Vergiftet zu werden, im Kontext von Marketing Gründen, beispielsweise den Ruf von einem Supermarkt, Restaurant oder Caffe zu schaden und von der Konkurrenz oder jemand aus dem eigenen Team vergiftet zu werden.
Angst vor Pilzen, vor allem Knollenblättern Pilzen, dass die z.B. in mein Essen gemischt wurden etc. Dabei reichte es schon in der Nähe von einem Pilz zu stehen und ich dachte ich hätte ihn gegessen ohne es zu merken, was auch für alle Arten von Beeren und Blätter galt.
Zu guter Letzt die Angst mich aus einem unbegründetem Impuls heraus umzubringen und die zwanghafte Obsession alle Verpackungen zu überprüfen, um zu gucken ob sie bereits jemand geöffnet hat.
hatte kaum noch sozial Kontakte und zog mich komplett aus der Gesellschaft zurück, andere Kinder/Leute die was von meinem Problem mitbekommen haben, verstanden es in dem Alter verständlicher Weise nicht und haben mich deshalb in jeglicher Form allein gelassen. Auch hatte ich eine Menge Probleme mit meinen Eltern, welche nicht verstanden was abging und selber verzweifelt waren und nicht wussten wie sie mit der Situation umgehen sollten, so kam es zu ganz vielen Konflikten, dass ich selbst zuhause mich nicht sicher fühlen konnte, mit dem Gefühl nur eine Last zu sein und meine Eltern zu enttäuschen. Ich konnte unterandem nur sehr wenig essen, in der Angst gleich tot umzufallen und so meine tief traurigen Eltern zu hinterlassen. Sie Angst schränkt mich in meinem täglichen Handeln ein. Früh fing ich auch mit einer Therapie an, was zu dem Zeitpunkt wenig geholfen hat, später sich aber verbesserte. Trotz dem weiter Essen und mich meiner Angst widersetzen hat nichts geholfen, ich konnte mich aber immer in den Gedanken flüchten, dass wenn ich vergiftet wurde, ich mich immernoch übergeben könnte, durch Tabletten etc. Im Nachhinein hätte es mir wahrscheinlich geholfen immer solche Art von Tabletten dabei zu haben, was aber zum Anderen natürlich auch etwas verantwortungslos wäre, war ja erst 12.
Also ich könnte jetzt noch einen seitenlangen Text schreiben wie es mir über die 4 Jahre erging und was für familiäre Probleme ich in der Zeit hatte, aber darum geht es ja gar nicht. Was ihr machen solltet ist die Lage zu akzeptieren. Es ist zwar absolut sch., daran könnt ihr jetzt eh nichts dran ändern.
Lasst euch einfach Zeit und hofft nicht auf eine Wunderheilung, bei manchen ist der Prozess schneller, bei manchen langsamer, wertschätzt aber die kleinen Erfolge, es wird schon vorbei gehen.
Und das wichtigste, lasst euch von anderen nichts einreden, dass ihr nicht normal seid, oder einfach mal rational denken sollt, sie waren wahrscheinlich noch nicht in solch einer Lage und verstehen das ganze Problem nicht.
Ha, hier das zweit wichtigste, sucht euch Hilfe. Am besten einen Therapeuten, auch wenn es nicht immer sofort hilft, es dauert eben, aber professionelle Hilfe ist viel besser als bsw. Mit euren Freunden oder Familie zu helfen, was natürlich trotzdem helfen kann.
Ich wünsche euch allen denen es genau so geht gute Besserung und das es bald aufhört, ich gehe jetzt schlafen LG 3 :^)
12.03.2021 00:47 •
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