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Hallo,

mich plagt zur Zeit extrem die Angst vor neurologischen Erkrankungen.
Krankheitsangst habe ich schon länger und habe auch bereits eine Therapie gemacht. Mir ging es eine Zeit lang besser aber aktuell quält mich die Angst und ich merke auch, wie sie meinen Alltag beeinflusst.
Ich fange mal an es zu erklären.
Vor etwa 2,5 Jahren hab ich an der Kasse meine Karten PIN vergessen. Mir kam sofort der Gedanke an Demenz. Ich hab es gegoogelt und auch Formen gefunden, die im jüngeren Alter auftreten. Ich hab mich extrem reingesteigert, jedes Symptom habe ich darauf zurückgeführt. Wenn ich mal etwas vergessen habe hab ich gleich Panik bekommen und ich hab jeden Tag überlegt, was ich heute gemacht habe und was ich gegessen habe um mich zu kontrollieren. Ich hatte dann eine Phase, in der ich vor allem bei Müdigkeit oder in Geschäften/beim Einkaufen so ein komisches Schwindelgefühl bekommen habe. Es war irgendwie alles so unreal und mir war total komisch/schwindelig, als würde sich alles drehen. Das hat mir extreme Angst gemacht. Ich hatte das fast ein Jahr, dann war es weg. Inzwischen habe ich es teilweise wieder.
Ich hatte vor einem Jahr dann ein unauffälliges Kopf-MRT, das meine Angst vor Demenz lindern konnte. Dann kam aber die Angst vor ALS. Ich denke, ich muss das nicht näher ausführen, da das hier viele haben. Ich habe jedoch wirklich jegliche Symptome darauf zurückgeführt, habe auch Erfahrungsberichten von Personen unter 30 gefunden. Ich schaue fast jeden Tag, ob es eine neue Studie oder ein Heilmittel gibt und ich habe wirklich Stunden mit googeln und recherchieren verbracht und habe immer wieder die Kraft in meinen Beinen und Armen getestet usw.
Diese Angst war sehr präsent, bis ich beim googeln auf Creutzfeld-Jakob gestoßen bin und das ist wirklich das schlimmste, was ich bisher gelesen habe. Der Erkrankungsgipfel liegt bei etwa 60-70 Jahren, die Krankheit ist EXTREM selten (1/1Mio) und die Wahrscheinlichkeit unter 30 zu Erkranken ist 1/3Mio. Ich habe mir dann sehr viele Statistiken angesehen und es gab doch öfter mal den Fall, dass es jemanden unter 30 getroffen hat (ein paar mal in den letzten 30 Jahren). Außerdem hat auf TikTok eine Person gepostet, dass ihre Freundin mit unter 25 daran gestorben ist.
Jedenfalls habe ich seit Tagen Panik davor. Ich habe mir nicht mal wirklich die Symptome angesehen, weil dann drehe ich durch. Aber alleine die Sorge davor und die Tatsache, dass es theoretisch unter 30 möglich ist… Die Person dachte sich sich sicher auch, dass sie sowas niemals bekommt und dann war sie diese ,Ausnahme‘.
Ich verbringe meine Tage damit zu Grübeln und habe extreme Angst-und Panik. Ich werde bald meinen Studienabschluss haben und kann mich nicht darüber freuen, weil ich Angst vor dieser Krankheit habe. Ich kann mich aktuell über gar nichts freuen, weil die Angst wirklich alles überschattet. Ich kann an nichts anderes mehr denken…

Bitte googelt es NICHT.

Hat mir jemand einen Tipp, was ich machen kann (außer eine neue Therapie)? Ich bin wirklich verzweifelt und dieses Angst ist unerträglich…

18.01.2025 14:59 • 18.01.2025 #1


15 Antworten ↓


Zitat von Maileen708:
(außer eine neue Therapie)

Aufhören zu googlen und solang du nicht stabil bist, hier nicht ständig rum lesen…wenn ich mich den ganzen Tag mit Gejammer und Krankheiten in allen Formen und Farben beschäftige trägt das nicht zu Wohlbefinden bei…das muss man abkönnen.

Wenn das Nervensystem überlastet ist wird man leicht mal vergesslich - man hat mit Appetitlosigkeit zu kämpfen oder mal Schwindel - wenn der Körper ständig auf Alarm ist- wie soll er sich beruhigen und mal „den Rand halten“…

Absoluter Schwachsinn da sich in „mögliche“ Krankheiten ein zu lesen und zu mutmaßen. Geh zum Arzt und lass dich durch checken… und wenn der sagt da ist nix- dann ist da nix

A


Angst vor neurologischen Erkrankungen

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@Nina2906
Aktuell gehts mir nicht um sie Symptome. Alleine die theoretische Möglichkeit, dass die Krankheit auch in jungem Alter auftreten KÖNNTE macht mir Angst. Also im Endeffekt habe ich Angst vor der Krankheit, obwohl ich keine Symptome habe.
Gefühlt macht mir alleine die Existenz dieser Krankheit wirklich extreme Angst…

Sorry wenn ich so direkt bin bzw wiederhole ich die Worte meiner Therapeutin damals

Du hast nicht alles unter Kontrolle - und wenn was wäre was ist dann? Dann gibt es Ärzte die sich um dich Kümmern. Willst dir jetzt dein ganzes Leben Stress machen mit „was wäre wenn“…

Du kannst auch morgen aus dem Haus laufen und dich erschlägt ein Meteor oder der Bus überfährt dich.

Es gibt Dinge die wir nicht unter Kontrolle haben - deine Gedanken und dich zu regulieren… Dir selbst zu helfen oder dir helfen zu lassen - das hast du unter Kontrolle. Bzw liegt das in deiner Hand.

@Nina2906
Das ist leider das Problem. Ich kann es nicht abschalten. Ich mache mir extremen Stress deswegen, weil ich mir alle Eventualitäten ausmale und ich kann mich kaum noch über Dinge freuen, weil immer die Angst mitspielt, dass ja etwas sein könnte.
Ich drehe wirklich langsam durch deswegen. Ich bin den ganzen Tag nur noch Nervös und unter Strom weil ich deswegen solche Angst habe.

Noch nicht mal für „normale“ Menschen wäre ein Besuch im KH schön…. Bzw wären diese nicht völlig frei von Angst… Das ist eine normale Angst. Vor unbekanntem. Würd ich auch nicht gut finden aber was willst machen? Man sollte ja froh sein das es Ärzte gibt die zb einem den Blinddarm operieren - ich wüsste nicht ob ich Bock drauf hätte das dass der Landschaftsgärtner macht, weil er bisschen Zuviel Doktor House gesehen hat

Umdenken. Umlenken. - auch Worte meiner Therapeutin

@Maileen708 wenn du keinen Therapeuten hast würde ich mich um einen bemühen

Oder zumindest die Tipps im Forum versuchen zu beherzigen um es dir selbst nicht schwer zu machen…
oder du suchst dir Lektüre zum Thema.


anstatt Instagram und Co - einfach mal n Buch und mit sich selbst beschäftigen

@Nina2906
Ich werde mit Sicherheit nochmal eine Therapie machen aber die Wartezeit ist 6 Monate.

Ich habe auch schon mit meinem Freund darüber geredet (ich wollte ihm die ganze ,Sache‘ eigentlich nicht erzählen aber er merkt natürlich, dass etwas nicht stimmt). Es hilft mir, mit ihm darüber zu reden und er hat auch vollstes Verständnis. Helfen kann er mir aber nicht, er kann ja die Angst nicht einfach abstellen… Und die Situation an sich kann er auch nicht ändern.

Mir fällt es einfach extrem schwer an etwas anderes zu denken oder mich auf irgendetwas zu freuen, weil die Angst aktuell viel zu groß ist.

Mir ist auch klar, dass ich nichts mehr googeln sollte, jedoch ist es dafür ja jetzt auch schon zu spät, denn mir reicht was ich gelesen habe, es hat quasi eine neue Angst ausgelöst.

Das hast du jetzt mehrmals wiederholt das deine Angst dich davon abhält dich zu freuen oder oder oder.

Dein Fokus ist nur bei Angst .

Ein Tipp - ich weiß nicht wo du bei der Krankenkasse bist aber bei der DAK habe ich innerhalb 2 Monaten einen Platz bekommen - zwar online weil die Therapeutin weiter weg is- aber das ist egal. Frag mal deine Krankenkasse!

@Nina2906
Danke für den Tipp. Über die Krankenkasse habe ich es bereits versucht. Da gab es nur einen zeitnahen Termin bei einem Psychiater und das bringt mir leider nicht viel. Ich brauche niemanden, der mir etwas verschreibt, sondern einen ,richtigen‘ Therapeuten. Ich bin auf jeden Fall dran, damit ich einen Platz bekomme. Es ist jedoch wirklich sehr schwierig…

Naja evtl wäre aber auch eine medikamentöse Hilfe nicht schlecht. Muss ja nicht auf Dauer sein…

Wo bist du bei der Krankenkasse? Ich finde die DAK dahingehend super- mit der AOK habe ich zb keine gute Erfahrung gemacht

@Nina2906
Ich bin bei der Techniker.

Medikamente kommen für mich ehrlich gesagt absolut nicht in Frage. Ich habe schon mal etwas verschrieben bekommen und hab es dann nicht genommen. Die möglichen Nebenwirkungen sind mir zu heftig. Das möchte ich wirklich absolut nicht…

@Maileen708 da fängt es schon an sorry- einfach weigern weil man Zuviel gelesen hat, das die Medikamente aber sehr viele zurück ins normale Leben gebracht haben, is egal

Ich war froh damals, heute brauch ich da nix mehr und erfreu mich bester Gesundheit.

@Nina2906
Naja, ich denke, dass es durchaus legitim ist, keine Medikamente nehmen zu wollen. Natürlich können sie helfen, dennoch gibt es genügend Risiken. Es gibt auch ,normale‘ Menschen, die aufgrund von Nebenwirkungen keine Medikamente nehmen möchten.
Ich nutze auch aufgrund der möglichen Nebenwirkungen keine hormonellen Verhütungsmittel, da es mir zu riskant ist. Das machen aber viele so. Ich würd sagen, das hat nichts mit der Angst zu tun.

Bei hormoneller Verhütung bin ich bei dir…

Aber wenn ein Medikament benötigt wird damit es einem besser geht- sollte man abwägen. Zumal es ja auch immer nur ein „könnte sein dass“…ist

Ich kenne einige die sich lange gegen Medikamente gewehrt haben u. a ich selbst und dann froh waren dahingehend etwas Entlastung zu haben.


Es is ja nicht nur Tabletten rein stopfen und dann is gut… Therapie is Arbeit die bei einem ganz allein hängen bleibt.

A


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