Guten Morgen @Luki2882 ,
Zitat von Luki2882: Ich bin gerade in einer Phase angelangt, wo mein ganzer Körper spinnt!
Der Körper folgt dem Geist, zumindest was akute Zustände angeht. Letztendlich gilt dies auch für chronische Zustände, doch der Zusammenhang ist aufgrund des Zeitfaktors etwas verschwommen.
Wenn also jemand/etwas spinnt, dann ist es der
Geist. Mit der Spinnerei verhält es sich auch hier wie im Alltagssprech: Du kannst entweder damit meinen, durchzudrehen, oder aber Dir ein Kleidungsstück spinnen. Deine Wahrnehmung hierüber ist wiederum eine (unbewusste) Entscheidung des Geistes.
Du merkst also - alles geht zurück auf die Quelle von allem - den Geist.
Zitat von Luki2882: Ich kann/will einfach an nichts anderes mehr denken, isoliere mich immer mehr und fühle mich zu nichts mehr in der Lage.
Zumindest hast Du das wichtige will schon erkannt. Denn von Können ist hier nicht mehr zu sprechen. Hast Du schon einmal Suchtkranke in der Therapie erlebt? Obgleich sie wissen, dass das Suchtmittel (oder die Sucht
handlung) extrem schädlich ist, wollen sie weiter konsumieren. Man sagt dann gerne, das Suchtmittel übernimmt die Geistessteuerung. Das ist jedoch völlig verkehrt - siehe oben.
Auch der Süchtige isoliert sich, widmet sich ganz dem Süchteln,
ist selber Sucht.
Zitat von Luki2882: Ich bin auch eher der Hypochonder der Ärzte aus Angst meidet!
Aber nicht aus Angst davor, eine Krankheit bestätigt zu bekommen!
Der Geist möchte seine Angst und ihren Erhaltungstrieb akut beibehalten.Dieser wichtige Punkt wird oft übersehen bzw. ignoriert. Selbst wenn wir uns sicher sind, dass wir mit dem Ängstlichsein
endlich aufhören müssen, wollen wir das jetzt (= akut) jedoch irgendwie nicht. Du kennst vielleicht die guten Vorsätze, die man gerne zwischen den Jahren trifft (und genau deshalb so gut wie nie einhält). Denn ein
Vorsatz findet nämlich, wie der Name schon sagt, immer
vor dem Zustand der tatsächlichen Abstinenz etc. statt. Wenn es dann soweit ist, kann man nicht mehr verstehen, wie man diesen Vorsatz mal hatte treffen können!...
Auf Deine Situation gemünzt: Du befindest Dich soeben im Neuen Jahr, hast üble Entzugserscheinungen (hast also verstanden, dass es letztlich keine Krankheiten sind), willst aber einfach nicht auf Dauer abstinent bleiben. Der Gang zum Arzt würde Deine sämtlichen Hoffnungen auf baldigen kontrollierten Konsum zunichte machen, Dir letztendlich das Suchtmittel (die Hypochondrie) auf Dauer wegnehmen.
Um nun einen Vorsatz (ich nenne es lieber Erkenntnis!) WIRKSAM zu treffen, bedarf es der
Nüchternheit hinsichtlich der Zwangsgedanken. Im Zustand des Grübelns ist eine Erkenntnis absolut unmöglich, denn die Basis ist völlig tragunfähgig! Wenn ein Schlucki nach dem 5. B ier beteuert, dass er unbedingt aufhören muss, zu trinken, ist diese Erkenntnis keinen Pfifferling wert.
Wie sind nun Zustände der o. g. Nüchternheit zu erreichen? Die Antwort wird Dich überraschen: Gar nicht!
Geistesruhe ist nur für sehr geübte Menschen
gezielt abzurufen. Aber auch sie
erreichen diese nicht, sondern
finden sie, erkennen sie, lassen sie zu.
Es gibt nun also nichts Konkretes für Dich zu
tun oder zu
denken, sondern lediglich darauf zu achten, wenn der Geist halbwegs oder gar nahezu vollständig
ruhig ist. Erkenne diesen Zustand! Du brauchst ihn nicht zu bewerten oder zu betiteln - erlebe einfach den ruhigen Geist. Du wirst feststellen, dass dies seine wahre Heimat, oder besser, seine
tatsächliche Identität ist.
Zitat von Luki2882: Bei mir wirds Abends (meistens) auch besser!
Den ganzen Tag kämpfen für ein wenig Frieden!
Am Abend ist der Kanal voll. Die Angst wurde stabil aufrecht erhalten. Ihr Sinn (die Kompensation) wurde - zumindest für diesen einen Tag - erfüllt und der Geist kann (will!) jetzt tatsächlich Ruhe geben. Eigentlich ist es ein Ruhe
lassen, denn die (Geistes-)Ruhe ist eigentlich ständig vorhanden, wird jedoch von der (Angst-)Aktivität getrübt, verdeckt.
Du solltest also in diesen ruhigen Abendstunden deine Achtsamkeit auf den Geist richten. Der Körper wird über kurz oder lang folgen, sofern Deine Achtsamkeit
absichtslos ist. Bedenke:
es gibt nichts zu erreichen.