@Voldemord
Hey – erstmal durchatmen. Ernsthaft. Du bist gerade mit voller Wucht im Angstfilm und dein Kopf ballert dir jedes mögliche Horrorszenario rein. Und das Krasse ist: je mehr du dich reinsteigerst, desto stärker werden genau diese Symptome. Das ist keine Einbildung, sondern ein bekanntes Phänomen – Stichwort somatoforme Störungen, Angstverstärkung, Nocebo-Effekt.
Zu deinen Symptomen:
• Kribbeln, Zucken, Druck, Zittern, Muskelverspannung, Krampfgefühle – all das kann (!) neurologisch sein, muss es aber nicht.
• Gerade bei Angsterkrankungen, Dauerstress und permanenter Selbstbeobachtung kommt es sehr häufig zu genau diesen Empfindungen.
• Das Problem ist: Je mehr du dich beobachtest, desto „mehr“ fühlt sich alles an. Du triggerst dein Nervensystem durch Daueranspannung und erzeugst so genau die Symptome, vor denen du Angst hast. Paradoxer Mist, ich weiß.
Zur MS-Aussage deiner Freundin:
Sag ihr bitte liebe Grüße, aber das war kompletter Quatsch. Kribbeln allein ist kein Beweis für MS. Und schon gar nicht, wenn du seit gestern Panik hast, heute beim Arzt warst – und der dir sagt: das kommt vom Rücken. Rückenprobleme + Stress = genau diese Symptomkombi.
Zur Frage „Notaufnahme?“:
Nein, definitiv nein, wenn du nicht akut das Bewusstsein verlierst, nicht wirklich starke Lähmungen oder Sprachstörungen hast. Die Notaufnahme ist nicht für Menschen da, die sich durch ihre Angst in den Notfall reinhypen. Du bist in einem psychischen Ausnahmezustand – keine medizinische Notlage.
Was jetzt wichtig ist:
1. Mach einen neurologischen Termin, wenn du die Symptome nicht loswirst – einfach, um deinen Kopf zu beruhigen.
2. Setz dich mit Angst auseinander. Nicht mit MS, nicht mit Leukämie, nicht mit Google.
3. Hol dir psychotherapeutische Unterstützung – und wenn du keine bekommst, geh den Weg über eine psychosomatische Klinik, wenn’s gar nicht mehr anders geht.
4. Beweg dich regelmäßig, kein Koffein, kein Googeln, kein Körperscan alle 30 Sekunden.
5. Und lies bitte nicht mehr „was kann Zucken an der Lippe bedeuten“ – du landest immer bei ALS, MS oder Hirntumor. Das ist wie bei „ich hab Kopfschmerzen“ Google: “Krebs. Du bist tot.”
Du brauchst keine Notaufnahme, sondern klare Grenzen gegen deine Angstspirale. Und vielleicht mal ’ne andere Freundin, die dir nicht mit Ferndiagnosen dein Nervenkostüm zerlegt.
Du stirbst nicht. Du drehst gerade innerlich durch – aber das ist lösbar, wenn du dich der eigentlichen Ursache stellst. Und die heißt nicht MS, sondern Angst. Und die kann man behandeln.
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Ok ich hab gerade gelesen dass es von allein weg gegangen ist.
27.03.2025 21:46 •
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