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So, ich bins schon wieder. Habe ja schon in einigen Beiträgen meine momentanen Probleme beschrieben, meine blöde, dauernde Angst vor schlimmen Krankheiten und die dazu gehörenden Panikattacken.
So, nun zum nächsten Problem. Und zwar habe ich seid drei Jahren einen wunderbaren Freund. Wir wohnen sehr glücklich miteinander und haben viel Spaß zusammen. Auch an der Hochzeitsplanung waren wir schon. Es klingt zwar blöd, aber ich habe mich vor kurzen auf jeden Tag mit ihm gefreut, das alltägliche wie einkaufen, kochen war für mich immer wunderschön, weil wir zusammen waren. So und Immer wieder kommt dieses eklige Monster, nämlich meine Angst. Ich habe solche Panik schwer krank zu sein, ja bin im Moment fast davon überzeugt Leukämie zu haben. Und nichts ist mehr so wie früher. Ich kann mich auf nichts mehr freuen, vor lauter Angst. Ich kann nichts mehr planen aus Angst das Ereignis nicht mehr zu erleben. Ich muss mich für das nötigste aufraffen, mag nicht mehr kochen, wir gehen natürlich auch nicht mehr aus, weil es mir ja wirklich nicht gut geht, ich bilde mir die Symptome doch nicht ein! Einerseits ist er mir eine große Hilfe, er saß die letzten Wochen mit mir bestimmt in 20 Wartezimmern und kommt dauernd zu spät in die Arbeit weil er mich zum Arzt fahren muss. Aber andererseits versteht er mich einfach nicht! Wenn ich weinend da sitze ist er hilflos. Meint, ich soll mich da halt nicht rein steigern und wenn ich dann sage dass ich mir sorgen mache meint er immer ich soll halt damit aufhören. Ja würde ich ja gerne aber wie? Mir macht das so doch alles auch keinen Spaß. Ich will einfach mein altes Leben zurück. Ich weiß dass ich selbst daran schuld bin wenn Unsere Beziehung zerbricht. Denn ich nerve mich ja sogar selbst und kann seine Hilflosigkeit verstehen. Was soll ich nur machen? Hat jemand vielleicht Tipps? Vielen Dank fürs Lesen, im Moment ist dieses Forum meine einzige Chance mich auszutauschen! Liebe Grüße von der verzweifelten lullu

19.04.2015 07:29 • 21.04.2015 #1


15 Antworten ↓


Hallo,

Zuerst einmal hör auf dir die Schuld zu geben
Wenn etwas Schuld ist,dann deine Angst und dafür kannst du nix!
Ich weis ja nicht ob du schon eine Therapie machst,aber falls nicht solltest du schleunigst damit beginnen.
Ob das nun eine Therapie mit angstlösenden Antidepressiva oder eine Verhaltenstherapie ist bleibt dir überlassen.
Beides kann sehr wirksam gegen deine Ängste sein.
Allein und ohne Hilfe bekommst du das nie in den Griff.

Vielleicht wäre auch eine mehrwöchige stationäre Therapie in einer für Angsterkrankungen spezialisierten Klinik gar nicht so schlecht.
Dein Freund wäre dadurch etwas *entlastet* und für dich wäre so ein Klinikaufenthalt sicher eine gute Chance deine Ängste dauerhaft in den Griff zu bekommen.
Es spricht ja nix dagegen wenn dich dein Freund dort ab und zu besucht.
Die ständige rennerei von einem zum anderen Arzt bringt dich ja im Kampf gegen deine Ängste nicht weiter.
Ich hatte das damals auch so schlimm und hab sogar noch einige tausend Euro für teure Untersuchungen verballert
Erst ein 3 wöchiger Klinikaufenthalt hat mich gerettet...
Jetzt gehe ich eher zu wenig,als zu viel zum Arzt.
Ich würde schon fast sagen ich bin froh,wenn ich keinen sehen muß

A


Angst vor Krankheiten- zerbricht meine Beziehung?

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Ich habe mir fest vorgenommen mir therapeutische Hilfe zu holen. Allerdings brauche ich dazu erst einmal Entwarnung. Montag Nachmittag kommen erst die blutwerte. Meiner Meinung nach sind meine Sorgen im Moment berechtigt. Ich bekomme nur diese Angst nicht in den Griff. Wie soll ich es bis morgen aushalten? Normalerweise genießt man doch das Wochenende, für mich ist es einfach nur die Hölle! Und ich verfluche mich dafür, mir Freitags Blut abnehmen zu lassen. Wie konnte ich nur so blöd sein? So versaue ich allen das Wochenende und stelle mir die schlimmsten Ergebnisse vor!

Hallo lullu,

was lässt Dich dich denn vermuten, dass du Leukämie hast?
Hast Du diesbezüglich irgendwelche Symptome?

Weißt Du, ich leide auch unter diesem Monster nur ist es bei mir so, dass ich gar nicht erst zum Arzt gehe. Was das noch alles viel schlimmer macht!

Was sagen denn die Ärzte? Ist das so, dass sie keine Befunde haben und Du aber davon überzeugt bist, dass Du krank bist?

Oder bist Du dann zumindest eine Zeit lang beruhigt?

Für mich liest sich das so, dass du Angst vor dem Glück hast.
Du wärst total glücklich, wenn du diese Angststörung nicht hättest, weil dann alles stimmen würde!

Bei mir ist das auch so, und meiner Meinung nach durch Ereignisse, die sich in der Kindheit abgespielt haben entstanden;
ich erinnere mich, eine Ohrfeige von meinem Opa in einem absolut glücklichen, fast schon euphorischen Moment!
Im Unterbewusstsein gespeichert, Achtung Glücksgefühle!

Ja, bei mir ist das so, das habe ich für mich alleine raus gefunden.
Habe noch nie irgendeine Therapie oder der Gleichen gemacht...
Habe Angst, dass alles dadurch noch schlimmer werden würde.

Angst vorm Glück?
Ich suche nicht mehr nach dem Glück, lebe alleine. So hat das absolute Glück zumindest keine Chance
Die Angst vor Krankheiten erledigt den Rest

Weißt du, leider kann ich aus eigener Erfahrung berichten, dass du

1. Bei einer Leukämie schon viele weitere und auch eindeutigere Symptome hättest und das ganze noch bevor überhaupt das Blutbild schlecht wäre und

2. Dass das hinaus zögern der Therapiesuche dir leider nicht helfen wird. Im Gegenteil. Je früher du dir helfen lässt, desto schneller kannst du wieder gesund werden. Das Gehirn lernt die Angst und diese wieder zu verlernen ist harte Arbeit.

Des weiteren verstehe ich zwar, dass du den Rückhalt deines Freundes brauchst, aber wieso gefährdet er seinen Job durch das zu spät kommen. Kannst du nicht allein zum Arzt gehen?

Ich finde zwar schon, dass du dich nicht entschuldigen oder rechtfertigen solltest, dass es dir momentan schlecht geht, denn auch oder gerade in solchen Zeiten sollte der Partner da sein und Verständnis haben, aber du musst auch was tun. Also such dir dringend! Hilfe.

Ich weiß nicht woher und warum diese Angst kommt. Angst vorm Glück? Vielleicht bei mir weniger, denn seit meiner letzten großen Panikattacke vor einem Jahr war ich eigentlich immer sehr dankbar und froh. Aber jetzt... Ja ich denke ich habe Symptome. Habe seit Wochen eine fiese Nasennebenhöhlenentzündung, kein Antibiotikum hilft, ich bin sehr oft krank, habe einen hohen crp-wert im Blut, momentan fühle ich mich schwach, gliederschmerzen etc. Kann aber nicht sagen, welche Symptome vielleicht durch meine Psyche verursacht sind. Am Montag kommen die blutwerte und ich hab schreckliche Angst davor dass das Ergebnis mein Glück zerstört. Vielleicht ist es die Angst vor Verlust? Ich habe Keine Ahnung wie ich den Tag überstehen soll und was ich machen soll, wenn das Ergebnis tatsächlich schlimm ist.

Paddlmädchen du hast ja recht, ich brauche dringend Hilfe. Ich finde auch dass eine Beziehung solche Zeiten aushalten muss, aber im Moment ist er Immer der, der mehr gibt, er versucht alles um mich aufzumuntern und es wird einfach nicht besser. Gleich morgen hole ich mir eine Überweisung, jedenfalls wenn die blutwerte OK sind. Mein großer Fehler ist das googeln... Die Erfahrungsberichte von Krebskranken, die eigentlich keine schlimmen Symptome haben und dann doch die schreckliche Diagnose...

Ja, Verlustangst ist gar nicht so weit entfernt von Angst vorm Glück.
Angst, das zu verlieren was man liebt.
Wie auch immer, die übersteigerte Angst kommt aus der Psyche, wahrscheinlich auch bei Dir.

Das man in so einer Phase sämtliche mögliche Symptome spürt, ist auch möglich.
Wenn sich bei mir eine lange befürchtete Krankheit nicht erwiesen hat, waren alles Symptome verschwunden...Wenn ich dann mal beim Arzt war, und er dann die gefürchtete Krankheit ausgeschlossen hat, war es aber auch gut dann!

Ich erinnere mich an meiner MRT Untersuchung...Mein! Verdacht, MS! Alle Symptome die darauf schließen ließen, hatte ich! Konnte kaum laufen, erinnere mich wie ich zur Untersuchung gefahren bin...Habe mich schon damit abgefunden, gleich die Bestätigung zu bekommen...Auf der Straße guckten mich die Leute schon mitleidig an...S

Na ja, als ich dann ohne diese Bestätigung da raus kam, musste ich zwar wieder laufen lernen
( ) aber alle andern Symptome waren weg!

Was ich damit sagen will, die Psyche hat ihren eigenen Kopf und bestimmt wo es lang geht!

Du wirst es erleben

Ahh ich drehe noch durch. War grad auf der Waage und wiege drei Kilo weniger! Klar dass das jetzt meine Angst wieder stärker macht...

Eine Therapie ist unausweichlich.
Heute ist es Leukämie, morgen eine Thrombose, der Blinddarm, Darmkrebs, eine Lungenentzündung oder eine Herzmuskelentzündung.
Wenn das eine Thema durch ist kommt wenig später das nächste.
Für unsere Partner ist es sicherlich schwer heraus zu kristallisieren was echt ist und was nicht. So bekomme ich beispielsweise bei einer sichtbaren Erkältung mehr Achtung als bei einer drohenden Leukämie.
Das Problem ist, dass der Partner dadurch unbewusste oft auch in seiner Lebensqualität eingeschränkt wird, da gemeinsame Aktivitäten ausbleiben, man es akzeptiert und es irgendwann zur Normalität wird.
Da wir unter unserer Situation leiden, haben wir den Fokus oft auf uns. Wir achten auf jedes Ziepen und Pieksen aber selten auf den Partner und seine im Vergleich zu unseren lapidaren Probleme. Er muss ja nur zum Arzt fahren. Wir hingegen haben Leukämie. Er muss ja nur unsere Hand halten und am Wochenende zu Hause bleiben weil wir nicht allein sein wollen, aber wir haben einen drohenden Schlaganfall.
Bei mir ist es ähnlich aber man ist allein einfach Machtlos und braucht Hilfe.
Hast du denn schon einmal mit ihm darüber geredet?
Wie steht er zu diesem Thema?
LG Hall

Du hast so recht mit dem was du sagst! Ich bin mir auch darüber bewusst dass auch seine Lebensqualität leidet. Wir gehen eigentlich sehr gerne essen, zu Freunden, Party machen. Aber im Moment kann ich das einfach nicht. Und er bleibt dann natürlich aus Loyalität bei mir. Manchmal geht er auch allein, sagt aber dann dass er keinen Spaß hatte ohne mich. Und ich bin trotzdem so fies innerlich und denke na und, du hast keinen Spaß aber ich habe Todesangst! Ich weiß dass ich unfair bin. Ich könnte mich momentan ehrlich gesagt selbst nicht ertragen und bin selbst wahnsinnig sauer auf meine blöde Angst!
Ja wir haben schon drüber geredet. Da wurde er gleich ganz traurig und meinte aber er kann das so nicht aushalten. Ich sage ihm dann immer dass nach der Diagnose alles gut wird aber er hat zu Recht Angst dass dann die nächste Krankheit Kommt. Er hat mich Gebeten eine Therapie zu machen, ich hab es ihm auch versprochen aber im Moment habe ich einfach solche Angst vor dem blutergebnis.

Ich kann das alles genau so nachvollziehen.
Ich dachte auch immer, dass ein Partner ja dafür da ist die Sorgen zu teilen.
Dass man den Partner aber damit sehr belastet und er das auch nicht wirklich immer 100% nachvollziehen kann, vergißt man in dem Augenblick leider zu schnell.

Und was ich auch erst lernen mußte, Mitleid und nur Trösten hilft nix!
Wenn der Partner auch mal streng ist und nicht immer nur das Händchen hält, ist das oft besser als dauerndes Verständnis.
Ich dachte anfangs immer, warum versteht er mich denn nicht. Aber genau das ist eigentlich das richtige Verhalten.
Zwar zuzuhören, füreinander da zu sein aber auch mal in den Popo treten und den anderen aus seiner Komfort-Zone rauszuholen.

Ich habe mich mittlerweile einer Selbshilfegruppe angeschlossen.
Dort kann man alles besprechen und findet Verständnis, weil die anderen gut nachvollziehen können, was in einem vorgeht.

Der Partner kann da oft nicht der richtige sein, weil er auch zu nah dran ist und diese Erfahrungen mit der Angst (gottseidank) nie gemacht hat.

Man bürdet dem anderen ganz doll viel Last auf. Eine Partnerschaft hält das aus, aber halt nur in begrenzem Maß und nur, wenn man auch signalisiert, dass man was gegen die Angst tut.

Dann zerbricht auch garantiert die Beziehung nicht, denn man ist ja nicht nur in guten Tagen zusammen.

Wird schon!

Ich bin dadurch gut gefahren, so wenig wie möglich andere zu nerven. Und das ist garnicht so schlecht, denn da geht schon viel über Konfrontation selbst.

Aber zufrieden ist man damit eben auch nicht. Wenn man das mit sich selbst ausmacht.

Und Lullu ich glaube, dass das Labor den Arzt bei einem sehr schlechten Wert vorab telefonisch kontaktiert? und du jetzt bereits einen Anruf gehabt hättest.

Ich habe auch seit sieben Jahren eine schlimme Angststörung. Ständig habe ich eine neue Krankheit.
Bei meiner ersten Krankheit (damals MS) war mein Mann noch involivert. Ich habe mit ihm gesprochen, er hat versucht mich zu beruhigen, zu trösten,
ist mit zum Arzt gegangen etc. Ich habe dann eine Therapie gemacht. Die Therapeutin hat mir erklärt, dass es besser wäre, den Partner aus dieser Sache herauszuhalten, bzw. die Krankheitsangst aus der Beziehung. Das ist leichter gesagt als getan.
Als es mir nach der Therapie zunächst einmal besser ging, war mein Mann so glücklich, dass ich es seither fast nicht mehr übers Herz gebracht habe, ihm von meinen Ängsten zu erzählen.
Trotzalledem wirkt sich meine Hypochondrie extrem auf unsere Beziehung aus. Ich habe das Gefühl in einer anderen Welt zu leben. Ich bin oft verzweifelt und fühle mich allein. In Phasen, in denen es mir schlecht geht, erledige ich das Familienleben irgendwie mechanisch ohne daran emotional teilzunehmen. Genießen kann ich dann auch nichts wirklich.
Ich würde gerne mit meinem Mann darüber reden und ich denke, er muss merken, dass etwas mit mir nicht stimmt. Aber ich glaube, ihm ist es lieber,
da nicht mit hineingezogen zu werden.
Ich habe niemanden, mit dem ich über meine Probleme sprechen kann. Allen spiele ich vor, dass es mir gut geht. Ich schäme mich für meine Angststörung.

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Dr. Matthias Nagel
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