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Momentan geht es mir nicht wirklich gut, daher grübel ich wieder vermehrt und suche nach Lösungen, die wohl gar nicht so einfach zu finden sind.

Was mich sehr beschäftigt ist die Frage, warum immer alles zerbricht ? Liegt es an der Zeit, in der wir leben ? Eine Welt, die sich immer schneller zu drehen scheint ?

Ich muss damit beginnen dass Jugend und Kindheit nicht so rosa waren wie man es als Kind eigentlich hätte haben haben sollen. Vater war aggressiver Alk., sehr gewaltbereit mir gegenüber. Meine Mutter hat uns verlassen als ich paar Monate alt war.
Ich habe dadurch wohl eine Art Verlustangst entwickelt, die mich so formte dass ich immer alles ertrug und mich nie groß gewehrt habe.

Meine Beziehungen waren alle von sehr unterschiedlicher Dauer. Die kürzeste Beziehung, war auch meine erste. Die hielt damals ganze fünf Monate. Meine längste Beziehung hielt immerhin 13 Jahre. Eine Beziehung mit einem Mann, der meinem Vater in sehr vielen Dingen sehr, sehr ähnlich war. Das war Beziehung vier von fünf. Nach diesen 13 Jahren war ich nervlich durch. Ich ließ mir sehr, sehr vieles gefallen in der Zeit und wehrte mich nicht. Warum ? Aus Angst vor dem alleine sein. Er demütigte mich, schlug mich teilweise und ließ nichts unversucht mich irgendwie klein zu halten und zu demütigen.
Meine fünfte Beziehung dann, also auch die letzte , war eigentlich auch die erste, in der ich sowas wie Geborgenheit empfand. Liebe. Nach 6,5 Jahren trennte er sich von mir, erholt habe ich mich bis heute nicht. Das ist jetzt vier Jahre her, und seit dem scheine ich gar keine Emotionen mehr zu besitzen.
Eine on/off Beziehung hatte ich allerdings nie.

Mit Freundschaften verlief es ähnlich in meinem Leben. Meine Karriere als gute Freundin endete meist dann, wenn ich ausgedient hatte. Eine sehr gute Freundin von mir verstarb 2017, das klammere ich mal aus aber alles andere endete für mich entweder mit Frust oder mit Tränen weil ich einfach unnütz geworden war.
Ich hatte zB seit Berufsschulzeiten eine Freundin, wo die Freundschaft 22 Jahre lang hielt. Wir machten viel zusammen durch, Krankheit, Trennungen, Tod ihrer Eltern etc. Dann verpartnerte sie sich neu, und zog sich immer mehr zurück. Nicht nur von mir, alle anderen Kontakte ließ sie benfalls schleifen. Als ich ihr (2018 war das) schrieb wie es ihr geht und warum sie sich nicht mehr meldete bekam ich die Antwort dass sie ja jetzt einen neuen Freund habe und mich nicht mehr brauche. Das tat weh. Meine Verlustangst tanzte Tango. Ähnlich verhielt es sich mit anderen Freundschaften, meist verliefen die sich entweder nach einigen Jahren im Sande, oder ich wurde abserviert.

Neue Leute kennen zu lernen ist nicht schwierig, aber meist wird nicht mehr draus wie kennen lernen. Im letzten Jahr lernte ich zB eine Frau meines Alters in einem Workshop kennen, wir verabredeten uns dreimal und kein Mal davon erschien sie zum Treffen. Solche Erfahrungen machte ich leider öfter in den letzten Jahren. Verbindlichkeiten scheint es heute nicht mehr so wirklich zu geben. Ich bin ein recht rationaler Mensch, gut organisiert und strukturiert. Damit bin ich wohl unpassend für Menschen, die ihre Verabredungen verschieben wie Schachfiguren. Und irgendwie ist es zu anstrengend geworden immer wieder auf die Nase zu fallen damit.

Da ich nicht mehr berufstätig bin, also dauerhaft arbeitsunfähig, habe ich natürlich viel Zeit mir selbst leid zu tun und mich einsam zu fühlen. Ich habe Hobbys, und kann mich selbst recht gut beschäftigen, darum geht es mir also nicht. Aber ich fühle mich sehr alleine - und das fühlt sich auf Dauer ungesund an.

In Therapie oder in Behandlung bin ich seit Jahren nicht. Meine letzte Therapie habe ich damals versucht als sich mein letzter Freund trennte von mir. Die Therapie war nicht sehr erfolgreich für mich. Denn irgendwie hatte ich immer das Gefühl dass sie gar nicht wisse, wovon ich rede. Über Kindheit sollte ich nicht reden, auch nicht über Vergangenes. Sie nannte es künstlich alte Wunden offen halten. Nach den probatischen Sitzungen beendete sie die Therapie mit der Begründung, dass ich nicht therapiebedürtig wäre. Eine Trennung müsse jeder mal durchmachen und meist kommt man ohne Therapie ja wieder auf die Füße. Ich bin nach vier Jahren noch nicht wieder auf meinen eigenen Füßen angekommen, habe das Gefühl als ruder ich immer noch haltlos in der Luft.

Geht es jemandem ähnlich ? Ich suche Erfanhrungswerte und natürlich auch Tipps für den Umgang damit.

21.10.2024 13:40 • 07.11.2024 x 2 #1


29 Antworten ↓


Hi, ich habe eben gedacht du seist mein abziehbild. Ich muss das erstmal ganz kurz klar kriegen, dass du du bist und nicht du ich.

Was ich damit sagen moechte, du bist mit so einer erfahrung nicht alleine und ich finde dich schon sehr reflektiert. Im grunde weißt du wiher was ruehrt und erahnst auch schon warum die beziehungen die du fuehrtest ein ende fanden.. Und warum deine letzte beziehung dich sooo sehr fesselt und das noch heute.

Diese beziehung bzw die art wie man dich liebte, war das was dir schon von klein auf fehlte.

Therapeuten arbeiten unterschiedlich. Die einen sagen: es ist nicht wichtig was dir damals geschehen ist und reißt nur alte wunden auf
Und denn gibt es sie anderen die sagen es ist wichtig dort noch einmal hinzusehen um zu verstehen, warum wieso und weshalb man so ist wie man heute ist und sich selbst stets im wege steht oder sich schlecht fuehlt. Bzw weshalb man in solchen Mustern verbleibt.

Ein kind welches nur einen Elternteil hat, wird sich niemals gegen diesen auftuermen! Denn es ist der einzige halt des Kindes.
Deine beziehung die du beschriebst gab dir diesen dir bekannten halt und deswegen bliebst du all die jahre bei dem und hast es ueber dich ergehen lassen. vielleicht wars auch wie gelaehmt sein?. Du hattest zwar vielleicht eine vorstellung davon wie du dir zwischenmenschliche beziehungen wuenschst aber meistens machen sie wenn sie greifbar nahe sind schlicht weg angst oder wirken uninteressant.. Als deine lange beziehung zu brueche ging warst du ein stk weiter in deiner Entwicklung also hatte der mann der dir so gut tat eine chance auf den fuß in deiner tuer und du lerntest, dass es diese eine form von liebe gibt.

Fast zu schoen um wahr zu sein?

Wie warst du denn in deinen beziehungen? Warst du aufopfernd fuer andere? Da du beschreibst, dass du dich ausgenutzt und fallen gelassen fuehlst?

Hier bei psychics gibt es ganz viele seelen, die dir sicher noch was auf den weg geben koennen auch wenns nur das gefuehl ist nicht allein zu sein

A


Warum zerbricht immer alles was einmal war ?

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Zitat von Knipsi:
Warst du aufopfernd fuer andere?


Nein, aufopfernd war ich wirklich nicht. Eher aufmunternd. Ich bin eher der Typ der die Zügel in die Hand nimmt und Ideen reinbringt. So nach dem Motto lass uns morgen doch dieses oder jenes machen um auf andere Gedanken zu kommen und lass uns einfach einen guten Tag haben, das wird uns sicher gut tun.
Das soll aber nicht herzlos klingen. Selbstverständlich konnte ich auch gut zuhören und Lösungen erarbeiten.

Zitat von Knipsi:
Hier bei psychics gibt es ganz viele seelen, die dir sicher noch was auf den weg geben koennen

offensichtlich nicht

Ich habe manche Erfahrung gesammelt, die Eurer etwas ähnelt, wie einem Vater, der am Ende fast jedes Wochenende betrunken war und einem seine schmerzliche Wut hierbei aufgezeigt hat. Gottlob war meine Mutter immerdar ein dermaßen liebevolles Mamachen, und mein Vater war gewiss ein wunderbarer Mensch ohne den Alk.. Deshalb konnte ich es derart trennen, dass ich mein Papachen bis heute liebe, jedoch den Weingeist nicht willkommen heiße und mir es am liebsten wäre, wenn man es für immer verbannen könnte, damit keine Menschenseele mehr auf der gesamten Welt darunter leiden muss.


Ich hatte ebenfalls eine nicht allzu schöne Kindheit. Dies lag aber eher daran, dass man anders war als die anderen Kinder, die diesem mit Misshandlung schlimmster Art begegneten. Hierdurch hatte man allerlei Schwierigkeiten, überhaupt jemand Fremdem sein Herzlein zu öffnen. Eigentlich gelang es nur einem Mädchen in der Jugendpsychiatrie. Sie schenkte mir meine Sprache zurück und half mir damit, überhaupt die Therapie richtig zu starten. Dieselbe war eine herzliche junge Dame, die mir ihre Engelshand reichte. Sie selbst erlebte Schreckliches, sodass sie glaubte, nie oder später erst eine Familie gründen zu können und dass man sich daher Schmerzen zufügt, was man nicht möchte. Ich habe ähnlich gedacht in jener Lebensepoche und deshalb haben wir uns aus Herzensliebe getrennt, in der Hoffnung, dass bei beiden irgendwann jemand in besseren Zeiten vorbeikommt und man bereit wäre für die Liebe. Ich hoffe weidlich, dass bei ihr jenes Wunder geschehen sei.


Bei mir hat es aus einer zu großen Empathie und dem Mitleid über das zugefügten Leid so vieler Frauen, dass sie mir anvertrauten, dafür gesorgt, dass man sich selbst gehasst hat, als Mann geboren worden zu sein, und später, als dieses Gefühl sich von einem verabschiedet hat, hatte man Furcht vor Begegnungen und ihren Enttäuschungen. Somit blieb es bei der einen Jugendliebe, der ich mit Leichtigkeit treu sein kann. Weil man auch befürchtet, dass allzu viele Herzensliebe mit dem Beischlaf verwechseln, was ich überhaupt nicht begreifen kann. Ich liebe die Herzenswärme zwischen zwei Menschen. Derart wahre Liebe mit einem Menschen zu teilen, bei der man mit einem Minneband ewig verbunden bleibt, ist für mich erstrebenswert. Hierbei möchte man selbst für jemanden wie eine Herzensmutter, ein Herzensvater, eine Herzensschwester, ein Herzensbruder, ein Herzenskind, ein Herzensgemahl und Herzensgeliebter zugleich sein – und umgekehrt sollte es natürlich ebenfalls derart sein: Jenes nenne ich Herzenswärme, die ich jedem Menschen gönne, aber sie scheint fast ausgestorben zu sein, und war früher schon selten vorhanden.


Hierbei muss man selbst bildlich gesehen fähig sein, sein Herz der Partnerin zu überreichen, sodass am Ende das Liebherzlein der Geliebten in mir schlägt und meines bei ihr. Jeder Schmerz, der ihr ereilt, wird mir mehr Leid antun – ist man sogar daran schuld, würde einem das eigene Herzensherzchen fast den Tod bringen – somit tut man dies höchstens einmal, ein zweites Mal würde man nicht überleben. Quillt aus ihren Engelsäuglein eine Schmerzensträne, kommt aus mir ein ganzes Tränenmeer aus den Äuglein geschossen. Nicht anders sieht es bei der Herzensfreude aus: Kommt nur ein Lächeln über ihre Honiglippen, würde in meinem Seelchen ein ganzes Wonnemeer entstehen usw. Leider wollen allzu viele nichts mehr davon wissen, was mich todtraurig stimmt.


Somit wird man all das nicht finden – derart sucht man selbst gar nicht. Ich leide zwar unter diesem Verlust einer Liebe, aber man weiß, dass jenes besser wäre als solches, was Ihr traurigerweise leiderfüllt oft ertragen musstet. Es tut mir aufrichtig vom ganzen Herzen leid, dass Ihr all jenen Seelenschmerz, den Ihr dabei erfunden habt, auferlegt ward. Über die Therapie kann ich nur sagen, dass man andere Erfahrungen gesammelt hat. Ich rede mit meiner Therapeutin zwar auch über das Jetzt und die Gestaltung meiner Zukunft, aber die allermeiste Zeit widmen wir uns meiner Vergangenheit zu, und jenes tut meinem Seelenleben reichlich gut.

Hallo @MissSofie , habe deine Geschichte gerade erst gelesen. Ich drücke dich mal fest.
Ich leide auch unter Einsamkeit und kann dich gut verstehen. Eine Freundin zu finden, dass wäre auch mein größter Wunsch, aber es scheint in der heutigen Zeit beinahe unmöglich. So begnüge ich mich aktuell mit losen Bekannten. Aber gerade aktuell geht es mir wieder sehr schlecht und dann merke ich, wie sehr mir jemand fehlt zum reden. Meine Cousine war mir immer sehr nah, aber seit ihr Mann in Rente ist, hat sie keine Zeit mehr für mich.
Mit der Therapeutin ist es mir auch so gegangen, dass ich gerne gewusst hätte, warum ich so bin, also die Vergangenheit aufgearbeitet hätte. Aber sie wollte nur über aktuelles sprechen.
Das hat mir gar nichts gebracht.
Eine Lösung habe ich nicht gefunden bis jetzt.
Ich habe mich jetzt in einer Tagesklinik angemeldet und hoffe schnell einen Platz zu finden.
Hast du so etwas schon mal in Erwägung gezogen?

Aktuell habe ich auch Zukunftsangst. Das ich womöglich nicht mehr arbeiten kann und nur noch zuhause bin. Ich kann mich zwar auch ganz gut beschäftigen, aber es erscheint alles so sinnlos.

Hallo.
Auch mir geht es mit freundschaftlichen Beziehungen ähnlich.
Keine ist von Dauer.
Die letzten 30 Jahre kam immer wieder Nachschub und ich selbst hatte auch einige Freundschaften gekappt, weil es mir zu viel würde. Aber seid 2 Jahren habe ich fast niemanden mehr. Alle haben sich abgewendet. Ich habe mir eine lose Beziehung über ein Freundschaftsportal gesucht, aber es erfüllt mich nicht.
Es fehlen tiefe Gespräche.
Versuchen könntet ihr das aber trotzdem. Es heißt beste Freundin.

Ich ziehe mich immer mehr zurück, obwohl ich mich nach Freundschaften sehne. Ich trau mich einfach nicht mehr und habe verlernt offen zu sein.
Wer im Rheinmaingebiet wohnt, kann sich gerne melden

Mit beste Freundin habe ich auch mal versucht. Da habe ich eine nette Brieffreundin gefunden, aber vor Ort hier hat sich leider nichts ergeben.

Schade leider wohne ich nicht in deiner Nähe, eher Rhein-Niers statt Rhein-Main.

Hallo Miss Sofie,

Zitat von MissSofie:
Momentan geht es mir nicht wirklich gut, daher grübel ich wieder vermehrt und suche nach Lösungen, die wohl gar nicht so einfach zu finden sind.

das sehe ich wie Du. Für das, was Du beschreibst gibt es bestimmt Lösungen.
Aber wenn Du solche Lösungen selbst finden möchtest, brauchst Du einiges an guter, fairer Selbstbeobachtung.
So etwas bekommt man hauptsächlich über zwei Wege.
Erstens über Selbstreflektion durch bewusstes Denken.
Zweitens, über sogenanntes Feedback, also eine Beurteilung des eigenen Verhaltens durch andere Menschen.

Beide Wege können anfangs seelisch ziemlich weh tun.
Deshalb stellt sich erst immer die Frage. Kannst Du ertragen, dass Du Dir mit anderen Menschen Dein
Verhalten so etwa wie in einem Spiegel versuchst anzuschauen?

Oder hast Du Angst davor? Falls Du Angst davor hast, kann ich natürlich nicht versuchen, Dir aus
meiner Sichtweise Tipps zu geben.

Zitat von MissSofie:
Ich suche Erfanhrungswerte und natürlich auch Tipps für den Umgang damit.


Ist das wirklich so?

Zitat von MissSofie:
Ich bin ein recht rationaler Mensch, gut organisiert und strukturiert.

Es tut mir leid das zu sagen. Ich habe gewisse Zweifel, dass Du eine eher rational denkende Frau bist?
Aber könntest Du ertragen, darüber zu diskutieren?

Zitat von MissSofie:
Die Therapie war nicht sehr erfolgreich für mich. Denn irgendwie hatte ich immer das Gefühl dass sie gar nicht wisse, wovon ich rede.


Wenn Du doch rational denkend bist, wie kam es dann, dass Du in der Therapie nicht sagen konntest,
wo ungefähr Deiner Überzeugung nach das Problem bei Dir liegt?

Zitat von MissSofie:
Nein, aufopfernd war ich wirklich nicht. Eher aufmunternd. Ich bin eher der Typ der die Zügel in die Hand nimmt und Ideen reinbringt.


Das klingt natürlich weniger rational. Das klingt sehr emotional.
Wenn Du gern die Zügel in die Hand nimmst, dann brauchst Du eher Freunde, die nicht gern
die Zügel in die Hand nehmen. Denn zwei Bestimmer tun sich mit Freundschaften eher ziemlich schwer.

Viele Grüße
Bernhard

Zitat von Hotin:
Oder hast Du Angst davor? Falls Du Angst davor hast, kann ich natürlich nicht versuchen, Dir aus
meiner Sichtweise Tipps zu geben.

Angst vor Allem, was unbekannt ist, steckt in der Natur des Menschen. Aber andere Sichtweisen wurden von mir erbeten. Darum wäre es wünschenswert wenn Du die Sicht der Dinge mit mir teilst.

Zitat von Hotin:
Aber könntest Du ertragen, darüber zu diskutieren?

Kann ich. Auch wenn es hart wird.

Zitat von Hotin:
Wenn Du gern die Zügel in die Hand nimmst, dann brauchst Du eher Freunde, die nicht gern
die Zügel in die Hand nehmen.

Da stimme ich 100% zu. Es sei denn, beide ziehen an einem Strang. Dann funktioniert das.
Ich habe auch schon Kontakte abgebrochen wenn es für die andere Person in eine ganz andere Richtung ging als in meine. Im Vordergrund von sozialen Kontakten stehen für mich die gemeinsamen Interessen und die Werte, die man teilt.

Zitat von Coffeebean:
Wer im Rheinmaingebiet wohnt, kann sich gerne melden

Rhein ja, Main leider nicht

Zitat von Karimma:
habe deine Geschichte gerade erst gelesen. Ich drücke dich mal fest.

Danke.

Zitat von Karimma:
Hast du so etwas schon mal in Erwägung gezogen?

Ja, das würde mich aber zu sehr zurück werfen. Einengen. Meinen Alltag zu sehr beschneiden.

Zitat von MissSofie:
Mit Freundschaften verlief es ähnlich in meinem Leben. Meine Karriere als gute Freundin endete meist dann, wenn ich ausgedient hatte.


Das ist eine eher allgemeine Aussage. Was meinst Du mit, wenn ich ausgedient hatte?
Waren diese Freundschaften total einseitig?

Zitat von MissSofie:
Damit bin ich wohl unpassend für Menschen, die ihre Verabredungen verschieben wie Schachfiguren.


Was meinst Du sachlich damit?

Zitat von MissSofie:
Da ich nicht mehr berufstätig bin, also dauerhaft arbeitsunfähig, habe ich natürlich viel Zeit mir selbst leid zu tun und mich einsam zu fühlen.


Das bedeutet. Wenn Du Dir gelegentlich selbst leid tust, dann denkst Du doch sehr gefühlsmäßig, also
emotional darüber nach.

Zitat von MissSofie:
Ich bin ein recht rationaler Mensch, gut organisiert und strukturiert.

Für mich passt das eher schlecht. Wenn Du eine rational denkende Frau bist, dann sollten Deine
Gefühle wie beispielsweise das Gefühl Angst vor dem Alleinsein, eher weniger ein Problem werden.

Zitat von MissSofie:
Aber ich fühle mich sehr alleine - und das fühlt sich auf Dauer ungesund an.


Ich kann gut verstehen, wenn Du Dich alleine fühlst. Für eine rational denkende Frau solltest
Du eher Gedanken entwickeln, wie Du wieder mit anderen interessanten Menschen in
Kontakt kommst.

Zitat von MissSofie:
Selbstverständlich konnte ich auch gut zuhören und Lösungen erarbeiten.


Das ist ein schwieriges Thema. Für wen oder was konntest Du gut Lösungen erarbeiten?
Für Dich selbst?

Ich kann auch gut Lösungswege anbieten. Aber wollen andere das hier auch?
Deshalb hatte ich Dich vorab auch gefragt, ob Du überhaupt Tipps haben möchtest?

Wenn ich seelische Probleme habe, kann ich nicht sagen, ich bin ein Mensch, der es so und so macht, der so und so ist, denn weil es so ist, gibt es die Probleme. Um diese Konflikte zu lösen ist sich selber infrage stellen notwendig, um so die Veränderungen herbeizuführen. Es ist richtig, bei Alk. nutzt das Versinken in der schlechten Vergangenheit nicht viel, es ist schlimm, daran ändert sich nichts, Schuld ist der Alk., aber für das Kind braucht es nun Strategien um es mit sich besser zu machen und nicht auf das Muster hereinzufallen. Dazu braucht es als junger Erwachsener das Loslösen von der Kindheit und das Umprogrammieren der bisherigen Prägung. Wird das versäumt, tauchen immer wieder dieselben Muster auf und sie machen dieselben Probleme, wie man sie als Kind unbewusst auch schon hatte. Natürlich hat das Auswirkungen auf Beziehungen. Wer sich nicht unvoreingenommen selber liebt, hat auch Probleme mit Anderen, sowohl bei Freundschaften als auch bei partnerschaftlichen Liebesbeziehungen. Entscheidend ist die eigene Ausgeglichenheit und diese als Alk. zu finden ist ein längerer Prozess, weder ein übersteigerter noch ein abgelehnter Selbstwert ist förderlich. Da kann es bei einer Therapie dazu führen, dass die aktuelle Bedürftigkeit nicht offensichtlich ist, es braucht eine ganz schlichte Bescheidenheit. Auch die therapeutische Beziehung ist eine zwischenmenschliche Beziehung mit einem klaren Gefälle zwischen Klient und Therapeut. Das bedeutet, wenn der Klient sein seelisches Problem weiß, kann der Therapeut helfen es aufzulösen.

Zitat von Hotin:
Was meinst Du mit, wenn ich ausgedient hatte?
Waren diese Freundschaften total einseitig?

Einseitig natürlich nicht. Aber meist endete es damit dass der / die andere einen Ersatz für mich fand, der offensichtlich besser passte.
Ich glaube, zu meinen Schwierigkeiten gehört zB dass ich nicht merke dass Menschen sich ändern. Dass sich ihre Bedürfnisse und Lebenssituationen ändern. Dann steh ich meist da wie der begossene Pudel wenn sich freund/Freundin dann lieber mit anderen Menschen trifft die dann besser in /zu der neuen Situation passen.

Zitat von Hotin:
Was meinst Du sachlich damit?

Menschen verabreden sich mit mir, ich plane das ein, halte mir gegebenenfalls den Tag dafür drei. Dann sitze ich in der Bahn zu dem Treffen, kriege dann vor Ort eine Nachricht mit dem Text lass uns später treffen, ich komme um 5 statt um 3 oder ich schaffe es heute nicht, treffen wir uns nächste Woche? . Sowas passierte mir mehr als häufig. Das meine ich mit Termine verschieben wie Schachfiguren. Soll ich dann zwei Stunden da stehen und auf den anderen warten ? Oder mir wieder einen Tag in der Folgewoche frei halten ? Ich bin so nie gewesen, zuverlässig bin ich und dieses Termin hin und her schieben empfinde ich als extrem anstrengend. Und auch als sehr respektlos mir gegenüber.

Zitat von Hotin:
Für wen oder was konntest Du gut Lösungen erarbeiten?
Für Dich selbst?

Für mich leider nicht. Wobei meine Problematik auch anders gelagert ist. Eine Freundin zB war total überfordert nach dem Tod ihres Vaters. Ich erledigte ziemlich viel Papierkram und Laufwege damals für sie. Da ich da noch voll berufstätig war war das für mich eher stressig als hilfreich.

Zitat von Hotin:
Deshalb hatte ich Dich vorab auch gefragt, ob Du überhaupt Tipps haben möchtest?

Hatte ich ja mit einem klaren JA beantwortet.

Zitat von realo:
Dazu braucht es als junger Erwachsener das Loslösen von der Kindheit und das Umprogrammieren der bisherigen Prägung. Wird das versäumt

Bei mir wurde das nicht nur versäumt, es wurde komplett ignoriert. Es wurde von mir immer erwartet dass ich funktioniere. Schule, Ausbildung, Beruf, Beziehung etc überall wurde erwartet und gefordert ohne dass jemals gefragt wurde wie es dabei mir geht.

Zitat von realo:
Wer sich nicht unvoreingenommen selber liebt, hat auch Probleme mit Anderen, sowohl bei Freundschaften als auch bei partnerschaftlichen Liebesbeziehungen.

Nicht so ganz. Ich habe eher zu sehr geliebt und das bis zur völligen Selbstaufgabe. Deswegen bin ich heute auch gar nicht mehr in der Lage bedingungslos oder aufrichtig zu lieben. Ich rechne sofort dagegen wie sehr der Mensch mir nutzen oder schaden kann.

Zitat von MissSofie:
Aber meist endete es damit dass der / die andere einen Ersatz für mich fand, der offensichtlich besser passte.

Zitat von MissSofie:
Ich glaube, zu meinen Schwierigkeiten gehört zB dass ich nicht merke dass Menschen sich ändern. Dass sich ihre Bedürfnisse und Lebenssituationen ändern.

Da sagst Du etwas sehr wichtiges.
Ich meine, Menschen ändern sich grundsätzlich überhaupt nicht. Das bedeutet.
Als Frau bist Du gut, so wie Du bist ! Und so bleibst Du auch - Dein Leben lang.
Was sich aber sehr oft und stark verändert sind meiner Ansicht nach die gedanklichen Sichtweisen und Erkenntnisse.
Und auch die Interessen ändern sich.
Und am stärksten ändert sich wohl das persönliche Wissen. Ich beispielsweise versuche mein ganzes
Leben immer wieder einmal, mir neues Wissen anzueignen. Viele Menschen möchten dagegen weniger
neues Wissen in ihr Denken einbauen.
Was besser oder richtiger ist, darüber will ich hier nicht urteilen.
Jedoch führt dieser Unterschied im Denken dazu, dass sich ganz viele Menschen in Freundschaften und
Ehen völlig auseinander eben. Man lebt lange Zeit wie im Gleichschritt ! Und dann, anfangs fast unmerklich,
beginnt man sich oft voneinander gedanklich zu entfernen.
In vielen Ehen bekommen die Menschen das wieder eingefangen.
Freundschaften gehen dadurch aber häufiger irgendwann auseinander. Ich finde, so läuft das Leben.

Zitat von MissSofie:
Menschen verabreden sich mit mir, ich plane das ein, halte mir gegebenenfalls den Tag dafür drei. Dann sitze ich in der Bahn zu dem Treffen, kriege dann vor Ort eine Nachricht mit dem Text lass uns später treffen, ich komme um 5 statt um 3 oder ich schaffe es heute nicht, treffen wir uns nächste Woche? . Sowas passierte mir mehr als häufig. Das meine ich mit Termine verschieben wie Schachfiguren.


Ein oder zweimal darf das wohl passieren. Danach kann nur eine klare Aussprache untereinander
etwas klären. Danach würde ich mir kaum noch Zeit für ein Treffen freihalten.

Zitat von Hotin:
Für wen oder was konntest Du gut Lösungen erarbeiten?
Für Dich selbst?

Zitat von MissSofie:
Für mich leider nicht. Wobei meine Problematik auch anders gelagert ist.


Egal, wie Deine Problematik gelagert ist. Wir Menschen sollten möglichst immer für uns selbst
geeignete Lösungen erarbeiten. Gerade dafür sollten eigentlich Freundschaften da sein.
Nur ich selbst weiß doch, welche Lösung ich brauche. Und nur ich selbst weiß, warum ich an dieser
Stelle eine Lösung brauche.

Zitat von MissSofie:
Nicht so ganz. Ich habe eher zu sehr geliebt und das bis zur völligen Selbstaufgabe.

Zitat von MissSofie:
Deswegen bin ich heute auch gar nicht mehr in der Lage bedingungslos oder aufrichtig zu lieben. Ich rechne sofort dagegen wie sehr der Mensch mir nutzen oder schaden kann.


Ich verstehe Dich völlig. Erkennst Du, dass Du gerade für diese zwischenmenschliche Situation
vermutlich schnell eine für Dich geeignete Lösung benötigst?
Ich sehe einiges ähnlich wie Du. Bedingungslos lieben kann wunderbar sein.
Aufrechnen dagegen ist häufig auch wichtig. Nicht unbedingt sofort aber mit der Zeit sollte man vielleicht
mal aufrechnen, wie in einer Freundschaft oder Partnerschaft die gefühlsmäßigen Aufwendungen
insgesamt verteilt sind. Andernfalls gerät man in die Gefahr benutzt zu werden oder sogar ausgenutzt
zu werden.

Zitat von Hotin:
Ein oder zweimal darf das wohl passieren. Danach kann nur eine klare Aussprache untereinander
etwas klären. Danach würde ich mir kaum noch Zeit für ein Treffen freihalten.

Die klärende Aussprache andete meist damit, dass ich nicht flexibel genug sei und/oder mich nicht immer so anstellen soll.
Ganz ehrlich ? Ich bin nicht pingelig. Jeder kann sich mal verspäten, Bus oder Bahn stecken irgendwo fest oder das Auto fährt nicht so wie es soll oder was auch immer. Aber dieses bewusste mich versetzen hat mich immer mehr frustriert und am Ende so demotiviert dass ich aufgegeben habe.
Teils kam ich mir vor wie ein Gegenstand den man bei Bedarf aus dem Schrank holt und der ansonsten sich nicht bemerkbar machen soll.
Wobei da für mich schon interessant wäre zu wissen warum ich immer wieder an Menschen geraten bin die dieses bewusste versetzen fast schon systematisch betreiben.

Zitat von Hotin:
Erkennst Du, dass Du gerade für diese zwischenmenschliche Situation
vermutlich schnell eine für Dich geeignete Lösung benötigst?

Wenn die Lösung so einfach wäre....
Einfach wieder vertrauen und sich nicht dauerhaft ins Schneckenhaus zu verziehen ist schon richtig. Erscheint mir aktuell aber fast unmöglich.

Zitat von Hotin:
Viele Grüße
Bernhard

Danke dass Du Dir Zeit nimmst mein Thema so ausführlich zu unterstützen. Das weiß ich wirklich sehr zu schätzen. Gerade heute, wo eigentlich jeder an sich selbst denkt ist das nicht selbstverständlich was Du für mich tust.

Warum zerbricht immer alles was einmal war ?

Der Grundzustand ist das Chaos. Wir können täglich in kleinen Schritten dafür sorgen, dass wir uns unseren Zielen nähern, müssen aber hierfür aber soviel Energie investieren, dass wir uns vom Chaos wegbewegen.

Ob man versetzt wird oder nicht, liegt oft am Gegenüber. Ich hatte mal ein Fotostudio eingerichtet und per Anzeige nach Fotomodels gesucht. Es meldete sich eine junge Frau, wir machten einen Termin aus, sie versetzte mich und kam eine Stunde später nach ihrer Angabe, da war niemand mehr im Studio. Neuer Versuch, neuer Termin, wieder kam sie nicht, ich mit meiner großen Geduld machte einen dritten Termin und auch der viel ins Wasser. Daraufhin hakte ich das Ganze ab, teilte es ihr mit und die Sache war erledigt. Über die Anzeige meldeten sich andere Frauen, da klappten die Termine und alles war in Ordnung. Es gibt also Menschen, die einen notorisch versetzen, warum auch immer, sie kann man nur abhaken und weiter gehen. Es persönlich nehmen und sich den Kopf zerbrechen, was man nur an sich hat, weil das passiert ist bestimmt der falsche Weg. Wenn jemand so unsicher ist, und zwar Termine ausmacht, aber sie nicht einhalten kann, dann hat derjenige ein Problem. Das kann man nicht auf die eigene Schulter nehmen, man kann es nicht ändern. Man kann sich nur damit abfinden und die Konsequenzen ziehen. Ganz schlecht ist der Glaube, dass man angewiesen ist, weil man sonst niemanden hat. Es ist besser bei sich zu bleiben ohne Kontakt, als auf jemanden zu hoffen, der einen versetzt, das ist seelisch gesehen zerstörerisch. Sich auf die eigene Position besinnen, abhaken und weiter gehen ist die Möglichkeit, mit den Schwierigkeiten der zwischenmenschlichen Kontakte umzugehen.
Sponsor-Mitgliedschaft

@MissSofie Es ist immer dasselbe. Wenn die Basis nicht stimmt, verdorben es einem das ganze Leben! Man zieht Leute an, die einem nicht guttun. Selbst in psychologischer Hinsicht geht es nach dem Gesetz der Resonanz genauso. War bei mir in Therapie genauso. Ich habe langsam das Gefühl, daß es nie mehr anders werden wird. Also statt noch weiter Energie auf den Mangel zu verschwenden, laßt uns lieber unser Schicksal annehmen und das Beste mit dem Defizit machen. Dann lebt es sich vielleicht gesünder damit, und zieht einem nicht so viel Energie weg.

Hallo MissSofie,

Ich hoffe, Du erlaubst mir, Dir ein weiteres Feedback zu geben.

In Deinem ersten Beitrag schreibst Du hier.
Ich bin ein recht rationaler Mensch.
Beim Lesen Deiner Texte finde ich.
Du scheinst mir aber eher eine sehr emotionale, also eine überwiegend gefühlsmäßig denkende und handelnde Frau zu sein.
Dies sagen mir auch Sätze wie:
Aber ich fühle mich sehr allein.
Ich bin eher der Typ, der die Zügel in
die Hand nimmt.
dass ich nicht merke, daß sich Menschen ändern.
Auch das Du bisher für Dich selbst eher wenig hilfreiche Lösungswege finden konntest.
Ich habe eher zu sehr geliebt.

Alle diese Aussagen zeigen mir.
Da spricht jemand, die sehr, sehr stark
gefühlsmäßig denkt.
Das ist nicht falsch. Ungünstig wird es für Dich leider nur dann, wenn Du glaubst, das wäre rationales Denken.

Beim miteinander Kommunizieren mit anderen Menschen, kann dies zu Schwierigkeiten führen.

Weißt Du, was man als Bewusstes Denken bezeichnet? Und was man unter Unterbewusstem Denken
meistens versteht?

@MissSofie

Ich rechne sofort dagegen, wie sehr der Mensch mir nutzen oder schaden kann.
Deine Aussage hört sich meiner Meinung nach recht rational gedacht an.
Und doch befürchte ich, Du schaust Dir das emotional an und denkst, Du beurteilt es sachlich und rational.

Sollt ich Recht haben, vermischst Du
manchmal sachliche Gedanken und Gefühle miteinander.
Und dies kann sehr, sehr schnell dazu führen, dass Du Dich selbst
häufig schlecht oder sogar falsch verstehst.

Wie empfindest Du das selbst?

A


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Dr. Reinhard Pichler
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