App im Playstore
Pfeil rechts
3

Hallo zusammen,

Ich wollte mal fragen ob jemand weiß, wenn man z.b Angst vor Depressionen hat ob man dann auch Symptome davon haben kann. Mir ging es letztes Jahr nicht so gut wegen aggressiver Zwangsgedanken gegen mein Kind. Nun hab ich das Gefühl, dass ich seid einigen Tagen eine Leere verspüre und mich nicht freuen kann. Ich überprüfe ständig meine Gedanken. Habe auch wieder das Gefühl, dass ich keine Emotionen für mein Kind habe.
Allerdings geht es mir in Bezug auf die Zwangsgedanken sehr gut. Deswegen verstehe ich das garnicht. Kann es sein, dass das wieder ein Trick des Zwangs ist? Und er mich wieder schön erwischt hat?

Kennt das jemand?

Ich wünsche euch frohe Weihnachtszeit ihr Lieben ️
Liebe Grüße
Natalie

24.12.2023 11:34 • 25.12.2023 #1


13 Antworten ↓


Zitat von nati1989:
Ich wollte mal fragen ob jemand weiß, wenn man z.b Angst vor Depressionen hat ob man dann auch Symptome davon haben kann.

Warum nicht? Sind doch auch negative Gedanken.
Allein schon der Gedanke ob man was hätte, kann solche Symptome und Gefühle auslösen.
Zitat von nati1989:
Kann es sein, dass das wieder ein Trick des Zwangs ist? Und er mich wieder schön erwischt hat?

Möglich, würde man aber nicht zu 100% sagen können, da keiner Dir deine Gedanken und Gefühle nennen kann.
Ist ja auch bei jedem unterschiedlich, wie etwas erscheint.
Es ist aber ganz normal das mehrere Dinge kommen können und/oder der Kopf sich eine neue Taktik aussucht, Dich verrückt zu machen.

Schön das es Dir mit deinen Zwangsgedanken gut geht, kannst stolz auf Dich sein!
Behalte lieber diesen positiven Gedanken im Kopf!

Dir natürlich auch schöne Feiertage und alles Gute!

A


Angst vor Depressionen und Symptome?

x 3


@nati1989 liebe Nati,
Ganz klares JA, es ist normal. Ich könnte dir jetzt Rückversicherung geben und dir alles erklären. Das stillt deine Unruhe aber nur kurz. Das ist Teil der Erkrankung. Vertrau mir! Ich weiß zu gut wie sich das anfühlt und die Gefühle kommen wieder. Gib dir Zeit und sei dir bewusst, dass tief Im Inneren die Gefühle da sind. Die sind nur gerade eingefroren.

Hallo Natalie,

ich wünsche Dir auch ruhige und erholsame Weihnachtstage.

Zitat von nati1989:
Ich wollte mal fragen ob jemand weiß, wenn man z.b Angst vor Depressionen hat ob man dann auch Symptome davon haben kann.

Meiner Meinung nach ist es fast egal, ob Du vor Depressionen oder vor etwas anderem große Angst hast.
Viel Angst haben bedeutet für mich auch fast immer, körperliche Symtome zu bekommen.

Zitat von nati1989:
Ich überprüfe ständig meine Gedanken.

Das mache ich auch. Ich finde dies sinnvoll. Es kommt natürlich auch darauf an, warum Du Deine
Gedanken ständig kontrollierst und zu welchen Ergebnissen Du kommst.

Zitat von nati1989:
Habe auch wieder das Gefühl, dass ich keine Emotionen für mein Kind habe.

Kann es sein, dass Dich diese Gefühl manchmal etwas täuscht?
Wenn Du wirklich keine Emotion für Dein Kind hättest, würdest Du dann so darüber sprechen, wie Du es
hier machst?
Du must als Mutter ja nicht völlig selbstlos, Tag und Nacht nur an Dein Kind denken.
Du darfst als auch noch und musst auch noch immer wieder auch an Dich und Dein Wohlergehen denken.

Viele Grüße

Bernhard

@Hotin ja das kann auch sein. Meine Psychologin meinte damals schon, dass der Zwang die Gefühle sehr beeinflusst.

Zitat von Via97:
@nati1989 liebe Nati, Ganz klares JA, es ist normal. Ich könnte dir jetzt Rückversicherung geben und dir alles erklären. Das stillt deine Unruhe ...

Ich hoffe es :-/

@Via97 kannst fu es trotzdem erklären?

Zitat von Hotin:
Hallo Natalie, ich wünsche Dir auch ruhige und erholsame Weihnachtstage. Meiner Meinung nach ist es fast egal, ob Du vor Depressionen ...

Ich meine eher das Gefühl, dass ich sie nicht liebe. Ich frage mich ständig wenn ich sie ansehe....fühle ich genug.

Zitat von nati1989:
Ich frage mich ständig wenn ich sie ansehe....fühle ich genug.

Bestimmt fühlst Du für Deine Tochter genug.
Zuviel ist auch nicht immer gut. Oder willst Du sie erdrücken? Sie braucht doch genug Abstand, um ihr eigenes Selbstbewusstsein zu entwickeln.

Ich hab das Gefühl ich fühle nichts aber ich will was fühlen. Keine Ahnung

Angst bei Depressionen kann ich mir vorstellen,aber Angst vor Depressionen?
*Ich hab das Gefühl ich fühle nichts aber ich will was fühlen. Keine Ahnung*
Bei einer Depression fühlt man je nach Schweregrad auch nichts mehr und ich bin mittlerweile auch einem Punkt, wo ich gar nicht mehr weiß ,ob ich noch etwas fühlen möchte.
Die Vorstellung alles bewußt mitzubekommen ängstigt mich mehr als nichts mitzubekommen.

Für mich ist die Welt da draußen furchtbar hässlich geworden.
Leute bringen sich gegenseitig um,Kriege toben und die Leute feiern Weihnachten als wäre alles in bester Ordnung.Passt alles nicht zusammen und ich würde mich ehrlich gesagt schlecht dabei fühlen jetzt eine Gans mit Klößen und Rotkohl zu essen!
Durch Corana sind die Menschen auch sehr merkwürdig geworden und das spürt man als depressiver nochmal umso mehr.

Der Tages bzw Nachtrhythmus ist aufgrund der Depression völlig durcheinander und ich könnte mir gar nicht vorstellen mit fast 50 Jahren nochmal *neu zu starten*
Auf jeden Fall ist bei dir der Punkt erreicht wo du dringend etwas unternehmen solltest.
Wenn man so einen Satz schreibt ist es 5 vor 12.

@Faultier was meinst du mit 5 vor 12?
Ich bin bereits seid über 1 Jahr in Therapie wegen einer Zwangsstörung. Es ist ja nicht so, dass ich garnichts fühle. Mein Tag/Nachtrhytmus ist normal und ich habe auch keine diagnostizierte Depression.

Ich verstehe nicht so genau was du mir sagen willst.

Angst vor Depressionen könnte durchaus mit einer Angststörung z.b Angst vor Krankheiten/ Hypochondrie einhergehen. So war mein Gedanke.

Ich hatte bei mir eher saß Gefühl, dass es wieder ein Trick des Zwangs sein könnte.

Zitat von nati1989:
Ich meine eher das Gefühl, dass ich sie nicht liebe. Ich frage mich ständig wenn ich sie ansehe....fühle ich genug?

Zitat von nati1989:
Ich hab das Gefühl ich fühle nichts aber ich will was fühlen.

Zitat von nati1989:
Ich hatte bei mir eher das Gefühl, dass es wieder ein Trick des Zwangs sein könnte.

Jeder Zwang folgt einer speziellen, sehr individuellen Logik. Das grobe Gerüst einer Zwangslogik lautet jedoch stets: Unsicherheit - Rückversicherung - Unsicherheit - Rückversicherung usw. Man kann dies auch Zwangsstruktur nennen.

Der restliche Kram, den wir individuell erschaffen und erhalten, ist lediglich der Rahmen um das Grundgerüst herum, oder, technisch gesprochen, der Aufbau. Dieser Aufbau verdeckt die meiste Zeit die Struktur, das Fundament des Zwanges.

So wie wir bei einem Gebäude idR nur die sichtbaren Dinge erblicken (Wände, Räume), erleben wir innerhalb eines Zwangskreislaufes ebenfalls meist nur jene Dinge, um die er sich dreht.

Der Unterschied zur Ansicht eines Gebäudes liegt beim Erleben eines Zwangskreislaufes jedoch darin, dass wir in ihm leben. Wir blicken also nicht auf den Zwang (als Objekt) sondern schauen quasi aus ihm heraus.

Und deshalb funktioniert zwanghaftes Denken auch so Selbst-erhaltend. Der Zwang ist Teil unseres Selbst-Erlebens geworden. Somit erleben wir keinen Zwang sondern sind zwanghaft.

Konkret auf Deine Zwangsgedanken bzgl. Deines Kindes bedeutet das: ohne Rückversicherung auf die richtigen Gefühle für Dein Kind, fühlst Du Dich falsch. Das darf jedoch nicht sein! Und sofort sucht dieser (selbst ein-gebildete) Konflikt eine Rückversicherung, die diesen Verdacht widerlegt.

Das ist auch schon alles und jeder Zwängler, der die Zwangslogik versteht, kann dieses Grundmuster mühelos runterbeten und auch bisweilen akut erkennen, aber es liegt in der Natur des Zwanges, dass er den einzigen, wirklich dauerhaft heilsamen Schritt nicht gehen will: nämlich, den Kreislauf zu unterbrechen, indem er NICHT nach einer Rückversicherung sucht.

Dies mag sich anfänglich wie ein Entzugs- bzw. Entwöhnungsprogramm anfühlen, je nach der Stärke des etablierten Zwanges. Um hier standhaft zu bleiben, kann es hilfreich sein, sich immer wieder klar zu machen, dass es sich hierbei um eine buchstäbliche Selbst-Veränderung handelt: wer einem Zwang nicht mehr folgt, verabschiedet sich ein gutes Stück weit von seinem bisherigen Selbst(-Erleben). Und das ist nicht leicht.

Jeglicher Zwang ist eine Abkürzung, so wie z. B. Sucht ebenfalls einen funktionellen Missbrauch darstellt. Das Wort Angewohnheit beinhaltet als Stamm wohnen oder Wohnung. Und wo wohnen wir letztendlich? In unserem Selbst-Bild. Wir er-leben durch unsere etablierten Angewohnheiten. Wenn dieses (Er-)Leben zum (Er-)Leiden wird, müssen wir uns davon verabschieden.

Die gute Nachricht - wir verlieren dabei nicht uns, sondern finden eine vielleicht bislang ungeahnte Freiheit, die logischerweise mit unserem bisherigen Selbst-Bild nur noch wenig zu tun hat.

A


x 4





Youtube Video

Dr. Matthias Nagel
App im Playstore