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Hallo zusammen, bin ganz neu hier. Und zwar beschäftigt mich, ob die Symptome, die ich unten noch auflisten werde für eine Depression passen, die mit Medis behandelt werden sollte oder ob ich doch einfach schlechte Phasen habe. Außerdem würde.

Also kurz gefasst ist es so, dass ich seit ich 15 bin (jetzt 21) immer mal wieder Phasen habe, in denen ich mich mehr zurückziehe und antriebslos bin. Das ist mir damals noch nicht so bewusst gewesen, aber ich würde sagen dass es begonnen hat als ich mit 14-16 eine Essstörung hatte, bei der ich natürlich wenig Energie für nichts hatte und ab diesem Zeitraum angefangen habe mich selbst uninteressant und unattraktiv zu finden. Eigentlich war es seit dem so, dass ich mein Leben quasi „abgesessen habe“, ich habe zwar schon manches Schöne noch gesehen, aber alles ist irgendwie an mir vorbeigezogen, ohne, dass ich den Eindruck hatte es beeinflussen zu können.
Jetzt sind diese diffusen Symptome seit Beginn meines Studiums, entfernt von meiner Kernfamilie verstärkt und auch noch neu und anders aufgetreten.
Ich habe jetzt gute und schlechte Phasen. In den Guten sehe ich was es alles Schönes gibt, was das Leben bietet, bin durchschnittlich selbstbewusst und habe Lust mein Leben in die Hand zu nehmen und binoptimistisch, dass ich irgendwann ein normales Leben führen kann.
In schlechten Phasen habe ich morgens Nebel im Kopf, eine Gedankenleere, mein Körper ist unendlich schwer und es gibt nichts was mir Spaß bereitet oder auf was ich mich freue. Nachmittags wird es etwas besser, da kann ich meist etwas erledigen und abends passiert es leicht, dass ich Heulkrämpfe oder zumindest starke innere Trauer verspüre.
Diese Phasen wechseln. Es ist nicht so, dass die guten manisch oder hypoman wären,sondern eher,dass ich mich ihnen dann nicht wie in den schlechten wie durcheile Wand von allem getrennt fühle, von meinen Gedanken, Emotionen, Menschen etc. Sondern einfach normal.
Von den guten Phasen hatte ich bisher 4 - jeweils 5-14 Tage lang und alle innerhalb eines Jahres. Vorher war ich durchgehend bei meiner Familie, die mir nicht gespielt hat dass ich nicht normal bin, ich war damals einfach überangepasst.

Jetzt frage ich euch- ist das eine Depression oder etwas derartiges, oder ist das normal?
Und habt ihr Erfahrungen bin solchen Symptomen und habt ihr eine Diagnose?


Könnte das

21.07.2023 22:45 • 22.07.2023 #1


11 Antworten ↓


Moin

Was ist schon normal?
Ob du eine Depression hast ist schwer zu sagen, aber ich würde schon sagen, dass du viel Ballast mit dir rumträgst.
Der ist mal leichter und mal schwerer, aber er wird immer auf deinen Schultern liegen. Du musst deshalb lernen damit umzugehen, bildlich gesprochen: Ihn so zutragen, dass er keine weiteren Schäden verursacht, dich stärken um ihn tragen zu können und Techniken zu entwickeln, damit er so wenig schwer wie möglich ist / erscheint.

Ich würde dir raten, dass du dir einen Therapeuten suchst, mit dem du all das besprechen kannst.
Je eher man sowas angeht (habe selbst zu lange [20 Jahre] gewartet) desto einfacher wird dein Leben auf lange Sicht.

A


Habe ich Depressionen? bzw passen meine Symptome dazu

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Einen Therapeuten habe ich, nur scheint der mein geringes Selbstbewusstsein und damit mein Alleinsein behandeln zu wollen, statt diese Phasen. Es ist gefühlt so, dass in den schlechteren Phasen gefühlt alles in mir streikt: Gedanken, Emotionen, Reaktionszeit.

Willkommen an Bord,

Es sieht für mich so aus, dass da einiges bei dir zusammenkommt.
(Vielleicht?) Überforderung im Studium ,wenige Freunde, dann innerliche Empfundungen, dass irgendetwas nicht stimmt. Vielleicht noch depressive Tendenzen.

Ich halte den Ansatz deines Therapeuten aus pragmatischer Sicht für sinnvoll: Zunächst einmal aus dir selbst heraus die äusserlichen Ursachen anzugehen:
Besseres Selbstbewusstsein - aktiver auf Menschen zugehen - stabileres Netzwerk - dies führt zu
* Last und Probleme auf mehre Schultern verteilen...
* Mehr geseligen Momenten - Interner Hormonhaushalt stabilisieren

Achtsameres Leben - Auf den Körper hören, will er dir mit den Dämpfungssignalen etwas sagen?

Vielleicht noch ernsthaft überlegen, ob dich das Studium in der Form zufrieden macht...

All das könnte man vor Medikamenten versuchen.

Ich nehme keine psychischen Medikamente, gehe aber davon aus, dass die Idee ist, dass sie einen Menschen wieder soweit handlungsfähig machen sollen, dass dann die innere Arbeit an sich selbst, seinen Ansichten, seinen Ängsten und seinem Verhalten erst beginnen kann (PS. Bin kein Experte, aber ein Mensch, der lange an ähnlichen Symptomen litt und diese Synptome oft immer noch habe, aber nicht mehr darunter leide)

Für diese Phasen der Leere habe ich mir Pakete zurecht geschnürt:

Schritt für Schritt Anleitungen was ich machen soll um
- alltagsaufgaben zu erledigen
- kleine Projekte, für die ich keine Zeit habe
- vorbereitete Fragen, die ich schriftlich beantworte
- meditationen

Ziel für mich ist immer, mit sanftem Druck wieder handlungsfähig zu werden.
Das notieren wie ich mich fühle um Entwicklungen über die Zeit zu beobachten.

@Maria2002 das kenne ich und viele andere hier sehr gut.
MMn ist das eine Art Selbstschutz des Gehirns vor dem kompletten melt down. Dagegen sollte man in der akut Phase nicht ankämpfen. Das macht es nur noch schlimmer.
Sprich doch deinen PT darauf direkt an. Was für eine Therapie machst du?

Also ich mache eine Verhaltenstherapie. Deine Idee mit dem Selbstschutz des Gehirns ergibt schon Sinn… weil das habe ich meinst wenn ich sozial überfordert bin. Ist bloß das Problem, dass das dann auch über Wochen anhalten kann. ( so funktioniere ich halt im Alltag gerade so und kann gerade so alles leisten es gefordert wird ( Minimum))

Ganz genau so geht es mir auch…
Ich nehme Escitalopram und die Ängste sind relativ harmlos geworden…
Was allerdings sehr unangenehm ist, das ist diese „Watte“ im Kopf…
Es gibt auch wieder Tag, da ist alles Paletti.
Es ist halt diese blöde Mischung aus Panik und Depression…
Das eine gibt dem anderen immer wieder Kraft…
Es gilt also, diesen Kreis zu unterbrechen…

Du hast dieses komische Gefühl also erst seit Einnahme von Medis?

Nein, hatte ich vorher auch schon mal zeitweise…
Der DOC nennt es Depersonilation oder Derealisation…

Ok, aber wenn man die Derealisations bzw Depersonalisationssymptome googelt dann findet man eig. dass man da schon krass derealisert ist und das ist es bei mir dann auch nicht

So krass, wie es sich anhört ist es auch nicht…
Fühlt sich mehr so an, als wenn man am Vortag kräftig gefeiert hat und mega platt ist…
Ich bin halt schon was älter…

A


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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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