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Hallo
Ich bin neu hier und habe gleich ein Anliegen.
Ich habe seit ca 2 Wochen Zucken in den Muskeln. Ich bemerke es fast nur im Ruhezustand und es ist an jedem Körperteil, aber meistens an den Beinen. Es zuckt nur kurz und dann wenige Minuten später an einer anderen Stelle. Wade, Oberschenkel, dann andere Seite der Fuß, Oberarm, dann das Augenlid, dann wieder was anderes… und natürlich habe ich Angst davor, dass es MS, ALS oder ein Tumor sein kann. Habe gelesen, dass diese Krankheiten so anfangen können.

Zusätzlich habe ich seit ca 4 Wochen einen komischen flimmernden Fleck in meinem
Blickfeld im rechten Auge. Der Fleck ist nur morgens da, sobald ich aufwache und das erste mal Licht ins Auge kommt. Dann ist der Fleck für ca 5 Minuten da. Er flackert. Wenn der dann weg ist, hab ich den Fleck dann noch für ca 1-2 Stunden immer dann, wenn ich erst auf was helles (zb aus dem Fenster) und danach auf was dunkles schaue. Das ist dann nur für 2-3 Sekunden und dann wieder weg. Auf dem linken Auge ist das nicht. Nur rechts. Was kann das bloß sein?
War beim Augenarzt und der hat das Auge untersucht. Auch die Nerven im Auge. Dort war alles komplett unauffällig. Mein Blutdruck ist auch normal morgens. Nun hab ich auch da Angst, dass ich einen Tumor habe.

Kann mir jemand helfen?

11.05.2022 20:27 • 20.05.2022 #1


18 Antworten ↓


Zitat von Cocobelli:
Kann mir jemand helfen?

Seit wann hast du diese Ängste?

A


Angst und ständig neue Symptome

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Seitdem ich immer komische Symptome habe. Seit ca einem Jahr.
Sind die Ängste bei plötzlich auftretenden Symptomen die man noch nie hatte, nicht normal?

Zitat von Cocobelli:
Seitdem ich immer komische Symptome habe. Seit ca einem Jahr. Sind die Ängste bei plötzlich auftretenden Symptomen die man noch nie hatte, nicht normal?

Warst du beim Neurologen? Wenn du die Symptome schon ca. ein Jahr hast, kann ich mir nicht vorstellen, dass du eine schlimme Krankheit hast, das wäre dann sicherlich schon weit fortgeschritten, aber um sicher zu gehen, kannst du dir doch einen Termin geben lassen.
Vielleicht warst oder bist du mit irgendetwas überfordert oder gar unterfordert?
Kannst du dich erinnern, ob zuerst die Symptome da waren oder doch etwas anderes, was dich belastet hatte/hat?

Da fällt mir noch ein: Magensiummangel oder andere Stoffe, die deinem Körper vielleicht fehlen, das kann man auch im Blutbild beim Hausarzt checken lassen.

@-IchBins- Nein, diese Symptome habe ich seit 3-4 Wochen erst.
Vor einem Jahr fing es anders an mit etwas anderem. Da wurde dann ein MRT gemacht weil ich Verdacht auf Morbus Bechterew hatte, was sich dann auch bestätigt hat. Und beim MRT wurde eine komische Stelle an meiner Wirbelsäule gesehen, welche der Radiologe nicht richtig einordnen konnte. Eine Läsion, die alles hätte sein können. Musste dann 6 Monate warten bis ich zur Verlaufskontrolle wieder ins MRT konnte und da stellte sich zum Glück heraus, dass es was harmloses ist, nämlich nur ein Hämangiom. Aber diesen Schock, den ich hatte als ich den Bericht las, werde ich nie vergessen. Ich habe die ganzen 6 Monate gedacht, dass ich da Krebs an der Wirbelsäule habe. Das war ganz schlimm. Und seit diesem Moment ist für mich jedes neue Symptom eine schlimme Krankheit und ich kann nicht mehr unterscheiden, was wirklich gefährlich sein kann und was nicht.

Habe zum Beispiel seit wenigen Monaten, einen komischen Haarwuchs, der bei Frauen nicht üblich ist. Zwischen den Brüsten, unterm Bauchnabel und am Hals wachsen mir vereinzelte schwarze Haare. Bin sonst blond.
Da sagte der Frauenarzt, dass das von zu vielen männlichen Hormonen kommt und dass sowas in seltenen Fällen von Tumoren kommen kann in der Nebenniere oder den Eierstöcken.
Dann wurde Blut abgenommen und komischerweise sind die Hormone alle normal. Daran liegt es also nicht. Aber die Woche, in der ich auf die Blutwerte warten musste, waren wieder die Hölle und ich hatte so eine Angst davor, dass die Ursache etwas schlimmes ist.
Kurz danach fing dann das Muskelzucken und das mit dem Auge an.
Beim Neurologen bekomme ich vor Oktober keinen Termin. Habe so ziemlich alle angerufen, die hier sind.
Magnesium und co sind in Ordnung.

Zitat von Cocobelli:
Ich habe seit ca 2 Wochen Zucken in den Muskeln. Ich bemerke es fast nur im Ruhezustand und es ist an jedem Körperteil, aber meistens an den Beinen. Es zuckt nur kurz und dann wenige Minuten später an einer anderen Stelle. Wade, Oberschenkel, dann andere Seite der Fuß, Oberarm, dann das Augenlid, dann wieder was anderes… und natürlich habe ich Angst davor, dass es MS, ALS oder ein Tumor sein kann. Habe gelesen, dass diese Krankheiten so anfangen können.

Das hat gefühlt jeder zweite hier im Forum. Ich zucke seit genau 20 Jahren und es ist nichts Schlimmes. Es gibt auch Millionen von Beiträgen dazu z.B. hier:

angst-vor-krankheiten-f65/schlimme-angst-vor-als-t60957.html

@Schlaflose woher kommt denn so ein Zucken vom einen Tag auf den anderen? Das muss doch einen Grund haben?

Zitat von Cocobelli:
woher kommt denn so ein Zucken vom einen Tag auf den anderen? Das muss doch einen Grund haben?


Stress, Angst, Magnesiummangel

Oben hattest du erwähnt, dass du Symptome hast, seit einem Jahr oder hab ich das was falsch verstanden?

Die Muskelzuckungen ( benigne Faszikulation) sind harmlos und kommen von dem ganzen Stress.

Die Sehstörung klingt ebenfalls harmlos, aber verständlich, dass es dich verängstigt.

Du bist ein gutes Beispiel dafür, wie schulmedizinische Ausschlussdiagnostik einen Menschen krank machen kann.

Die Schulmedizin versucht geringste Wahrscheinlichkeiten bösartiger Erkrankungen auszuschließen, dabei vergehen Wochen oder Monate und die betroffene Person wird zwischenzeitlich krank vor Sorge und steht hinterher mit einem emotionalen Scherbenhaufen da. Dir muss bewusst sein, dass dieser ganze Druck und Stress zu neuen Symptomen führt und daraus gerne ein Teufelskreis wird, da es zu einem Wechselspiel aus Ängsten und körperlichen Reaktionen (Symptomen) kommt. Wenn die Schulmedizin mit der ganzen Diagnostik fertig ist und schließlich nichts gefunden wurde, du dann aber ein psychisches Wrack bist und infolge deiner Angststörung permanent somatisierst, folgt dann schlussendlich die Diagnose somatoforme Störung und du wirst in die Abteilung Psychosomatik verwiesen.

Was hilft ist das Verständnis, dass schlimme Krankheiten sehr unwahrscheinlich sind, aber eben Seitens der Schulmedizin ausgeschlossen werden wollen. Man fühlt sich quasi verpflichtet danach zu schauen, auf Kosten deiner psychischen Gesundheit. Ich rate dir, zu lernen, die Möglichkeit schwer krank zu sein in Kauf zu nehmen, dann hast du weniger Stress und kannst besser loslassen von deinen Symptomen.

@Cocobelli

Das kann sehr viele Ursachen haben , aber nicht jede , Sugar die wenigstens sind wirklich schlimm .

Die HSW, der Rücken , Verspannungen , die Psyche , Durchblutungsstörungen (die auch nicht immer schlimm sind ), und noch vieles mehr , können dieses Symptome plötzlich auslösen ! Aber wenn es dich beruhigt , lass ein MRT machen . Ansonsten kann ich @Schlaflose nur recht geben , dass es wirklich schon ganz viele Beiträge diesbezüglich ging . Schaue einfach mal rein und gute Besserung

Zitat von Cocobelli:
@Schlaflose woher kommt denn so ein Zucken vom einen Tag auf den anderen? Das muss doch einen Grund haben?

Der Neurologe, bei dem ich damals war, sagte, das könnte von einem Infekt kommen. Ich sollte Magensium nehmen, was ich tat. Nach einigen Wochen wurde es besser und eine Zeitlang war es auch ganz weg, kam aber wieder, nur zum Glück nicht mehr so heftig. Danach habe ich mich überhaupt nicht mehr darum gekümmert, da es mich in keinster Hinsicht beeinträchtigt.

@GoodFriend Super geschrieben! Exakt so sehe ich es auch, schön, dass es jemand auch so sieht. Ich hatte gerade in dem Thread von @Iris_Akistok ganz ausführlich meine Leidensgeschichte beschrieben, vielleicht magst du das einmal lesen.
Ich könnte noch so viel mehr dazu schreiben, von Fällen berichten, wo die übertriebene Diagnostik Menschen sehr schwer geschadet hat.
Die größte Gefahr sind Zufallsbefunde oder Nebenbefunde.
Bei jedem Lebewesen findet man Abweichungen von der Norm, die es zeitlebens nie beeinträchtigt hätten. Wenn man aber davon erfährt, ist das Leben in den meisten Fällen zerstört. Das kann soweit führen, dass man sich Eingriffen unterzieht, die enorm risikoreich sind. Ich habe Fälle im Bekanntenkreis, die in Folge behindert oder tot sind. (Aneurysma)
Ich meide deswegen Ärzte, oder sage zumindest bei der Begrüßung, welche Einstellung ich zu Überdiagnostik habe.
Wie oft wurde ich selbst, oder Freunde, durch Äußerungen eines Arztes in wochenlange Todesangst versetzt, bis die Ergebnisse vorlagen und es sich als Fehlalarm herausstellte. Aber der Stress der wochenlangen Todesangst löst im Körper erst recht Erkrankungen aus.
Ich habe seit so einer Episode chronische Bauchschmerzen.
Oder, das routinemäßige Blutabnehmen, das sich bei harmlosen Infektionen nicht vermeiden lässt. Oft hebt der Arzt dann mahnend den Zeigefinger wegen irgendwelcher Abweichungen von der Norm. Da muss man erst einmal das Selbstbewusstsein haben, darauf nicht eingehen zu wollen. Sonst wird einem schnell etwa eine Schilddrüsenerkrankung angedichtet, die überhaupt keine Beschwerden bereitet, die medikamentöse Behandlung den gesunden Menschen aber für den Rest seines Lebens medikamentenpflichtig macht.
Das Gleiche erlebe ich bei Leuten, die gar keinen bedenklichen Blutdruck haben, sehr gut durch Bewegung und Gewichtsreduktion ohne Medikamente Auskommen könnten, zumindest sollte man es versuchen, aber auch sie bekommen lebenslang Tabletten, mit sämtlichen Nebenwirkungen verordnet.
Und erst einmal die vielen Fehlalarme, wo Leuten Proben entnommen werden, teilweise mit Klinikaufenthalt, nur um ihnen dann mitteilen zu können, dass alles total harmlos ist. Makabererweise bedanken die Opfer sich sogar noch dafür, dabei ist es eigentlich Körperverletzung.
Ein Arztbesuch kann einen Menschen erheblich einschüchtern, was man da alles erfährt, was man so hat…ich sage, solange mir nichts wehtut, möchte ich mich damit überhaupt nicht befassen.
Klar - Ärzte retten Leben und viele Behandlungen sind wichtig und sinnvoll, nicht dass mein Beitrag falsch verstanden wird.
Aber gesunde Skepsis ist ratsam.

@GoodFriend danke für deinen Beitrag, finde das auch alles nachvollziehbar..

Bis zu dem Punkt, dass ich absolut nicht mit dem Gedanken klar komme, schwer krank zu sein, vor allem wenn es mal konkret wird. Kann man das überhaupt wirklich lernen?

@marialola Danke auch hier nochmal für deinen Beitrag.

Das Thema Aneurysmen hat mich z.B. auch schon beschäftigt, und mein Hausarzt hat mir strengstens abgeraten, ohne Anlass nach so etwas schauen zu lassen. Die Wahrscheinlichkeit, auf Zufallsbefunde zu stoßen, die so nie zum Problem geworden wären, sei viel höher. Und wenn man erstmal von so etwas weiß, ist es psychisch wohl ganz vorbei.

Ich kenne auch den Fall eines Falsch-positiven Befundes bei der Krebsvorsorge, der die betroffene Person wochenlang fertiggemacht hat. Ein Jahr später ist sie leider verstorben, an einer komplizierten Infektion bzw Sepsis, die mit dem Befund nichts zu tun hatte.
Natürlich ist Krebsvorsorge wichtig, da will ich auch nicht falsch verstanden werden, aber ich will damit sagen: ich verstehe was du meinst..

Zitat von Iris_Akistok:
@GoodFriend danke für deinen Beitrag, finde das auch alles nachvollziehbar.. Bis zu dem Punkt, dass ich absolut nicht mit dem Gedanken klar komme, ...

Ja, man kann sich antrainieren, weniger darüber nachzudenken und der Sache weniger Bedeutung beizumessen. Eigentlich hat man ja Angst vorm Tod und auch diesbzgl kann man seine Meinung ändern.

Danke für die vielen Reaktionen.

Also kann das was ich habe nichts schlimmes sein?
Ich habe seit gestern Abend noch am rechten Daumen an der Fingerkuppe ein Grübeln dazubekommen. Nun ist meine Angst wieder größer, dass es doch was schlimmes sein kann. Wobei das ja nichts mit den anderen Beschwerden zu tun haben muss.

Zwei Tage lang hatte ich das mit dem Auge morgens nicht mehr und dachte, es sei weg. Heute Morgen war der flimmernde Kreis dann wieder da. Aber deutlich kürzer als sonst.
Ich hab leider gegoogelt- ich weiß, soll man nicht- und hab nun nicht nur Angst vor ALS sondern auch vor einem Tumor im Kopf.
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@GoodFriend ich hatte auch immer wieder Phasen, in denen es fast komplett in den Hintergrund getreten ist.
Aber sobald etwas konkretes auftaucht, haut es mich eben psychisch völlig aus der Bahn..
Ich denke die Angst vor dem Tod, bzw. zu früh gehen zu müssen.. das steckt dahinter, ja. Ich wüsste aber nicht wie man das je positiv sehen könnte

@Cocobelli ich kenne das mit dem Googlen. es erfordert unglaublich viel Kraft es nicht zu tun.. aber ich es lohnt sich. Ich habe mir leider schon viel (unbeschwerte) Lebenszeit genommen damit..

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Dr. Matthias Nagel
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