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Hey Ihr Lieben,
bin 46 Jahre alt und habe schon lange eine generalisierte Angststörung, die ich aber immer im Griff hatte.
Nach 2 großen Operationen (eine davon war lebensbedrohliche Not Op) innerhalb der letzten 4 Jahren und langen Stressphasen mit meinem 15 jährigen Sohn (behindert), meiner Alk. Mutter und großer Überlastung im Job (mit Mobbing durch einer Kollegin) bin ich fix und fertig. Stehe nur noch unter Strom, habe nur noch Ängste, habe wahrscheinlich eine Derealisation, da ich nur noch neben mir stehe und oftmals alles nur zeitverzögert wahrnehme und verarbeite. Ab und zu habe ich auch Sinnestäuschungen ( wenn ich stark verängstigt und gestresst bin) und verkenne Gegenstände. Habe seit einigen Wochen extreme Angst psychotisch/schizophren zu sein/werden… leider hatte meine Schwiegermutter diese Erkrankung und ist später an Krebs verstorben.
Ich habe soviel mitmachen und aushalten müssen, dass meine Psyche jetzt wahrscheinlich streikt. Bin im unregelmäßigen Abständen in psychologischer Behandlung, leider komme ich aber nicht voran. Psychopharmaka vertrage ich leider überhaupt nicht… hatte immer soviele NW, dass ich abbrechen musste. Mittlerweile habe ich große Angst vor den Medis.
Komme ich aus dieser Phase wieder raus oder ist mein Leben jetzt wie bei meiner Mutter und Schwiegermutter vorbei?
Muss ich mir bei meinen Symptomen Gedanken darüber machen psychotisch zu sein oder zu werden?
Lieben Dank schonmal für Eure Antworten.

Liebe Grüße
Christin

Ps: War eigentlich immer eine fröhliche, sehr gesellige und liebenswerte Person. Bin zwar schon immer recht sensibel gewesen, war aber trotzdem immer recht belastbar und stark dabei.

22.11.2023 21:07 • 22.11.2023 #1


6 Antworten ↓


@Hope-1976 hallo, die gleiche Angst habe ich aktuell leider auch. Habe auch eine generalisierte angstörung. Auch ich leide gelegentlich an Sinnestäuschungen, was die Angst verstärkt. Ich war allerdings schon bei 5 Psychiatern/psychologen und alle haben mir bestätigt, ich bin nicht schizophren. Jeder sagte, wenn man es wäre, würde man es nicht merken. Die Symptome liegen wohl einer erhöhten Anspannung/Stress zugrunde. Ich bin kein Experte in dem Thema, aber ich glaube, die Krankheit kann mit 46 auch gar nicht mehr ausbrechen (bin mir aber nicht sicher)?

A


Angst psychotisch zu sein/werden

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@Hope-1976 Ich glaube deine Psyche wehrt sich jetzt nach all dieser langen Zeit der Belastung. Es wird weniger Schizophrenie/ Psychose sein sondern einfach eine komplette Überlastung.

Zitat von Hope-1976:
Ich habe soviel mitmachen und aushalten müssen, dass meine Psyche jetzt wahrscheinlich streikt.

Ganz genau.. deine Psyche streikt und du brauchst eine Pause. Die Sache mit deiner Schwiegermutter macht dir wohl zusätzlich Angst.

Ich denke aber nicht, dass du dadurch schizophren werden wirst.. Es sind „nur“ deine Gedanken. Wenn du eine Psychose hast, denkst du wahrscheinlich gar nicht mehr darüber nach, ob du eine haben könntest.
Viel wahrscheinlicher ist ein Burnout.
Gibt es die Möglichkeit irgendwie eine Reha oder Kur zu machen? Das jemand anders evtl die Betreuung für deinen Sohn auch übernimmt?

Lieben Dank für Eure Antworten. Es tut gut nicht alleine zu sein.
Im Grunde weiß ich auch, dass es an meiner großen Überlastung und völligen Erschöpfung liegt, versuche immer krampfhaft dagegen anzukämpfen und mache damit gefühlt alles nur schlimmer. Mir wird immer gesagt, ich solle den Zustand akzeptieren und mir mehr Freiräume für Entspannung und Hobbies suchen…
Mache jetzt auch Einiges, nur gerate ich in Situationen völliger Überforderung immer wieder in alte Verhaltenmuster. Echt blöde… fühle mich dann wie eine Lusche, die es nicht hinbekommt, sich im Griff zu bekommen. Mein Körper will den Druck der vergangenen Jahre nicht mehr standhalten. Werde immer vergesslicher und habe auch manchmal richtige Blockaden. Mein Mann muss mich gerade tagtäglich beruhigen und die gleiche Schallplatte abspielen… ( bin unsagbar dankbar, dass er an meiner Seite ist…️) Drehe mich nur im Kreis …
Bin jetzt mit Neurofeedback angefangen, hoffe, dass mir die Behandlung gut tun wird. Werde Euch davon berichten.
Hoffe, dass wir alle aus diesem Loch wieder rausfinden werden und wieder ein zufriedenes und gesundes Leben führen dürfen.
Hat noch jemand Tipps/Sichtweisen oder Erfolgserlebnisse zu berichten?
LG

@afraid
Das würde mein Mann irgendwie hinbekommen. Habe aber auch Angst vor den Dingen, die in der Reha hochkommen könnten… Angst die Kontrolle zu verlieren…
Werde es aber machen. Meine Hausärztin (meine Freundin) drängt mich schon länger.

Zitat von Hope-1976:
mir mehr Freiräume für Entspannung und Hobbies suchen…

Das ist ein guter Ansatz und solltest du dir auf jeden Fall nehmen. Selbst wenn es einfach mal eine Stunde nur im Bett liegen und ausruhen ist. Dein Körper signalisiert dir ja, was er braucht

Zitat von Hope-1976:
fühle mich dann wie eine Lusche, die es nicht hinbekommt, sich im Griff zu bekommen.

Nach dem, was du geschildert hast, bist du alles andere als eine Lusche, sondern sehr stark, wenn du viele Jahre trotz Angststörung so viel Stress standhalten konntest. Versuch es so zu sehen, denn das kannst du guten Gewissens.

Zitat von Hope-1976:
Mein Körper will den Druck der vergangenen Jahre nicht mehr standhalten.

Natürlich nicht.. und er sagt dir gerade mehr als deutlich, dass es jetzt mal an der Zeit ist an dich zu denken.


Zitat von Hope-1976:
Bin jetzt mit Neurofeedback angefangen, hoffe, dass mir die Behandlung gut tun wird

Ich habe damals auch mit Neurofeedback angefangen, allerdings musste ich es dann aus finanziellen Gründen abbrechen. Das ist schon einige Jahre her. Ich kenne mehrere, die damit gute Erfahrungen gemacht haben. Ich habe mich zusätzlich noch hypnotisieren lassen, aber das war ein absoluter Reinfall und das Geld hätte ich auch einfach im Klo runterspülen können.

Du hast in deinem Mann eine Stütze und das ist schon ganz viel wert. Jetzt musst du auf die Alarmsignale hören und langsamer machen




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Dr. Matthias Nagel
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