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Mich würde interessieren, wie ihr in euren Beziehungen/Ehen mit dem Thema Hypochondrie umgeht.
Kurz zu mir: ich bin 26 und leide an Hypochondrie seit ich 11 bin. Ich bin seit kurzem in einer festen Beziehung und mir fällt es wahnsinnig schwer, mit meinem Freund über meine psychischen Probleme zu reden. Ich habe ihm lange nur gesagt, dass ich eine Therapie wegen Ängsten mache. Vor kurzem konnte ich mich dazu durchringen, ihm zumindest zu sagen, dass sich meine Ängste viel um Körper und Gesundheit drehen, und dass ich Probleme habe Informationen über Krankheiten oder Tod normal zu verarbeiten. Aber wenn ich akut an Panik leide, bringe ich nichts raus außer mir gehts nicht gut. Mehr kriege ich einfach nicht raus, ich fühle mich als hätte ich eine totale Blockade. Ich glaube, es ist, weil es mir irgendwie sehr peinlich ist, Hypochonder zu sein. der Gedanke, dass ich ihm erzählen würde, dass ich zB Angst vor Brustkrebs habe nur wegen einem leichten Stechen in der Brust, lässt mich in Grund und Boden versinken vor Scham. Ich glaube ich habe sehr Angst, dass er mich dadurch in einem anderen, negativen Licht sieht. Dabei würde es mir extrem guttun, mit ihm darüber zu reden. Mit meinem Exfreund konnte ich über alles reden, weil er auch Hypochonder war. In schlechten Phasen hat es mir sehr geholfen, dass ich meine Gedanken teilen kann und er mich aus meinen abstrusen Gedankenspiralen rausholt durch Beruhigen, Herunterspielen etc. Gleichzeitig will ich auch, dass mein (jetziger) Freund mich besser versteht, wenn ich gerade akut an Panik leide.
Ich fürchte, wenn ich das nicht löse, könnte das langfristig meine Beziehung belasten. Ich sollte generell dazu sagen, dass mein Freund wirklich sehr liebevoll mit der Thematik umgeht und es völlig akzeptiert, wie viel (oder wenig) ich darüber reden möchte.

Deshalb meine Frage in die Runde: Wie sprecht ihr über eure Angst vor euren PartnerInnen und was hat euch geholfen euch zu öffnen? In welchem Maße hilft es euch oder denkt ihr, ist es gut für eure Beziehung? Was habt ihr für Erfahrungen damit gemacht?

08.10.2023 00:38 • 08.10.2023 #1


1 Antwort ↓

Huhu,

hmm gute Frage, ich leide ja auch unter Hypochondrie, mal mehr und mal weniger.
Was uns alle auszeichnet ist nunmal, dass wir uns mehr Sorgen/Gedanken um Krankheiten machen, als der durchschnittliche Mensch.

Es kommt sicher immer auf dein gegenüber an. Ich habe meiner Freundin nach ca. 2 Wochen alles erzählt bzw. ihr erklärt, dass ich an einer Angststörung leide und manchmal auch diese Hypochondrie habe.

Sie war sehr aufgeschlossen, hört mir immer zu und beruhigt mich manchmal auch. Wenn es dann doch mal akute oder reale Dinge gibt, gibt sie mir ebenfalls halt und steht zu mir.

Ich habe für mich die Erfahrung gemacht, dass ein offenes Gespräch immer hilft und Verständnis einräumt. Gut ich sage ihr nicht bei jedem zwicken Bescheid aber wenn meine Gedanken sich lange Zeit um eine Sache drehen, kommt sie zwischenzeitlich schon auf mich zu.

Für unsere Beziehung ist es weder gut, noch schlecht. Es gibt mir persönlich aber einfach halt und das wissen, dass ich jemanden zum reden habe.
Anscheinend funzt das auch ganz gut, heiraten ja bald .

Natürlich kann das von Mensch zu Mensch variieren und jeder hat ein anderes Maß an Verständnis.




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Dr. Matthias Nagel
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