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Hallo ihr Lieben,

ich bin eine 30 jährige Mama von zwei kleinen Kinder. Seit 3 Monaten durchlebe ich die Hölle: Alles fing damit an, dass ich einen Knoten in der Brust hatte: Dieser wurde im Brustzentrum biopsiert und alles war gutartig. Damit wurde aber etwas in mir entfacht. Eine unerträgliche Angst davor tödlich krank zu sein. Was ich alles schon dachte zu haben:

Brustkrebs, Lymphdrüsenkrebs, Hautkrebs, Leberkrebs, Eisenspeicherkrankheit, Magenkrebs, Hirntumor, Gebärmutterhalskrebs, Eierstockkrebs, Tumor hinterm Auge, Mundhöhlenkrebs, Nasenkrebs

Ich nahm immer mehr ab (wie ich heute weiß war die Ursache dafür Angst). 7kg in 6 Wochen (und ich bin eh schon sehr schlank). Irgendwann bin ich umgekippt und in der Notaufnahme gelandet. Da wurde ich gründlich untersucht und es wurde nichts gefunden, außer ein paar tastbare Lymphknoten (Nacken rechts, hinterm Ohr rechts, über dem Ohr links). Wegen der starken Gewichtsabnahme und weil ich stark schwitzte und wohl einen grausigen Eindruck gemacht habe, wurde ich an die onkologische Tagesklinik des Krankenhauses weitergeleitet. Dort wurde ich gründlich untersucht. Ebenso habe ich selbst einen Ärztemarathon absolviert. Ich fasse mal zusammen:
- zweimal Brustsonografie, Biopsie des Fibroadenom
- zweimal Ultraschall der Geschlechtsteile, Pap-Abstrich
- drei Ärzte haben meine Lymphknoten am Hals mit Ultraschall untersucht, einer davon in der Uniklinik alle von außen einsehbaren Lymphstationen
- zweimal Abdomen-Ultraschall
- EKG
- endoskopische Untersuchung der Nebenhöhlen beim HNO und Ultraschall der Kiefernhöhle
- zweimal normale HNO-Untersuchungen und Kehlkopfspiegelung
- Augenarzt mit Spiegelung des Augenhintergrundes, Messung Augeninnendruck
- neurologische Untersuchung mit Messung der Sehnerven
- Ultraschall der Schildrüse
- zweimal beim Orthopäden wegen Nacken/Schulter Beschwerden und Verdickung am Fußknöchel
- ohne Ende Blutbilder (großes, kleines, Differenzial), Tests auf verschiedene Viruserkrankungen, HIV, Nebennierendefekt, Schilddrüse usw.
- Lunge-Röntgen und Lungen-CT (low-dose)
- Zahnarzt mit Begutachtung der Mundschleimhaut
- Magenspiegelung mit Biospien aus dem Dünndarm

Am Ende hat die onkologische Tagesklinik dann ein MRT von Kopf bis Mitte Oberschenkel machen lassen. Ich frage mich mittlerweile, wie ich es geschafft habe, dass all diese Untersuchungen gemacht wurden.

Ergebnis jeder Untersuchung: NIX! Paar tastbare Lymphknoten, die aber nicht bösartig aussehen und auch nicht größer als 1 cm sind. Mal Abweichungen in den Blutwerten, die aber nicht aufregend sind wie der Onkologe sagt. Dysfunktion im Kiefergelenk, leichte Skoliose in der Brustwirbelsäule, typisches HWS-Syndrom und Knickfuß rechts. Also alles nur Kleinigkeiten.
Aber ich spüre körperliche Symptome (Schmerzen an verschiedenen Stellen, Zuckungen, Druck hinterm Auge usw.)
Innerhalb dieser drei Monate ist mir dann auch klar geworden, dass meine Ängste ein ungeheures Ausmaß angenommen haben (was mich natürlich nicht von Arztbesuchen abgehalten hat). Irgendwann hatte ich dann eine heftigste Panikattacke und war in der Notfallambulanz der Psychatrie. Dann hielt ich mich 3 Wochen mit Tavor über Wasser. Als ich Angst bekam abhängig zu werden suchte ich mir endlich Hilfe bei einem Psychiater. Ich konnte kurzfristig eine Verhaltenstherapie starten (läuft seit 2,5 Wochen) und nehme seit 3 Wochen Escitalopram. Es geht mir schon besser. Mein Willen für meine Kinder wieder gesund zu werden ist groß. Aber die schlimmen Gedanken sind so unendlich pentrant:
Was ist, wenn etwas übersehen wurde? Was ist, wenn doch nicht alles untersucht wurde? Usw.
Ständig fallen mir neue Krankheiten ein. Ich glaube viele kennen hier das Spiel.

Wie schafft man es nur zu glauben, dass man gesund ist und dies zu genießen?

Vielleicht hat jemand von euch ein paar Worte für mich, ich freue mich über Austausch und Erfahrungen.

Ganz liebe Grüße

01.02.2020 21:09 • 21.10.2020 #1


11 Antworten ↓


Hallo du hast ja viele Untersuchungen hinter dir !
Geh doch mal so wie ich jeden Tag ein Jahr lang in die Krebsstation und schaue was eine Krankheit wie Krebs aus Leuten macht ,einen Tag lernst du einen witzigen alten Herrn kennen der am nächsten Tag gestorben ist ,den anderen Tag eine Frau mit 30 die binnen einen Monat todkrank ausschaut ich sage dir genieße doch deine Gesundheit !
Gesundheit ist das höchste Gut und bei dir hat man ja anscheinend nix böses gefunden also rate ich dir freu dich über dein Leben mach aus jeden Tag dass beste ,ich glaub dir dass man Gedanken nicht so leicht ausschalten kann
ABER wenn du denn Tod von so vielen geliebten Menschen und Tieren so wie ich mitgemacht hättest würdest du auch jeden guten Tag schätzen lernen .Hab Freude an deiner Gesundheit und am Leben und hab Freude dass du deine Kinder aufwachsen sehen darfst
LG Sonnenzombi

A


Akzeptieren dass man gesund ist - Wie schaffen?

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Meine Güte. Solche Beiträge machen mich immer wieder sprachlos und ich werde ganz ehrfürchtig, was die Angst für Ausmasse annehmen kann.
Zitat von Sonja1234:
Wie schafft man es nur zu glauben, dass man gesund ist und dies zu genießen?

Die 100prozentige Gewissheit, dass du gesund bist, sollte dich in dem Glauben bestärken, es auch zu sein.
Bei dem Ausmass an zum Teil auch wiederholt stattfgefundenen Untersuchungen, die allesamt zum gleichen Ergebnis kamen, dass du NIX hast.
Ich kann mich @Sonnenzombie Beitrag nur anschliessen. Ich selbst habe einige Menschen durch ihre tödlich verlaufenden Krankheiten begleitet, darunter waren auch meine Eltern. Man wird demütig, wenn man das alles mit ansehen muss und dankbar dafür, wenn man gesund ist. Ich bin leider nicht gesund, habe sowohl psychische als auch physische Krankheiten. Bin aber trotzdem dankbar, denn schlimmer geht immer.
Gut, dass du eine Verhaltenstherapie begonnen hast und Medikamente nimmst. Du schreibst, dass es dir auch schon besser geht. Das ist doch positiv. Es zeigt, dass der eingeschlagene Weg der richtige ist.
Deine Kinder haben eine gesunde Mutter und werden sich bestimmt darüber freuen, wenn du deine Zeit nicht mehr länger bei Ärzten und Untersuchungen verbringst, sondern mit ihnen. Kinder haben eine feine Antenne dafür, wie es ihren Eltern resp. Mutter geht.
Weiterhin gute Besserung und alles Gute!

Guten Morgen woowwww soviel schon kontrollieren lassen. Mir geht es genau so wie Dir bin 36 habe 2 kleine Kinder und Todesangst was ich aber vorher nicht hatte, diese Angst kam vom googln. Und die gleichen Krebssorten habe ich auch gedacht Nase Nasennebenhöhlen da wurde auch alles mit Ultraschall geguckt und in den Hals und das bei 2 HNO Ärzten. Gynäkologische Untersuchungen waren bei mir auch alle sauber. Großes Blutbild auch alles gut.
Was mir geblieben ist Kloß im Hals und Fremdkörper gefühl in der Speiseröhre, dass aber kommt von dem ganzen Stress dafür habe ich jetzt valdoxan bekommen bis jetzt vertrage ich es.
Was ich geändert habe: ich Google keine Krankheiten mehr und ich versuche alles entspannter zu sehen. Soviel wie du habe ich nicht abgenommen 3 Kilo oder so, aber wenn die Leute mich sehen höre ich immer gleich mannnnn du hast ganz schön abgenommen was aber so nicht stimmt.
Achso mit einer Therapie habe ich begonnen. Geh mit deinen Kindern raus oder mit Freundinnen lenke dich ab.
Guckmal wieviel Untersuchungen du schon hinter dich gebracht hast und es ist alles gut ich würde ein flick flack machen vor Freude du musst lernen den Ärzten zu vertrauen.
Ich bin ehrlich ich habe auch eine Angst gegen Ärzte entwickelt was nicht so toll ist aber das bekomme ich auch in den Griff.
Achso wie ist denn dein Vitamin D Spiegel?


Hallo Sonja,
ich denke dass du schon alle Ärzte hinter dir hast wird auch bis dato nichts rausgekommen sein oder?
Hast du nur dieses brennen und jucken am Körper oder auch andere Symptome?
Wenn es dich bisschen beruhigt ich denke zurzeit geht es vielen so. Ich wohne in Wien und da geht schon seit knapp 2 Wochen alles drunter und drüber bzgl CoronaVirus. Ich leide seit dem her auch sehr an Müdigkeit bin lustlos und an Atemprobleme, glaube ganze zeit an Corona erkrankt zu sein. Habe auch einen fast 2 jährigen Sohn und der ist jetzt schon fast 2 Wochen vom Kiga zuhause ich sollte mit Ende April wieder Vollzeit Arbeiten anzufangen und weis nicht wo mir der Kopf steht. Mein kleiner Sohn ist auch zurzeit sehr erkältet mit Schnupfen und Husten wsl hat er mich angesteckt und fühl die Symptome schlimmer als sonst keine Ahnung (für mich ist es im Kopf Corona) Mein Freund muss noch jeden Tag zur Arbeit und bin mit dem kleinen und den Problemen ganzen Tag alleine. Ich weine auch viel da ich den ganzen Alltag und meine Familie und Freunde sehr vermisse. Mir zerreisst auch sehr das Herz wenn mein Sohn sagt Mit Roller Spielplatz und ich sagen muss das geht leider nicht (wir sind normal wirklich jeden Tag irgwo unterwegs gewesen) jetzt wo wir zu Hause sind bin ich so Ratlos wir haben gefühlt 1000x alles durch und er ist auch nicht sehr für was zu Beindrucken hat auch keine Geduld für basteln malen etc. wenn ich dran denke dass es mal fix noch knapp 3 Wochen so geht und dann wsl noch länger schnürt es mir den Hals zu . Wir haben leider nur eine kleine Wohnung ohne Garten und sind da sehr gebunden, das Wetter ist auch nicht prickelnd zum spazieren und das ist einfach alles soo schwer im Moment . Was ich eigentlich sagen will, jeder hat seine blöden Gedanken im Kopf die uns mal mehr mal weniger fesseln man muss einfach versuchen das Beste draus zu machen. Du bist nicht alleine. Fühl dich gedrückt.

Hallo Sonja,
Ich kann dich sehr gut verstehen. Mir geht's ähnlich. Symptome werden nicht weniger. Die Angst vor Krebs ist allgegenwärtig. Ich bekomme es nicht los. Auch ich habe 2 kleine Kinder... Wir sitzen wohl im selben Boot.
Sei lieb gegrüßt, Sandra


Bei mir ist sie auch fest

Dass sie nicht mehr fest ist, kommt im Alter früh genug.

Bei mir ist die Haut dort ebenfalls fest.

Ich danke euch. Versuche mich gerade wieder runterzubringen

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Dr. Matthias Nagel
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