@Nevermore77
Also, erstmal ganz wichtig: Deine Symptome sind absolut real. Niemand behauptet, du bildest dir das ein oder machst ein Drama aus nichts. Der Schwindel, das Schwummerige, das Schwarzwerden vor Augen – das passiert wirklich. Dein Körper reagiert da mit echtem Alarm, dein Nervensystem dreht durch, das ist alles messbar. Aber was eben offensichtlich nicht da ist, ist eine körperliche Ursache, die das Ganze erklärt. Und das ist genau das, was du eigentlich akzeptieren müsstest – aber gerade nicht tust.
Du bist in fachärztlicher Behandlung, warst beim Hausarzt, beim HNO, sogar bei der Kardiologin in der Reha. Drei verschiedene Leute sagen dir: Herztechnisch sieht’s gut aus. Und du? Machst trotzdem nen Fass auf, weil es sich ja so bedrohlich anfühlt und weil dein innerer google-kardiologe schlauer ist als drei Fachärzte?
Deine Symptome sind real, das bestreitet niemand. Aber das ist kein Beweis für eine neue Herzgeschichte – sondern für ein Nervensystem, das nach Monaten Dauerstress einfach nicht mehr runterkommt. Und wie soll es das auch, wenn du bei jedem leichten Schwankschwindel direkt wieder in Panik ausrastest?
Natürlich fühlt sich das bedrohlich an. Aber du katapultierst dich doch bei jeder Gelegenheit wieder selbst rein in den Alarmmodus. Und dann wunderst du dich, dass dein Körper nicht zur Ruhe kommt? Der will längst runterfahren – aber du rennst ihm ständig mit der nächsten Angst-Attacke hinterher. Und das ist der eigentliche Punkt: Nicht, dass die Symptome nicht ernst zu nehmen wären. Sondern dass du sie ernst nimmst auf eine Art, die alles noch schlimmer macht. Das ist der Teufelskreis. Und da kommt man nicht raus, indem man noch zehn Meinungen einholt – sondern indem man dem System mal wirklich erlaubt, runterzufahren. Ohne neuen Adrenalinschub bei jedem kleinen Zucken.
Heute 14:49 •
x 1 #2