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Hallo zusammen,

ich habe ein anstrengendes Jahr hinter mir. Im Februar Diagnose Brustkrebs, Chemotherapie bis Juli. Parallel erfahren, dass mein Krebs genetisch bedingt ist. Bis dahin habe ich alle Therapien gut überstanden, meine früher vorhandenen Ängste konnte ich gut im Zaum halten, habe seit Jahren das passende Handwerkszeug dafür.

Am 24.8. hatte ich dann meine beidseitige Mastektomie mit Silikonaufbau. Auch bis dahin alles gut. Vor zwei Wochen bin ich nach Hause gekommen, genau eine Nacht. Dann musste ich mit fast 40 Fieber wieder ins Klinikum. Bekomme jeden Tag 7x einen Mix aus Antibiotika, wurde punktiert. Aus der einen Seite kam ein halber Liter Eiter. Ich habe einen Keim in der linken Brust, Staphylococcus aureus. Mein CRP ging auf 365 hoch, ich stand kurz vor einer Sepsis. Also wieder OP, das Implantat wurde entfernt, gespült und eine Vakuumpumpe eingesetzt. Seitdem werde ich alle 3 Tage operiert, der Schwamm in der Brust wird getauscht. Ich bin jetzt seit 3,5 Wochen hier im Klinikum und so langsam kommen meine Ängste wieder.

Gestern Abend wurde ich wieder operiert, ich fühle mich ziemlich duselig und habe Angst, verrückt zu werden. Ich hab einfach das Gefühl, ich bin nicht richtig klar im Kopf, das wird nach jeder Narkose schlimmer. Dann kommen Ängste wie Thrombose, Herz (gerade durch die Entzündung). Ich bin gerade einfach total fertig und weiß nicht, woher ich noch Kraft nehmen soll.

16.09.2023 08:48 • 12.10.2023 x 2 #1


12 Antworten ↓


Das tut mir sehr leid, dass es dir gerade so schlecht geht. Das ist absolut verständlich, dass dir gerade die Kraft ausgeht. Ich drücke dir fest die Daumen, dass man die Infektion nun bald in den Griff bekommt und die Heilung beginnt.

Soweit ich weiß, kann das nicht klare Gefühl im Kopf wirklich durch die Narkosen kommen. Das wird aber doch sicher später wieder besser, der Körper muss die ganzen Medikamente ja erstmal wieder abbauen. So platt es klingt, du wirst wohl Geduld haben müssen.

Gibt es denn die Aussicht auf eine Reha oder ein Kur oder so im Anschluss? Das wäre doch wenigstens ein guter Ausblick, etwas auf das du dich schon mal freuen kannst, damit du dann wieder zu Kräften kommst.

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Ängste nach Operationen

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Zitat von Jadala:
Ich bin gerade einfach total fertig und weiß nicht, woher ich noch Kraft nehmen soll.


Aber das ist doch absolut nachvollziehbar. Dein Alptraum endet quasi nicht und wer das ohne psychische Probleme durchstehen würde, ist ein Klotz.

Und was @Luna70 schreibt, es gibt tatsächlich durch die Narkose solche Zustände.

Ich kann dir nur empfehlen, dass du dir jetzt Vitalstoffe ohne Ende einverleibt.

Das zum Beispiel

https://www.google.com/aclk?sa=lai=DCh...Qx6BAgNEAE

Oder du suchst dir etwas anderes, achte aber auf die Bioverfügbarkeit.

Ich hatte so ein Superprodukt, weiss aber nimmer, wie es geheißen hat. Mist. Es waren so Fläschchen.

Doch, ist mir wieder eingefallen, das hat mich damals gerettet, meine Hausärztin hat es mir verordent:

https://www.google.com/url?sa=tsource=...kG3aubIw_a

Es ist mein Ernst, schau, dass du Zusatzprodukte zu dir nimmst, aber nicht die billigen. Sie müssen auch vom Körper aufgenommen werden können und sich in ihrer Zusammensetzung nicht behindern.

Ansonsten kann ich dir nur Mut zureden und Kraft wünschen. Ich habe auch frisch BK, aber scheinbar die weniger schlimme Variante.

Das ist alles schrecklich, ich drück dich mal ganz dolle.

@Jadala viel Kraft und alles Liebe

@Luna70
Normalerweise war die Anschlussheilbehandlung für Ende September geplant, da kam jetzt der Keim dazwischen. Es macht mich auch fertig, so in der Luft zu hängen. Es gibt halt keine zeitliche Prognose und auch noch keine Idee, was wann mit der fehlenden Brust passiert. Ich denke auch, dass es noch von der Narkose kommt, aber da ich die alle 3 Tage habe, kann ich mich leider kaum davon erholen.

@Icefalki
Danke für die Tipps. Ich werde das bei der Visite auf jeden Fall mal ansprechen, ob ich Nahrungsmittel nehmen darf. Wär ja schon mal ein Anfang. Ich denke mal, auch mein Eisenwert wird ganz schön im Keller sein.

Ich wünsche dir für deine Behandlung auch alles nur erdenklich Gute

@Abendschein
Vielen, lieben Dank.

Ich denke, du kannst momentan nur in kleinen Schritten denken und dich über jeden kleinen Erfolg freuen. Erstmal muss die Infektion weg sein. Dann Kraft sammeln und dann wird man dir sicher auch sagen, wann man ein neues Implantat einsetzen kann.

Momentan können die Ärzte es wahrscheinlich gar nicht sagen, weil ja erstmal alles verheilt sein muss, vermute ich zumindest als medizinischer Laie.

Liebe @Jadala, es tut mir sehr leid, dass es dir gerade so schlecht geht. Andererseits ist es kaum verwunderlich, wenn es Schlag auf Schlag geht. Dafür hast du ja, wie du selbst schreibst, bislang sehr gut durchgehalten.

Ich hatte vor drei Jahren selbst die Diagnose BK. Zum Glück eine etwas leichtere Variante als du, ich brauchte keine Chemo. Ich ziehe meinen Hut vor dir, was du alles schon überstanden hast. Und die letzten Meter packst du jetzt auch. Nun geht es erst mal darum, diese blöde Entzündung loszuwerden. Du bekommst mit Sicherheit eine Antbiose, also musst du dir keine Sorgen ums Herz machen. Gegen Thrombose bekommst du wahrscheinlich Heparin Spritzen? Und sicher bist du auch nicht bettlägerig, sondern stehst immer mal auf oder sitzt? Also ist auch das Risiko sehr gering. Das blöde Gefühl kommt von den vielen Narkosen hintereinander. Ist das denn jedesmal eine Vollnarkose oder „nur“ eine Sedierung (Dämmerschlaf)? So oder so braucht es ein paar Tage, bis der Körper diese Wirkstoffe halbwegs wieder abgebaut hat.

Diese Komplikation jetzt ist richtig Mist, aber du wirst auch die überstehen. Mach dir erstmal keinen Kopf um ein neues Implantat, gib deinem Geist und deinem Körper einfach nur Geduld und Zeit zu heilen. Falls das Implantat jetzt erst mal verschoben werden muss, gibt es ganz tolle Silikoneinlagen für den BH, so dass es niemandem auffallen wird, dass auf einer Seite etwas fehlt.

Sieh zu, dass du viel trinkst oder - noch besser - dass sie dir immer mal eine Infusion anhängen. Dadurch werden die Narkosemittel besser ausgeschwemmt und die Nachwirkungen, wie das schwummerige im Kopf, wurden bei mir dadurch auch viel besser. Ruhig auch darum bitten, wenn es nicht von allein gemacht wird. Wenn du über deine Ängste reden möchtest, bitte um einen Besuch der Onkopsychologin.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die nächsten Tage und ganz schnelle gute Besserung! ️

Hallo ihr Lieben,
ich bin mittlerweile knapp zwei Wochen wieder zuhause. Die Narkosen habe ich gegen Ende total gut vertragen und hatte auch nicht mehr dieses Verwirrte. Ich komme gut damit klar, dass ich einseitig flach bin.

Was mich fertig macht, sind zwei Dinge. Erst im Nachhinein wurde mir gesagt, dass es sehr knapp war für mich. Meine Infektion war so schlimm, dass ich fast daran gestorben wäre. Das ist für den Kopf ziemlich schwer zu verarbeiten. Natürlich wusste ich, dass es schlimm war, aber ich habe mich nicht todsterbenskrank gefühlt.

Das Zweite ist die Schwäche. Ich komme kaum auf die Beine. An einen Spaziergang ist nicht mal ansatzweise zu denken. Bei den kleinsten Sachen bin ich völlig fertig. Meine Hausärztin meinte, ich könne froh sein, wenn es mir Weihnachten langsam besser geht. Das ist schon hart, denn so fühle ich mich wirklich krank. Ich komme auch nicht ohne zusätzlichen Schlaf am Tag aus. Ich unterstütze schon mit Eisen, B12 und Vitamin D. Die Darmkur, die ich nach 4 Wochen Antibiose begonnen habe, wirkt Gott sei Dank schon gut.

So sieht das aktuell aus

Vielen Dank für deine Rückmeldung.

Zitat von Jadala:
Erst im Nachhinein wurde mir gesagt, dass es sehr knapp war für mich.


Das verstehe ich, dass es dir schwer fällt, damit umzugehen. Aber immerhin hat dein Körper die Infektion besiegt. Natürlich mit medizinischer Hilfe, aber sicher hat dein Überlebenswille auch dazu beigetragen. Also du selbst hast es geschafft, das ist doch ein guter Gedanke. Vielleicht kannst du es gedanklich in die Richtung lenken: ich habe das geschafft, den Rest schaffe ich auch noch.

Bis Weihnachten ist es gar nicht mehr so lang. Durch das warme Wetter kommt es uns nicht so spät im Jahr vor, aber bis Weihnachten sind es tatsächlich ja nur noch gute zwei Monate. Du kannst wohl nur jeden Tag so nehmen, wie er kommt. Wenn du mittags müde bist, dann legst du dich eben hin.

Schön, wieder von dir zu hören und dass du endlich wieder zu Hause bist.

Die Info ist echt hart, aber letzten Endes hast du es überstanden und solltest daran jetzt nicht mehr denken.
Dass dein Körper nun total geschwächt ist, ist total verständlich. Da brauchst du auf jeden Fall Geduld mit dir selbst. Er hat gegen die Infektion gekämpft und dazu noch die ganzen Narkosen, das schlaucht natürlich. Aber es wird auf jeden Fall jeden Tag ein ganz klein bisschen besser gehen, auch wenn du es nicht bemerkst. Babyschritte….

Alles Liebe für dich! ️

Zitat von Jadala:
@Luna70 Normalerweise war die Anschlussheilbehandlung für Ende September geplant, da kam jetzt der Keim dazwischen. Es macht mich auch fertig, so in der Luft zu hängen. Es gibt halt keine zeitliche Prognose und auch noch keine Idee, was wann mit der fehlenden Brust passiert. Ich denke auch, dass es noch von der ...

Die vielen Narkosen verursachen das mit. Habe das bei einem engen Angehörigen ständig miterlebt. Er sagte selbiges wie du und hatte auch Konzentrationsschwierigkeiten. Konnte sich schlecht was merken, was er zuvor bestens konnte.

Es tut mir sehr leid was du mitmachen mußtest und noch mitmachen mußt.
Kenne einige die Brustkrebspatienten .........................
Wünsche dir viel Kraft und mach dir nicht zuviel Gedanken wegen der fehlenden Brust. Wichtiger ist das du wieder gesund wirst und diese schlimmen Keime losbekommst. Meine frühere Nachbarin hatte sich beide nicht mehr ersetzen lassen.
Kenne 3 Personen die vor Jahren auch mit Krankenhauskeimen zu kämpfen hatten.

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