Zusammenhang Neurochemie und Panikattacken

Hallo liebes Expertenteam,

mir ist bewusst, dass Ihr keine Psychiater/Neurologen seid, ich hoffe aber, ihr könnt mir trotzdem eine Antwort auf meine Fragen geben.

Besteht die Möglichkeit,das generalisierte Angst/ Panikattacken nur aufgrund fehlender Rezeptoren/Stoffe existieren kann? Mannimmt dann einfach ein Medikament und dann ist alles wieder ok? Oder bedingen sich dieser MAngel und psychologische Defizite?

Ich danke Euch schon im Voraus.

Lieben Gruß
NO

Hallo angstich,

das ist die alte Frage nach Henne und Ei, die bisher von Niemandem wirklich seriös beantwortet werden konnte.

Ich glaube, wir denken da zu sehr in Ursache - Wirkungs - Ketten. Tatsächlich funktionieren aber körperliche und seelische Prozesse in Form von Netzwerken und Systemkreisen - beeinflussen sich also immer gegenseitig. Wie genau, wissen wir aber noch nicht - und werden es wohl auch nie ganz wissen können.

Deshalb sehe ich Ergebnisse, die sich auf neuronale Prozesse und Transmitter beziehen einfach als einen Mosaikstein in diesem Wirksystem. Deshalb gibt es aber auch nicht die eine Lösung für alles. Medikamente können durchaus - und manchmal auch als der beste und effektivste Weg - hilfreich sein.
Wir wissen zumindest, dass multimodale Ansätze - also die Kombination aus verschiedenen Herangehensweisen - meist die besten Ergebnisse bringen. Und da es beim einzelnen Patienten immer auch anders sein kann, wie bei der Mehrheit herausgefunden, muss im Einzelfall immer gemeinsam nach den besten Lösungswegen gesucht werden.

Da wir uns als Menschen - auch in der Wissenschaft - ja immer mit uns selbst beschäftigen und das mit den Mitteln, die wir ja gerade untersuchen (unser Gehirn), werden wir letztendlich diese Prozesse nie ganz aufklären können. Aber uns bleibt immer das gemeinsame Experimentieren und Suchen nach den richtigen Wegen. Das gilt auch im Verhältnis von Therapeuten und Patienten.

Gruß

Bernd Remelius