Liebe(r) ExperteIn,
meine Eltern ließen sich scheiden, als ich noch ein Kleinkind war. Ich wuchs bei meiner Mutter auf und als ich war, kam auch ihr jetziger Ehemann hinzu. Mit meinem Vater hatte ich unregelmäßig Kontakt über Besuche und gemeinsame Urlaube. Seit ich 15 bin, habe ich nicht mehr mit ihm gesprochen, weil wir uns damals gestritten hatten. Meine Mutter hat seitdem nur schlecht über ihn gesprochen und ich habe meinen Vater lange Jahre aus meinem Leben, meiner Erinnerung und meinem Herzen verbannt. Doch seit einer Weile drängen sich kontinuierlich dieselben Gedanken in meinen Kopf:
Was, wenn ich morgen erführe, er sei tot? Was für ein Mensch ist er wirklich? Was bedeute ich ihm? Habe ich noch eine andere Familie, die für mich da ist?
Ich habe unglaubliche Angst davor, es zu tun... den persönlichen Kontakt aufzunehmen. Sei es ihm entgegenzutreten oder ihn auch nur anzurufen. Und dann ist da noch meine Mutter und ihr neuer Mann, der mich seit fast 20 Jahren wie eine Tochter betrachtet. Sie beide sähen es als Schande oder Verrat an meiner Mutter an, wenn ich meinem Vater eine Chance geben würde. Mein Vater sei ein böser und gewalttätiger Mann, nach dem, was meine Mutter mir erzählte, habe ich wirkliche Angst vor ihm. Ich habe Angst, sie Beide zu verletzen und schlimmstenfalls zu verlieren. Sie waren immerhin Jahr für Jahr da für mich und haben (fast) alles mehr oder weniger gut und schlecht mit mir durchgestanden. Nun ist es nicht so, dass mein Vater mich nicht hätte sehen wollen... er hat es über viele Jahre hinweg immer wieder versucht, mit mir in Kontakt zu treten, doch ich habe immerzu blockiert. Die Angst, er könnte mir was antun oder mich wegen finanzieller Unterstützung belangen wollen, war zu groß... ein armer, kranker Mann, der den Verstand verloren hat und mich fortan belästigen wird, diese Bilder habe ich im Kopf. Ist die Brücke erst überwunden, bricht der Damm und er wie eine Flutwelle über mich herein, gewaltig und unaufhaltsam...
Vor etwa einem Jahr habe ich den Kontakt mit ihm via Brief bzw. E-Mail hergestellt und ihm versucht zu erklären, wie ich fühle und dass ich Zeit brauche und nicht weiß, wie es weitergehen soll mit uns Beiden. Es war mir wichtig zu wissen, ob es ihn noch gibt. Ich habe damit in ein Ameisennest gestochen und viele Emotionen bei ihm aufgewühlt. Er bezeichnete mich als Egoistin, der SEINE Gefühle wohl egal wären. Er versteht nicht wo ich hinwill und was meine Absichten wären. Ginge es nach ihm, sollten wir uns schnell treffen oder telefonieren, weil ich nunmal seine Tochter sei und er mich lieben würde!
Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll... es schmerzt so sehr und berührt mich ungemein. Was, wenn er nun ein guter Mensch ist? Was, wenn er wirklich nur seine Tochter sehen will.... die ihn jahrelang gemieden hat, nur weil seine Exfrau böse über ihn geredet hat... warum werden Kinder in diese Schlammschlachten mit einbezogen?
Ich könnte alles kaputt machen... das ohnehin schon eher angespannte Verhältnis zur Mutter und deren Mann... andererseits, wenn es gut ginge, hätte ich einen Gewinn gemacht. Dann hätte ich noch eine andere Familie... wenn ich irgendwann erfahren sollte, dass er tot ist, werde ich ganz schrecklich leiden. Aber ich weiß nicht, ob ich irgendwas dagegen tun kann, damit es nicht so kommt?
Ich habe ihn gestrichen aus meinem Leben, aus Angst und Stolz und Respekt meiner Mutter gegenüber. Ihn jetzt in mein Leben zu lassen, könnte alles ändern. Ich könnte die Wahrheit erfahren und die könnte weh tun, sehr sogar. Ich weiß nicht, ob ich das verkraften kann... alte Wunden reißen auf, ich habe Angst vor dem, was diese Veränderung mit mir und dem Verhältnis zu meinen Eltern anstellen kann. Vielleicht wäre es besser, weiterhin so zu tun, als wäre mein Stiefvater mein richtiger Vater. Doch der benimmt sich manchmal so unväterlich, dass ich unweigerlich denke sowas tut ein Vater nicht mit seinem Kind, würde das mein biologischer Vater auch so machen?...
ich bin verwirrt und sehr verunsichert und ich habe Angst. Davor, den größten Fehler meines Lebens zu machen. So oder so. Wir werden alle alt und irgendwann sterben wir alle
Vielen Dank fürs Lesen! Liebe Grüße von Isi
meine Eltern ließen sich scheiden, als ich noch ein Kleinkind war. Ich wuchs bei meiner Mutter auf und als ich war, kam auch ihr jetziger Ehemann hinzu. Mit meinem Vater hatte ich unregelmäßig Kontakt über Besuche und gemeinsame Urlaube. Seit ich 15 bin, habe ich nicht mehr mit ihm gesprochen, weil wir uns damals gestritten hatten. Meine Mutter hat seitdem nur schlecht über ihn gesprochen und ich habe meinen Vater lange Jahre aus meinem Leben, meiner Erinnerung und meinem Herzen verbannt. Doch seit einer Weile drängen sich kontinuierlich dieselben Gedanken in meinen Kopf:
Was, wenn ich morgen erführe, er sei tot? Was für ein Mensch ist er wirklich? Was bedeute ich ihm? Habe ich noch eine andere Familie, die für mich da ist?
Ich habe unglaubliche Angst davor, es zu tun... den persönlichen Kontakt aufzunehmen. Sei es ihm entgegenzutreten oder ihn auch nur anzurufen. Und dann ist da noch meine Mutter und ihr neuer Mann, der mich seit fast 20 Jahren wie eine Tochter betrachtet. Sie beide sähen es als Schande oder Verrat an meiner Mutter an, wenn ich meinem Vater eine Chance geben würde. Mein Vater sei ein böser und gewalttätiger Mann, nach dem, was meine Mutter mir erzählte, habe ich wirkliche Angst vor ihm. Ich habe Angst, sie Beide zu verletzen und schlimmstenfalls zu verlieren. Sie waren immerhin Jahr für Jahr da für mich und haben (fast) alles mehr oder weniger gut und schlecht mit mir durchgestanden. Nun ist es nicht so, dass mein Vater mich nicht hätte sehen wollen... er hat es über viele Jahre hinweg immer wieder versucht, mit mir in Kontakt zu treten, doch ich habe immerzu blockiert. Die Angst, er könnte mir was antun oder mich wegen finanzieller Unterstützung belangen wollen, war zu groß... ein armer, kranker Mann, der den Verstand verloren hat und mich fortan belästigen wird, diese Bilder habe ich im Kopf. Ist die Brücke erst überwunden, bricht der Damm und er wie eine Flutwelle über mich herein, gewaltig und unaufhaltsam...
Vor etwa einem Jahr habe ich den Kontakt mit ihm via Brief bzw. E-Mail hergestellt und ihm versucht zu erklären, wie ich fühle und dass ich Zeit brauche und nicht weiß, wie es weitergehen soll mit uns Beiden. Es war mir wichtig zu wissen, ob es ihn noch gibt. Ich habe damit in ein Ameisennest gestochen und viele Emotionen bei ihm aufgewühlt. Er bezeichnete mich als Egoistin, der SEINE Gefühle wohl egal wären. Er versteht nicht wo ich hinwill und was meine Absichten wären. Ginge es nach ihm, sollten wir uns schnell treffen oder telefonieren, weil ich nunmal seine Tochter sei und er mich lieben würde!
Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll... es schmerzt so sehr und berührt mich ungemein. Was, wenn er nun ein guter Mensch ist? Was, wenn er wirklich nur seine Tochter sehen will.... die ihn jahrelang gemieden hat, nur weil seine Exfrau böse über ihn geredet hat... warum werden Kinder in diese Schlammschlachten mit einbezogen?
Ich könnte alles kaputt machen... das ohnehin schon eher angespannte Verhältnis zur Mutter und deren Mann... andererseits, wenn es gut ginge, hätte ich einen Gewinn gemacht. Dann hätte ich noch eine andere Familie... wenn ich irgendwann erfahren sollte, dass er tot ist, werde ich ganz schrecklich leiden. Aber ich weiß nicht, ob ich irgendwas dagegen tun kann, damit es nicht so kommt?
Ich habe ihn gestrichen aus meinem Leben, aus Angst und Stolz und Respekt meiner Mutter gegenüber. Ihn jetzt in mein Leben zu lassen, könnte alles ändern. Ich könnte die Wahrheit erfahren und die könnte weh tun, sehr sogar. Ich weiß nicht, ob ich das verkraften kann... alte Wunden reißen auf, ich habe Angst vor dem, was diese Veränderung mit mir und dem Verhältnis zu meinen Eltern anstellen kann. Vielleicht wäre es besser, weiterhin so zu tun, als wäre mein Stiefvater mein richtiger Vater. Doch der benimmt sich manchmal so unväterlich, dass ich unweigerlich denke sowas tut ein Vater nicht mit seinem Kind, würde das mein biologischer Vater auch so machen?...
ich bin verwirrt und sehr verunsichert und ich habe Angst. Davor, den größten Fehler meines Lebens zu machen. So oder so. Wir werden alle alt und irgendwann sterben wir alle
Vielen Dank fürs Lesen! Liebe Grüße von Isi
20.02.2010 23:59 • • 22.02.2010 #1
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