Tipps wären hilfreich

Hallo,

ich habe nun schon seid längerer Zeit ein Problem mit dem Autofahren.

Im Februar 2011 hatte ich einen Rückfall nachdem ich mein AD abgesetzt habe. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich eine PA im Auto und habe seitdem Probleme mit dem Autofahren.
Obwohl ich in letzter Zeit an mir gearbeitet habe und auch sehr stolz auf mich bin, schaffe ich es immer noch nicht ganz alleine in die Arbeit zu fahren. Anfangs bin ich nur in Begleitung Auto gefahren, mittlerweile fahre ich kurze Strecken auch alleine, obwohl das immer auf meine Verfassung ankommt. Nachdem ich immer noch Probleme habe alleine mit dem Auto in die Arbeit zu fahren (23 km), fährt ein Kollege oder mein Freund ein Stück mit dem Auto hinter mir her, bis ich mich sicher fühle, dann fahre ich alleine und es klappt.... der Weg dorthin war sehr schwer aber ich bin stolz es geschafft zu haben und fast alleine wieder Auto zu fahren....

Allerdings hätte ich jetzt ne Frage an euch, wie ich es am besten schaffen könnte, das letzte Stück auch noch zu schaffen, nämlich ganz alleine ohne Begleitung in die Arbeit fahren zu können....

Vor ein paar Tagen hab ich mir das alleine fahren vorgenommen und schon den Abend davor war ich wieder in diesem Gedankenkarusell, konnte die Nacht fast nicht schlafen und war dann in der früh ein einziges Nervenbündel...... Ich musste dann letztendlich in die Arbeit gefahren werden....
Mein größter Wunsch wäre es, wieder ganz alleine in die Arbeit fahren zu können und auch andere Dinge mit dem Auto ganz alleine zu erledigen, ohne auf meine Verfassung, bzw. Stimmung zu achten. Ich möchte wieder ein ganz normales Leben führen

Könnt ihr mit bitte helfende Tipps geben??

LG
Gsusi

Hallo Gsusi,

das ist aus der Ferne natürlich schwierig mit den Tipps. Ich sehe zwei Möglichkeiten:
1. Wenn dieser letzte Schritt nicht möglich ist, wäre eine zeitweise therapeutische Begleitung dabei sinnvoll. Du müsstest also einen Verhaltenstherapeuten finden, der Dich da unterstützt.
2. Du kannst es alleine versuchen. Denn diesen Schritt kannst Du nur alleine gehen. So lange jemand in Deiner Nähe ist, dem Du mehr vertraust als Dir selbst, wirst Du den letzten Schritt nicht machen. Du musst also Dir vertrauen und durch die Angst durch und mit der Angst auf dem Beifahrersitz Deine Ziele angehen.
Dabei wären wichtig:
1. prüfe, ob es außer Deinem Gefühl Angst irgendwelche rationalen Gründe gibt, dass Du nicht fahren könntest oder solltest.
2. wenn nein, dann setze Dir Ziele. Du musst nicht sofort die ganze Strecke fahren. Setze Dir Zwischenziele, die Du anfährst bis es klappt, dann das nächste Ziel, immer wieder, immer ein Stück weiter, viele Übungen. Das regelmäßige und häufige Üben ist entscheidend und wichtiger als die Länge der Strecke, die Du auf einmal bewältigst.
3. Gleichzeitig musst Du Dein Denken ändern (noch zu hause; das Denken, das die Angst auslöst) und Sätze dabei haben, die rational sind und weniger Angst auslösen. Hier kannst Du das Buch von Dr. Doris Wolf, Ängste verstehen und überwinden, PAL Verlag nutzen und die Prinzipien aus dem Buch auf Deine spezielle Angst anwenden und ein neues inneres Drehbuch schreiben - wirklich aufschreiben.
4. Denke daran, dass am Anfang immer Angst da sein wird. Das ist das Gewohnte. Erst wenn Du Deinem Gehirn zeigst, dass Du nicht vermeidest und MIT DER ANGST das tust, was Dir wichtig ist, wird die Angst schrittweise kleiner werden.

So kannst Du das versuchen. Wenn das zu schwierig ist -- verhaltenstherapeutische Hilfe in Anspruch nehmen !

Alles Gute und viel Erfolg

Bernd Remelius

P.S. wenn Du es wagen solltest und unterwegs wird es sehr schwierig, dann halte irgendwo an (aber nur, wenn es wirklich gar nicht anders geht), wo es nicht gefährlich ist, beruhige Dich und nimm den Weg dann wieder auf. Nicht völlig aufgeben und Dich abholen lassen, sondern den Weg in Portionen selbst bewältigen ! Das wäre dann nicht ideal, aber ein erster Schritt in die richtige Richtung. Das Üben sollte immer so ablaufen, dass Du Dich im Strassenverkehr nicht in Gefahr bringst !