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Liebes Expertenteam!

Gibt es das auch, das man unter ständiger Angst leidet? Ich hatte vor Monaten immer wieder mal Panikattacken. Danach ging es mir meist noch einen Tag schlecht und dann kamen aber auch wieder Tage, wo es mir besser ging.
Jetzt ist es aber so, dass ich unter ständiger Unruhe leide. Verstärkt konzentriere ich mich dann auf mein Herz. Ich habe dann einen Dauerschmerz am Herzen und ein Engegefühl.
Vor zwei Wochen war ich im Krankenhaus, weil es mir mal wieder schlechter ging. Drei Tage musste ich bleiben, wobei ich mehrere Untersuchungen hatte, u.a. auch Herzultraschall und Langzeit EKG. Es war alles in Ordnung.
Trotzdem rede ich mir immer wieder ein, dass da etwas sein könnte.
Mein Vater hatte vor drei Jahren einen Herzinfarkt. Könnte das auch ein Auslöser sein?
Was kann ich gegen diese Angst unternehmen? Ich möchte nicht, dass es noch schlimmer wird. Da ich jetzt schon manche Dinge nicht mehr alleine machen kann.

Mit freundlichem Gruß,
Sylvia!

30.11.2008 19:22 • 01.12.2008 #1


1 Antwort ↓

Hallo Sylvia,

erst einmal willkommen hier im Expertenforum.

Was Du schilderst, führt für mich zu folgenden Schlußfolgerungen: Es erscheint mir ziemlich klar, dass sich - wie oft üblich - eine Anfangsangst (die natürlich auch mit Deinem Wissen vom Herzinfarkt bei Deinem Vater zusammenhängen kann) schrittweise und schleichend verstärkt und generalisiert (d.h. sie ist fast immer da und nicht mehr an einzelne Situationen gebunden). Durch immer mehr Vermeidungsverhalten verstärkt sich das ganze noch und wird stabilisiert.

Deshalb zuerst - informiere Dich, damit Du weisst, was da mit Dir passiert und dass Du Einfluß hast und nicht hilflos ausgeliefert bist.
Dies kannst Du gut hier auf den Seiten von psychic.de machen. Zusätzlich empfehle ich Dir insbesondere die Videos, die für Dich relevant sind auf https://www.psychic.de/panikattacken-ursachen.php sowie für erste Schritte, die Du selbst tun kannst, das Buch von Dr. Doris Wolf/Ängste verstehen und bewältigen aus dem PAL Verlag.
Hilfreich könnte für Dich auch sein: Rauh: Ratgeber Somatoforme Beschwerden und Krankheitsängste: Informationen für Betroffene und Angehörige (Broschiert) aus dem Hogrefe Verlag.

Mit diesen Selbsthilfematerialien kannst Du auch erste Schritte tun, um gegenzusteuern. Ich würde Dir aber auf jeden Fall empfehlen, Dir auch fachliche, psychotherapeutische Unterstützung zu holen. Hier wäre sicherlich eine Verhaltenstherapie sinnvoll. Warte damit auch nicht zu lange, weil sich Ängste - je mehr man vermeidet, weil man Angst hat bzw. je mehr Angst vor der Angst entsteht - sonst auch verfestigen und eine Behandlung natürlich schwieriger wird. Aber auf jeden Fall sind Ängste, wie Du sie schilderst, gut behandelbar - je früher man die notwendigen Schritte tut, umso leichter und besser.

Alles Gute für Dich und herzliche Grüße

Bernd Remelius




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