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hallo,

nachdem es offenbar nicht viele menschen mit spectrophobie gibt die mir näheres darüber sagen können, versuche ich hier mein glück....

neben der vielen ängste und phobien die mich plagen gibt es eine, die mich seit einiger zeit wieder sehr quält: spectrophobie

das ist die angst vor spiegeln, vor dem eigenen spiegelbild und auch vor geistern, gespenstern und geistwesen.

mir macht diese angst sehr zu schaffen obwohl ich weiß, dass sie irrational ist. leider gibt es nicht sehr viele berichte darüber und auch im internet bin ich noch nicht wirklich fündig geworden.

ich schäme mich sehr für diese angst und kann deshalb mit niemanden darüber reden...also würde ich gerne - hier im schutze der anonymität - fragen ob es noch jemanden gibt, der diese phobie kennt bzw. hat und wie man damit umgehen kann.

ich selbst habe nur einen einzigen spiegel im badezimmer über dem waschbecken, also einen ganzkörperspiegel kann ich in meiner wohnung überhaupt nicht ertragen...und selbst wenn ich mich abends in den fenstern spiegle bekomme ich angstzustände und muss ganz schnell weggucken, weil ich das nicht aushalte....die angst ist so riesig...

ich habe große angst davor, dass das spiegelbild in wirklichkeit nicht ich bin, sondern ein gespenst oder geist, der mir etwas antun will...ich weiß, dass das nicht normal ist,..ich möchte das sogerne los werden...aber wie? was sind die ursachen für so ein doofe phobie?

vielen dank für eure unterstützung!

17.06.2009 13:40 • 19.06.2009 #1


1 Antwort ↓

Hallo breath,

ein wichtiger Grund für diese Angst steckt schon in Deinen Worten. Du schämst Dich dafür, wie Du augenblicklich bist, denkst und fühlst, obwohl Du nichts dafür kannst und gerne anders wärst. Was dahinter steckt, ist meist mangelndes Selbstwertgefühl und geringes Vertrauen in Dich, in Dein eigenes Urteil, in Deine Fähigkeiten, mit Herausforderungen umzugehen und immer wieder die Unsicherheit, ob Du Dir, Deiner Wahrnehmung und Deiner eigenen Beurteilung trauen kannst.

Eine Therapie muß deshalb meines Erachtens an zwei Punkten ansetzen:
1. Die Angst vor dem Spiegel durch Konfrontation, bis das Angstgefühl nachlässt, verlernen, so daß Spiegel nicht mehr Signal für automatisierte Angstreaktionen sind. Dies ist belastend, aber notwendig und wird zum Erfolg führen. Oft benötigt man dazu aber eine Bezugsperson (z.B. Therapeut/in), der man vertraut und die einem Unterstützt, damit man nicht aus der Situation flieht und zu früh abbricht, wie Du es normalerweise tust.
2. Dann oder parallel muß an den Einstellungen zu Dir selbst, Deinem Selbstbild, Deinem Selbstvertrauen gearbeitet werden, um Dich vor Rückfällen zu schützen. Denn nicht die Angst ist das Problem, sondern nur ein Signal dafür, dass Du Einstellungen entwickelt hast, die schädlich für Dich sind.

Da Du schilderst, dass Du noch unter weiteren Ängsten leidest, was nicht ungewöhnlich ist, möchte ich Dir empfehlen, Dich in verhaltenstherapeutische Behandlung zu begeben und mit professioneller Hilfe an Deinen Problemen und deren Überwindung zu arbeite.

Auf Deinem Weg wünsche ich Dir alles Gute und viel Erfolg - und denke daran, Du kannst es schaffen !

Herzliche Grüße

Bernd Remelius




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