Sexträume mit eigenem Vater

Ich träume seit Jahren immer wieder, dass ich Sex mit meinem eigenen Vater habe!! Ich hab noch nie mit Jemanden darüber gesprochen. Mein Vater ist mein bester Freund, er hat mich nie missbraucht, misshandelt oder überhaupt schlecht behandelt. Ich bin auch nicht in ihn verliebt. Ich bin jetzt Mitte 30 und habe mit beiden Elternteilen ein super Verhältnis. Aber warum träum ich denn immer sowas? Mein Vater ist schon sehr oft dem Tod von der Schippe gesprungen...Hab ich vielleicht Verlustängste? Diese Träume sind mehr als verwirrend. Einesteils machen sie an (aber nur weil es um Sex geht) aber andernteils erschrecken sie mich zu Tode. Ich träume das manchmal auch von meinem Onkel. Mit meinem Onkel hab ich übrigends kein gutes Verhältnis bzw. wir reden schon seit Jahren nichts mehr miteinander.

Ich versteh das einfach nicht. Wieso träume ich denn solche Schweinereien?

Das verrückte ist, dass ich seit ein paar Jahren ohne Sex lebe, also bis auf SB. Ich habe keine Bedürfnisse nach einem Partner, auch nicht für`s Bett. Ich finde auch weder Mann noch Frau sexuell anziehend. Ich glaub, meine Sexualität ist irgendwie im Sande verlaufen -zumindest was Sex mit anderen Menschen betrifft-. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich vor ein paar Jahren eine schlimme sexuelle Erfahrung gemacht habe -wurde nur ausgenutzt und dann einfach links liegen gelassen-.

Entschuldigung, ich weiss gar nicht, ob das Thema hier rein passt.....

Hallo Eleina,

herzlich willkommen hier im Expertenforum.

Ich möchte meine Antwort in zwei Teilen geben:

1. Ich glaube nicht, dass Du Schweinereien träumst, wie Du Dich ausdrückst. Das kommt gar nicht so selten vor, wie Du denkst. Aber es handelt sich dabei um Träume, nicht um die Realität. Und unsere Träume sind frei, niemand kann sie uns verbieten und niemand kann sie steuern und bestimmen. Sie sind einfach da und haben ihre wichtige Funktion im Leben. Also wird nur ein Problem daraus, wenn Du es zu einem Problem machst, es für schrecklich hältst und negativ bewertest. Also Schluss damit ! Lass es einfach zu und auf keinen Fall ist es ein Grund, dass Du Dich schämen müsstest.

2. Ich denke zum anderen, Deine Träume sind einfach ein Ausdruck Deiner sexuellen Bedürfnisse, die jeder Mensch hat und die Du Dir auch zugestehen solltest. Das ist völlig normal !
Da Du aber derzeit keine sexuelle Beziehung hast und wie Du schreibst bewusst auch kein besondere Lust danach, wird Dein Bedürfnis in Träumen ausgelebt - mit Personen, die Du schon lange kennst. Und zumindest Dein Vater ist eine wichtige Bindungsperson, die Dir Sicherheit gibt, wo man was ausprobieren kann, ohne Angst zu bekommen, zurückgewiesen zu werden, wie es Dir wohl bei Deinem letzten Erlebnis ergangen ist.
Dieses Erlebnis scheint Dir den Zugang zu Deiner Sexualität ziemlich verbaut zu haben. Du vermeidest. Dadurch kann das Erlebnis aber nicht verarbeitet werden.

Wenn Du hier weiterkommen willst, hast Du meines Erachtens zwei Möglichkeiten - zumindest sehe ich die im Moment -:

- Ändere Deine Einstellung, wenn Du kannst. Eine schlechte Erfahrung heißt nicht - immer schlechte Erfahrungen. Ein bescheuerter Typ heißt nicht - nur bescheuerte Typen. Erfahrungen machen heißt im Leben leider nie - nur gute Erfahrungen machen. Wenn Du schlechte Erfahrungen als Lernen und Wachsen annehmen kannst, werden Sie Dich nicht völlig hemmen, sondern weiterbringen.
- Manchmal gelingt dieser Schritt nicht immer alleine - dann hole Dir Hilfe. Suche Dir einen Therapeuten oder eine Therapeutin, die Erfahrung mit Sexualstörungen hat und bei der Du Deine sexuelle Entwicklung und Deine sexuellen Beziehungserfahrungen bearbeiten kannst.

Ich hoffe, Du hast ein paar neue Ideen bekommen und wünsche Dir alles Gute - und schöne Erfahrungen mit Deiner Weiblichkeit - im Traum und in der Realität.

Herzliche Grüsse

Bernd Remelius