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Hallo zusammen,
ich habe meine PA erst seit November und meine Therapeutin sagte, ich muss nicht mehr so oft kommen, denn ich schaffe es alleine... mein nächster Termin ist am 8.2.. Mein Problem ist nur noch wenn ich arbeiten bin oder unterwegs geht es mir wieder besser, fast so wie früher, vor den AS. Auch wenn mein Freund bei mir ist geht es mir soweit gut.... ABER: sobald ich weiss er ist nicht da (Schichtarbeiter) bin ich total aufgekratzt. Als er Nachtschicht hatte, habe ich erst geschlafen, als er neben mir lag, wenn er Frühschicht hat, bin ich wenn er weg ist total nervös und so weiter.... ich nehme mir dann immer schon Ablenkung vor wie Hausputz, Malen, etc.
Bei fing die Angst an, als mein Freund 3 Wochen nicht zuhause war, weil er einen Unfall hatte und ich alleine zuhause war. Seitdem habe ich das.... Was könnte das also sein?? Angst ihn zu verlieren oder einfach nur die Angst vor der Angst, das mir etwas passieren könnte (ich könnte umfallen und keiner kann mir helfen)....
Bitte gebt mir doch ein paar Tipps oder Hilfestellungen, um auch noch das letzte Problem zu lösen..... denn dann habe ich es bestimmt gaschafft.

Vielen Dank im Vorraus

Ich liebe diese Forum!

02.02.2008 09:09 • 04.02.2008 #1


1 Antwort ↓

Hallo sushi,

schön zu hören, was Du schon geschafft hast und wie weit Du schon gekommen bist. Meine Anerkennung dafür !

Ich denke auch, dass Du es jetzt mehr oder weniger alleine schaffen kannst. Ganz alleine musst Du ja nicht, denn Du hast ja sicher auch Freunde und andere soziale Kontakte.

Aber: es alleine schaffen heißt nicht: nur abwarten, was da so mit Dir geschieht, sondern dran bleiben, das Gelernte anwenden, sich von kleinen Rückfällen oder erneuten Ängsten nicht unterkriegen lassen, sie immer wieder aufs neue bewältigen. Das Ziel ist nicht: keine Angst mehr haben, das wäre unrealistisch und auch nicht gut. Das Ziel ist viel mehr - Ängste bewältigen, wenn sie auftauchen, ihnen keine Macht mehr über Dich geben.

Dazu hast Du etwas wichtiges geschrieben:Bei mir fing die Angst an, als mein Freund 3 Wochen nicht zuhause war, weil er einen Unfall hatte und ich alleine zuhause war. Das ist sicherlich eine Schlüsselsituation bei der Entstehung Deiner Angst gewesen und tief in Dein Gehirn eingebrannt. Dein Freund ist Dir wichtig, Du warst allein und hast Dich wohl oft auch hilflos gefühlt und hast Dich sehr gesorgt - damals zurecht wegen des Unfalls. Jetzt reagierst Du aber generalisiert - immer wenn Du alleine bist und Dein Freund nicht da ist, kommt eine Angst, die keinen Sinn mehr macht.

Deshalb ist es jetzt wichtig, dass Du diese - jetzt nicht mehr sinnvolle Angst - durch bewusste Konfrontation noch weiter abbaust. Stelle Dir - während Du einigermaßen entspannt bist - diese frühere Situation immer wieder vor, male sie Dir aus, auch wenn sie Dir wieder Angst macht. Stelle sie Dir immer so lange vor, bis Du ruhiger dabei wirst und die Vorstellung Dir keine Angst mehr macht, nur noch normale Sorge. Aber brich nicht ab, bevor Du dies erreicht hast. Das wäre dann Flucht und Vermeidung und würde der Angst neue Nahrung geben. Wenn das immer besser gelingt, stelle Dir auch vor, wie Du Deine Angst schon früher immer wieder bewältigt hast.

Was die Angst vor der Angst angeht, male Dir auch hier aus, welche Katastrophen Du Dir einredest, wirklich alle ! - dann halte sie aus, bis Du ruhiger wirst. Setze Dich mit den Angst machenden Gedanken auseinander, hinterfrage sie und mache Dir klar, dass keine Katastrophen und lebensbedrohliche Vorhersagen dahinterstehen - immer wieder. Es ist wirklich keine Sache der Einsicht, sondern der Übung! Dann wirst Du Deine Angst besiegen.

Wenn Du noch etwas Unterstützung brauchst, dann nimm Dir das Buch von Fr.Dr.Wolf Ängste verstehen und bewältigen aus dem PAL Verlag zur Hand und arbeite immer wieder damit. Laß es zu einem guten Freund werden, der Dir beisteht.

So - jetzt genug meiner Tipps. Du bist an der Reihe. Mache Dich auf und werde aktiv. Dabei wünsche ich Dir viel Erfolg.

Ein herzlicher Gruß von


Bernd Remelius




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