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Hallo.
Ich habe den Rat befolgt und mir bei der Diözese hier, bzw. bei der Ehe-und Familienberatung einen Termin geben lassen, nachdem ich immer mehr das Gefühl hatte, mit meinem Mann nicht reden zu können. Also bin ich alleine los. Das ging auch ganz gut.
Aber diese eine Th.Stunde war nicht das gelbe vom Ei. Die Therapeutin war mir von der ersten Minute an sehr unsympathisch. Ich konnte zwar in einer Stunde mit ihr mein Problem besprechen, aber nach einer Woche Bedenkzeit bekam ich das Gefühl, mit dieser Therapeutin komme ich nicht weiter. Mein Mann weiss bis heute nicht dass ich zu einem Gespräch weg war.
Dann habe ich bei meiner früheren Therapeutin nachgefragt, sie ist ausgebucht auf 4 Monate.
Also kein Möglichkeit.
Meine Ängste habe ich einigermassen im Griff. Aber das Problem, alleine etwas unternehmen zu können/wollen, ist mittlerweile garnicht mehr vorhanden bei mir.
Mein Mann, der ja Rentner ist und bald 8o alt ist, ist um mich rum, wie eine Glucke.
Nun kommt aber noch ein weiteres Problem dazu und zwar ein gewaltiges.
Meine alte Mutter, 87 , wird zum Pflegefall. Ich versorge sie täglich, sie war schon immer sehr unselbstständig, aber durch ihr Alter, ihre Gangunsicherheit und mehrmaliges Fallen , ist sie nicht mehr in der Lage für sich zu sorgen.
Ich koche , gehe einkaufen für sie , wasche ihr alles. Sie will täglich sterben. Und weint mir immer nur was vor.
Das macht alles nicht leichter für mich. NUR mein mann ist ja prakz. Katholik, hat ein absolutes Helfersyndrom und hilft mir sehr bei der Pflege meiner Mutter. Er redet mir ihr, ist nett zu ihr und nimmt mir vieles ab. Das macht alles noch schwerer für mich, denn ich fühle mich jetzt ihm gegenüber sehr abhängig.
Langsam bekomme ich ein schlechtes Gewissen, habe immer das Gefühl, ich muss besonders nett zu ihm sein, weil er mir hilfreich zur Seite steht. Ich habe ja sonst niemanden.
Allerdings will ich nun so bald wie möglich die Sozialstation einschalten und der Hausarzt meiner Mutter hat mir geraten einen Heimplatz zu suchen.
Das sind Brocken für mich. Eigentlich habe ich mir mein Rentendasein anders vorgestellt.
Und so langsam kommt in mir das Gefühl hoch, alles beim Alten zu belassen, wirklich bis dass der Tod uns scheidet. Das könnten gleich 2 Menschen sein, meine Mutter und mein Mann, denn sie haben ja nur 9 Jahre Altersunterschied.

Dieser Zwiespalt, einerseits gerne mal etwas alleine zu unternehmen, ohne Rechenschaft ablegen zu müssen, wo und mit wem ich mal weg war, und andererseits das schlechte Gewissen, machen mir einfach Angst.
Hilft da noch eine Therapie.?

Liebe Grüsse
Seemoewe

03.04.2011 16:54 • 20.04.2011 #1


1 Antwort ↓

Hallo seemoewe,

da geht es m.E. weniger um eine Therapie, als viel mehr um Entscheidungshilfe, mit Dir die Situation ausreichend intensiv zu besprechen, Für und Wieder zu erörtern, Ängste und Entscheidungshindernisse heraus zu finden bzw. zu überdenken, um dann eine Entscheidung zu treffen. Die kann sowohl Veränderung oder auch es beim Alten belassen bedeuten, dann zumindest aber klarer überdacht und vielleicht besser akzeptierst, denn für beide Möglichkeiten gibt es sicherlich gute Gründe für Dich. Eines geht aber nicht und solltest Du auch nicht verlangen, eine Lösung, bei der Du nicht auch einen Preis zahlen musst !

Alles Gute für Dich

Bernd Remelius




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