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Hallo,
vor 3 wochen hat mich mein partner (31) nach 10 jahren beziehung verlassen, ich liebe ihn noch und will ihn zurück. ich bin 29 und kenne mein junges erwachsenenleben garnicht ohne ihn und habe das gefühl nun fremd in meinem eigenen leben zu sein. so als ob ich im falschen film bin. ich leide seit etwa 12 jahren an einer angststörung. jetzt nach der trennung fühle ich mich ständig so durcheinander so als ob ich nicht mehr klar denken kann, manchmal habe ich das gefühl durchzudrehen meine frage nun: welche psychischen erkrankungen kann eine trennung nach sich ziehen? ist die gefahr hoch irgendwelche unüberlegten dinge zu tun. ich habe manchmal auch angst das ich mir was antun könnte, wenn ich denke es nicht mehr auszuhalten.
Danke und Liebe Grüße
Lischen

29.03.2012 18:39 • 30.03.2012 #1


1 Antwort ↓

Hallo Lischen,

es ist für jeden Menschen eine schwierige und sehr belastende Situation, verlassen zu werden - eine Trennung also, die nur von einem der Partner ausgeht. Es sieht immer erst einmal wie eine Katastrophe aus und es bedarf häufig längerer Zeit der Trauer und Verarbeitung von Kränkung und Enttäuschung. Das hat erst einmal nichts mit einer psychischen Störung zu tun, sondern ist ganz normal, weil wir eine Bindung auch innerlich lösen müssen. Akzeptiere also im Moment den Schmerz als notwendig, bis Du die Trennung überwunden hast. Dazu musst Du allerdings lernen, diese zu akzeptieren und loszulassen.
Zu einem größeren psychischen Problem wird eine Trennung meist nur dann, wenn der verlassene Partner eine emotionale Abhängigkeit entwickelt hatte und jetzt glaubt, es gehe gar nicht mehr ohne den Anderen, was natürlich nicht zutrifft. Vielleicht weist ja Deine Angststörung auf so etwas hin.

In jeder Trennung liegt aber auch eine Chance.
Dir geht es im Moment schlecht, aber Du kannst lernen, mit dieser Situation angemessen umzugehen. Dafür empfehle ich Dir das Buch von Dr. Doris Wolf, Wenn der Partner geht aus dem PAL Verlag .

Versuche damit, eine bessere Einstellung zu dieser Trennung zu finden und Dich schrittweise aus der Abhängigkeit zu lösen und Dein Leben ohne den Partner, mit mehr Selbstsicherheit und Mut in die Zukunft zudenken und zu leben. Vielleicht kannst Du ja dadurch gerade jetzt auch Deine Angststörung mit mehr Motivation angehen.

Solltest Du dabei professionelle Unterstützung brauchen, dann kannst Du Dich natürlich auch an einen Psychotherapeuten/eine Psychotherapeutin (https://www.psychic.de/psychotherapeuten.php) wenden oder Dir eine Auszeit in Form einer Reha-Kur in einer Fachklinik gönnen, um unabhängig vom Alltag an Dir arbeiten zu können, Deine Ängste zu bearbeiten und Ideen für Dein neues, vielleicht viel spannenderes Leben - wer weiß ?! - zu entwickeln.

Ich wünsche Dir trotz der im Moment nicht erfreulichen Situation alles Gute und den Mut, Deine eigenen Kräfte zu sammeln und Neues zu wagen und anzugehen !

Bernd Remelius




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