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Hallo Frau Dr. Wolf!
Mein Problem ist nichts Weltbewegendes, aber ich sitze im tiefen Loch und komme aus den Kopfschmerzen nicht mehr hinaus.
Deshalb wende ich mich an Sie, weil ich mich einfach nicht entscheiden kann!
Es geht um unseren Urlaub, vom 14.7.-28.7. haben wir,
meine erwachsenen Kinder und ich,
(wieder) einen Stellplatz auf einem Campingplatz in Holland gemietet. Diesmal zum 10. Mal - das 10. Jahr hintereinander.
Finanziert wird der Platz und die Fahrt von meiner Mutter/früher von meinem Vater
und mein Bruder, der als Schreiner einen kleinen LKW hat, fährt das Gepäck und 2 Personen,
die restlichen fahren mit Bahn und Bus.
Mein Problem:
Es geht mir schlecht mit meinen psychosomatischen chronischen Kopfschmerzen,
meinem Reizdarm, meiner Depression und vor allem meiner Angst.
Hier zu Hause lebe ich so zurückgezogen, dass die Kinder einkaufen gehen usw. und ich nicht mal zum Arzt gehe.
Das ist ja nicht neu,ich berichtete auch schon davon, aber im letzten Jahr ist es extrem geworden.
Den letzten Urlaub konnte ich auch schon nicht mehr genießen,
da die Bäume und Sträucher beschnitten worden waren und ich kaum Schatten hatte im Gegensatz zu den Jahren davor.
Die Toiletten sind viel unsauberer in den letzten Jahren geworden,
bei den letzten beiden Malen haben wir uns ein Infektion geholt; Horror pur.
Ausserdem ist es nachts oft laut, da kommen Diskobusse zurück mit Betrunkenen usw.
Der Anreiz aber für mich ist, dass ich gerne (noch einmal) mit meinen Kindern in Urlaub fahren möchte und dass ich (noch einmal) ans Meer möchte/das Meer sehen möchte!
Dazu muß man ca. 20 Minuten radfahren, durch die Dünen.
Letztes Jahr,als es die ganze Zeit heiß war,
habe ich das nur 4 x von 14 Tagen geschafft,
(abends, wenn es kühler ist),
weil ich abends schon so starke Kopfschmerzen hatte,
dass es nicht öfter ging.
Meine Frage, die ich mir dauernd stelle,
ist jetzt, ob es nicht besser ist, wenn ich diese Jahr nicht mitfahre?
Habe ich dann versagt?
Habe ich dann meine letzte Chance auf einen Familienurlaub verpasst?
Könnte ich mir das je verzeihen?
Oder habe ich dann (endlich mal) für mich selber gesorgt?
Habe ich meine Krankheit akzeptiert ?
Noch dazu wären zu Hause dann meine beiden Katzen dann nicht alleine,
sie würden sonst nur täglich 1 x versorgt und sie sind schon 13 J., da hätte ich auch keine richtige Ruhe, aber das ist zweitrangig...
Vielleicht können Sie mir Ihre Meinung dazu sagen?
Ich entscheide mich nämlich mehrmals täglich anders und
der Termin ist nächste Woche!
Ich fühle mich einfach schrecklich!

07.07.2007 19:49 • 12.07.2007 #1


4 Antworten ↓


Hallo Hakael,
ich höre so richtig diese beiden Stimmen, die dich in die Richtung Urlaub oder zuhause bleiben zerren. Die beiden Alternativen sind negativ. Du gehst in Urlaub, leidest unter Kopfschmerzen, Ängsten, usw. aber du bist mit deinen Kindern zusammen. Oder du bleibst zuhause, kannst nach deinem Rhythmus leben, aber siehst das Meer und deine Kinder nicht. Bei beiden Alternativen steckt aber auch ein Gewinn drin. Male dir einmal aus, wie du dich nach Ende de Urlaub fühlen würdest, wenn du zuhause geblieben wärst oder wenn du mitgefahren wärst. Wo würdest du dich besser fühlen? Langfristig solltest du auf alle Fälle etwas unternehmen, um deine Angst abzubauen und auch deine Kopfschmerzen zu reduzieren. Dann kannst du vielleicht auch einmal in Urlaub ohne Schmerzen fahren.
viele Grüße
Dr. Wolf

A


Ich kann mich nicht entscheiden!

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Hallo Frau Dr. Wolf,
vielen Dank für die schnelle Antwort!
Ja, ich würde/werde mich auf jeden Fall (mental)
besser fühlen, wenn ich mitfahre, dass kann ich
klar beantworten...
Also sollte ich wohl das Abenteuer eingehen;
trotz und mit Schmerzen, Schmerzen habe ich ja
zu Hause auch...

Hallo Hakel,

ja, dann fahre mit Schmerzen mit, und packe alle Strategien ein, die du kennst, um deine Schmerzen abzubauen. Lenke deinen Blick auf das, was du Schönes mit deinen Kindern erlebst, und bedanke dich innerlich für jedes Erlebnis. Lebe von Tag zu Tag.
viele schöne Erfahrungen im Urlaub wünsche ich dir
Dr. Wolf

Hallo Frau Dr. Wolf,
vielen Dank!
Ja, ich nehme ein neues Sonnensegel mit,
damit wir auf jeden Fall einen Sitzplatz/Eßplatz
im Schatten haben;
WC-Brillenschutz-Papier;
mein Repertoire an homöopathischen Mitteln,
das sich im letzten Jahr vergrößert
bzw. verbessert hat.
Ausserdem kommt wahrscheinlich die neue Freundin
meines 19-jährigen Sohnes mit, die die Familie erst
morgen beim Frühstück kennenlernen wird;
das ist zwar etwas stressig wegen meiner Sozialen Phobie
und weil ich mich schäme; auch wegen meines Übergewichtes usw.,
aber ich bin mal mutig und dadurch, dass ein neutraler Mensch mitfährt,
ist die Wahrscheinlichkeit,
dass meine Tochter und ich uns streiten, geringer.
Wird schon werden...




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