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Hallo,

ich habe vor einem Monat schon mal hier reingeschrieben. Es ging darum, dass mein Freund, mit dem ich 13 Jahre zusammen bin/war, eine räumliche Trennung wollte. Nun, es wird immer schlimmer, ich habe Angst, dass er sich endgültig trennt. Bis jetzt ist nichts besser geworden, er hat zwar schon die meisten seiner Sachen in der neuen Wohnung und hat bis gestern bei mir geschlafen. Ich befürchte aber, dass das alles bald in die Brüche gehen wird. Im Moment liegt es an mir, weil ich ihm immer noch Vorhaltungen mache, ihn kontrolliere. Er hat gesagt, er weiß im Moment nicht, ob das überhaupt noch was wird mit unserer Beziehung, und mit meiner Krankheit. Er kann so nicht mehr weitermachen. Bitte helfen Sie mir, bin ich vielleicht beziehungsunfähig, ich habe manchmal den Eindruck, dass ich die Beziehung absichtlich zerstöre. Aber das will ich doch nicht. Ich habe übrigens in 2 Wochen einen Termin bei einer Psychotherapeutin, habe vor, Psychoanalyse zu machen. Ich habe meinem Freund gesagt, er solle mir noch eine Chance geben, da ich ja auch zur Therapie gehe. Ich möchte ihn nicht verlieren oder habe ich das schon?

Grüße Ella

28.10.2007 13:03 • 29.10.2007 #1


1 Antwort ↓

Hallo ella,

das , was Du schilderst, klingt doch sehr danach, dass eure Trennung kurz bevor steht. Es tut mir leid, dass ich Dir das so deutlich sage, aber es ist mein Eindruck. Es macht auch keinen Sinn, sich etwas vorzumachen.

Du solltest Dich aber in dieser Phase auf keinen Fall innerlich ganz abhängig machen vom Partner. Es liegt nie an nur einem Partner, wenn eine Beziehung nicht mehr funktioniert ! Manchmal passt es einfach nicht - und das muss man dann akzeptieren, auch wenn es nicht leicht ist und weh tut. Und Du rettest keine Beziehung, wenn Du immer mehr klammerst, Dich selbst immer mehr aufgibst und nur noch für die Beziehung lebst, als sei dies der einzige Sinn in Deinen Leben. Das ist sie nicht ! Da lädst Du der Beziehung zu viel Verantwortung für Dein Wohlergehen auf. Das kann sie - keine Beziehung kann das - nicht leisten. Damit wäre jede Beziehung überfordert ! und müsste scheitern.

Wenn Du um Deine Beziehung kämpfen willst, dann tue das, so lange es einen Sinn macht - aber gib Dich dabei nicht selbst auf, unterwerfe Dich nicht einfach und behalte Deine Achtung vor Dir selbst !
Vielleicht könnt Ihr - wenn Ihr das beide wollt - in eine Paarberatung gehen, um zu klären, ob Eure Beziehung noch eine Zukunft haben könnte. Da gibt es in Eurer Nähe sicherlich auch eine Beratungsstelle.

Aber vergiss darüber nicht, Deinen Alltag für Dich zu gestalten, aktiv zu sein, Deine Interessen zu pflegen, mit Freunden auszugehen und anderes mehr. Deine eigne Selbstsicherheit ist die beste Grundlage für eine gleichberechtigte Beziehung - und nicht etwa Selbstaufgabe, Unterwerfung und Abhängigkeit !

Ich wünsche Dir eine gute Lösung, die Dich weiterbringt.

Herzliche Grüsse

Bernd Remelius




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