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ch hatte meine erste Panikzeit vor 30 Jahren. Ich war in der Situation, dass mein Vater einen Schlaganfall hatte und ich die gleichen Symptome bekam.
Nach Therapie und 3 Jahren ging es mir wieder ganz gut. Dann brachte sich eine Freundin um, von der ich mich gerade distanzieren wollte. Sie hatte die Diagnose Psychose und ich bekam nahezu einen Zusammenbruch mit der Angst alleine zu sein und verrückt zu werden.
In relativ kurzer Zeit (4 Monate mit Antidepressiva))ging es mir wieder gut.
Vor 2 Jahren starb meine Mutter als nahezu letzte Familienangehörige.
Ich brach wieder mit Panikattacken zusammen und hatte das Gefühl ich würde auch sterben, bekam keine Luft (wie meine Mutter).

Mein von mir getrennt lebender Mann (schwierige Beziehung) konnte/wollte mich nicht emotional stützen und meine beste Freundin auchnicht.
Daher ging ich ins Krankenhaus, wo es mir ziemlich schnell besser ging (Sicherheit). Seit ein paar Monaten merke ich wie unbefriedigend die Beziehung zu meinem Mann ist. Ich hänge fest, werde aber auch von ihm blockiert und er läßt mich am ausgestreckten Arm verhungern.
Wenn ich einen Schritt auf ihn zu mache, läuft er weg, wenn ich mich distanziere, läuft er hinterher.
Ich habe das Gefühl, dass ich so nicht weiter machen will und bin deprimiert. Wenn ich an Trennung denke, bekomme ich ein sehr unangenehmes Gefühl, weil ich dann überhaupt keine festere Bindung mehr habe. Mutter und Vater weg, beste Freundin weg, alle anderen Bindungen sind nicht so intensiv.
Ich bekomme das Gefühl, dass da niemand ist, für den ich wichtig bin, außer Mal ein bisschen quatschen oder ins theater gehen etc.

Dieses Gefühl ohne Bindungen zu sein ruft bei mir ein Gefühl hervor, dass ich mich auflösen könnte, nicht mehr da bin sowie auch wenn ich Panik bekomme und sterben könnte. Auch dann habe ich das Gefühl ich bin dann nicht mehr da. Zur Zeit ruft das aber bei mir keine Panikattacken hervor sondern ist eher sehr unangenehm. Es ist immer verbunden mit dem Gefühl völlig allein zu sein und wenn niemand da ist könnte ich hilflos sterben oder verrückt werden. Kontaktaufnahme und Ablenkung
helfen.
Ich muss dazu sagen, dass ich im Augenblick ziemlich viel darüber grübele
und leider dann auch googele und auf Seiten mit Schizophrenie gestossen bin. Das macht mir wieder Angst, ich könne so wa haben.

Bin in Therapie und möchte diese Ängste bei Verlusten, Toden etc.nicht mehr haben und auch nicht mehr selbst diese Krankheitsängste.

Frage: Woher kommen diese Gefühle des sich Auflösens? Ist es weggedrückte Angst? Oder macht die Angst solche Gefühle?

Denke ich mir das Alles nur?Weil ich es mal gelesen habe?
Wenn ich Draußen bin, arbeite etc. habe ich das Gefühl, dass das ganz anders ist.
Ich habe wohl auch eher im Augenblick Depressionen und weniger Angstzustände.

07.07.2009 22:02 • 12.07.2009 #1


1 Antwort ↓

Hallo kishti,

ich denke auch, dass Deine Diagnose im letzten Satz richtig ist. Ich kann daran aber auch etwas Positives für Dich sehen. Ich glaube, Du bist am entscheidenden Punkt angekommen, die Angst vor Zurückweisung, die letztendlich aber darauf beruht, dass Du bisher sozial sehr abhängig bist und es scheinbar kein eigenes, selbstsicheres ICH gibt. Du kannst Dich kaum ohne jemand Anderen denken und Dir nicht vorstellen, auch alleine glücklich sein zu können. Dies ist meines Erachtens aber die Voraussetzung auch für gute und gleichberechtigte (nicht-abhängige) Beziehungen. Nicht ich brauche eine Beziehung, damit ich etwas wert bin, sondern ich bin etwas wert unabhängig von Beziehungen - dadurch kann ich Beziehungen frei wählen und habe nur solche, die mir gut tun.

Ich denke auch nicht, dass dies irgendetwas mit Psychose zu tun hat, sondern vielmehr für eine abhängige Persönlichkeitsstruktur spricht.

Du bist in Therapie und kannst daran arbeiten - nur dass es diesmal nicht um die Bewältigung von (Angst)Symptomen geht, sondern vielmehr die eigentlichen Ziele im Vordergrund stehen können - unabhängiger zu werden und ein besseres Selbstwertgefühl zu entwickeln. Und das ist gut so !

Viel Erfolg dabei wünscht Dir

Bernd Remelius




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