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Sehr geehrtes Experten-Team!
Ich habe ein ganz großes Problem, ich leide seit 5 jahren an Angststörungen, die mal schwächer mal schlimmer werde oder sich in Depressionen umwandeln. Der Auslöser sind oft Beziehungen, ich werde immer furchtbar anhänglich, kann nichts mehr machen, nichts macht mehr Spaß außer mit dem Freund zusammen zu sein, ich bin nur noch am heulen, weil ich das nicht aushalte, es kommt dazu dass ich mich selbst verliere und irgendwann Schluss machen muss. Gestern habe ich einen ganz tollen Menschen kennen gelernt und möchte es dieses Mal schaffen ihn nicht zu verlassen, aber seit heute morgen habe ich wieder furchtbare Panik, ich weiß nicht wie ich da wieder raus kommen soll, die Therapie hilft mir da auch nicht weiter. Bitte helft mir, ich möchte nicht mein Leben lang allein bleiben:-(

22.04.2008 12:58 • 28.04.2008 #1


1 Antwort ↓

Hallo Maya23,

ich entnehme Deinen Worten, dass Du bereits eine Therapie wegen Deiner Probleme machst. Du sagst, die hilft nicht. Hast Du das mit Deinem Therapeuten/Deiner Therapeutin offen besprochen ? Ich könnte mir vorstellen, wenn Du Angst vor Verlusten hast und Dich sehr abhängig machst von Partnern, dass es Dir dann auch schwer fällt, mit Deinem Therapeuten darüber zu sprechen, dass Du den Eindruck hast, die Therapie hilft Dir nicht. Umso mehr solltest Du es dann tun - als quasi therapeutischen Schritt.

Die Angst, abgelehnt zu werden, verlassen zu werden, kann sehr hartnäckig sein, weil es einen zentralen Bereich unseres Menschseins betrifft. Möglicherweise ist das bei Dir sehr umfassend, geht vielleicht auf frühe Bindungserfahrungen zurück und man könnte sogar von einer abhängigen Persönlichkeit sprechen? Dann bedarf es vieler kleinen Schritte, um sich unabhängiger zu machen. Das können wir natürlich nicht im Rahmen eines solchen Forums tun.

Vielleicht solltest Du mal über eine stationäre Therapie nachdenken. Das gibt immer die Möglichkeit für einen neuen Anfang, ohne ständig mit der gewohnten Umwelt konfrontiert zu sein.Wenn dies eine Möglichkeit für Dich wäre, solltest Du auch darüber mit Deinem Therapeuten sprechen. Es gibt Kliniken, die sich speziell auf die Behandlung von Persönlichkeitsstörungen spezialisiert haben - falls so etwas bei Dir vorläge.

Vielleicht wäre auch eine systemische Therapie sinnvoll, die die Beziehungsmuster (früher gelernte und heute praktizierte) in den Mittelpunkt stellt. Ein solches Angebot macht z.B. die Fachklinik am Hardberg, dort die systemisch-hypnotherapeutische Abteilung (http://www.kte-ag.de/kliniken/fkhb/index.html)

Vielleicht schaust Du Dir auch mal das Buch Nie mehr abhängig sein (Taschenbuch) von Cheryl Hetherington an, ob Du hier einige Anregungen findest, die Dich weiterbringen.

Ich wünsche Dir alles Gute auf Deinem Weg, eine eigene Person zu werden, die Beziehungen mag und gestaltet, aber sich nicht abhängig davon macht.

Bernd Remelius




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