1000 Ängste - keine Ahnung wohin damit

Hallo Bernd,
sorry wenn ich schonwieder nerve, an anderer Stelle des Forums wär aber mehr als eine Antwort möglich und zu viel verschiedene Meinungen würden mich im Moment nur noch mehr durcheinander bringen.

Mal angenommen ich schaff es wenigstens für einen kurzen Moment eine der Ängste zu überwinden und überhaupt erst mal ein Termin zu machen und hinzugehen, wie gehts dann weiter ?
Hier mal ein paar von denen die am häufigsten auftreten:

Angst zu Vertrauen
Redeangst - Sprechangst
Sozialphobie
Höhenangst
Zukunftsangst
Arzt/Zahnarztangst
Angst vor lauten, plötzlich auftretenten Geräuschen
Platzangst
Angst vor Berührung
Angst vor Veränderung
Schlafstörungen, Alpträume
Depressionen
Suizidgedanken

Das Meiste davon hatte ich schon bevor ich zur Schule kam. Mögliche Ursachen fallen mir nur bei Zahnarztangst und Angst vor lauten, plötzlich auftretenten Geräuschen ein.

Wie reagiert mein Gegenüber wenn ich gleich alle auf einmal erwähne ?
Will der mich dann gleich einweisen oder hab ich ne Chance am gleichen Tag auch wieder dort weg zu kommen ?
Sollte man überhaupt alle auf einmal erwähnen oder doch lieber eins nach dem anderen ?
Welche Therapieform würde in Frage kommen ?


Anrufen um Termin zu machen schaff ich nicht, wenn dann nur per e-mail.
Da ich nicht sicher bin ob ich dann zu dem Termin überhaupt ein Wort rausbekomme dachte ich es wär besser in der e-mail schon zu erwähnen worum es geht (ist garantiert auch falsch, wie alles was ich mache. und da ist auch schon wieder der Wunsch jemand würde mich erschlagen, verbrennen und in der Mülltonne entsorgen, dann wär ich wenigstens da wo ich hingehöre...)

Hallo Leviathan,

auch wenn man so unterschiedliche Ängste hat, wie Du sie aufzählst, gibt es meist so etwas wie ein gemeinsames Muster, eine Klammer, die die unterschiedlichen Symptome erklären können. Oft ist dies z.B. ein sehr niedriges Selbstwertgefühl, wenig Vertrauen in die eignen Fähigkeiten, negative Erwartungen an die Zukunft. Dies entnehme ich auch Deinem letzten, kleingeschriebenen Satz.

Aber all dies spielt jetzt noch keine Rolle. Das wichtigste ist, Dich zu überwinden und einen Termin zu machen. Wie es dann weitergeht, wirst Du sehen. Du mußt Dir aber ehrlich vornehmen, nicht weiter vor Dir davon zu laufen und eine Veränderung anzupacken.

Du must in einer Email - ein Telefonanruf wäre mir lieber ! - auch nicht Deine ganze Lebensgeschichte verpacken. Mache nur grob klar, dass es Dir schlecht geht, dass Du Hilfe brauchst und gerne einen Termin hättest. Erkläre kurz, weshalb Du eine Email schreibst und nicht anrufst.

Nach einem ersten Termin wirst Du Dir den nächsten Schritt vornehmen müssen - oder - die Möglichkeit hat jeder immer - zum alten Zustand zurück zu kehren.

Also, mache Dir vor allem klar, was alles dafür spricht, einen Termin auszumachen ! Auf gehts !

Gruß


Bernd Remelius