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Ich habe u.a. eine zwanghafte Persönlichkeitsstörung (nicht zu verwechseln mit der Zwangsstörung!), unter der ich sehr leide.

Ich fühle mich alleine damit und würde mich freuen, mich mit Leidensgenossen austauschen zu können. Ganz schlimm für mich ist v.a. meine Therapieresistenz. Ich bin gefangen in unumstößlichen Überzeugungen und Glaubenssätzen, in meinen Routinen, die sein müssen, damit das System nicht zusammenbricht. Große Hoffnungslosigkeit. Hier grad alles nur sehr knapp angerissen, worum es geht.

Ich stieß neulich auf ein Buch von Fritz Riemann, Grundformen der Angst. Das Kapitel Angst vor der Veränderung trifft für mich den Nagel auf den Punkt. Es stellt dar, wie die PS (bis hin zu ihrer extremsten Ausprägung) das Leben beeinträchtigen kann. Ich finde mich dort sehr wieder.

Wer ebenfalls betroffen ist, oder vermutet, es zu sein, und Interesse hätte, sich auszutauschen. , ich würde mich so sehr freuen!

10.02.2024 11:18 • 12.02.2024 #1


3 Antworten ↓


Hi @Weda,
diagnostiziert ist das bei mir zwar nicht, aber zumindest anteilig vorhanden. Du sprichst von Therapieresistenz und die sehe ich im Grunde auch bei mir, weil diese PS ja Rigidität und Eigensinn in ihrer Ausprägung beinhaltet. Ein kleiner „Kontrollfreak“ steckt da auch noch mit drin und somit auch Angst vor Veränderung oder schlicht dem „Neuen und Unerwarteten“ und das macht einen ja schon schnell Therapieresistent, zumindest in den Augen von Behandler:innen, aber natürlich sehe ich das eigentlich auch so. Meine Glaubenssätze sind so tief etabliert, dass ich sie wohl auch nicht mehr ablegen kann, allerdings hilft mir eine gewisse, angelernte Gelassenheit, diese Glaubenssätze auch mal einfach zu ignorieren, weil sie mich ja wirklich nicht weiter bringen. Zumal ich ja auch tatsächlich nicht alles an meiner Störung als nachteilig empfinde, beispielsweise was meine moralischen Vorstellungen betrifft, dient sie mir schon als Kompass und das klappt insofern, dass gerade bei, für manche „einfachen“ Kontroversen was „gut“ oder „schlecht“ ist, ich immernoch intellektuell so befähigt bin, das ich erkennen kann, dass es oft keine einfache Lösung oder Erklärung gibt. Allerdings macht mich das nicht unbedingt entscheidungsfreudiger und dass kann auch nachteilig sein, wenn ich vom Hundertstel ins Tausendstel komme, bei meinen Überlegungen.

Ich denke, jeder hat zumindest Züge dieser „Persönlichkeit“ in unterschiedlichen Ausprägungen. Ob es tatsächlich eine Störung ist, hängt wohl auch zum Teil davon ab, ob es einen selbst stört, so zu sein wie man ist.

A


Zwanghafte Persönlichkeitsstörung - Austausch

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Ich bin auch eine zwanghafte Persönlichkeit und es ist bei mir ganz ähnlich. Meine Tage sind alle ziemlich durchstrukturiert mit Routinen und festen Abläufen, von denen es mir sehr schwerfällt, abzuweichen. Auch habe ich sehr große Angst vor Veränderungen. Wenn etwas Unvorhergesehenes vorfällt oder ich etwas machen möchte, dass ich sonst nicht mache und das meine Struktur durcheinanderbringt, muss ich zunächst so lange überlegen, wie ich mich an dem jeweiligen Tag dann umorganisiere, bis ich zufrieden bin und die Ordnung wieder hergestellt ist. Es gelingt mir letztendlich meist noch, mich an Neues anzupassen, aber erst nach sehr viel Angst und Grübeln, was schon auf Dauer recht anstrengend ist.

Entschuldigt bitte, ich habe immer noch nicht geantwortet ! Ich bemühe mich darum... Erkenne mich in vielem sehr wieder, was ihr schreibt.




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Dr. Christina Wiesemann
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