gerade habe ich mich in diesem Forum angemeldet nachdem ich hier in den letzten Woche immer mal wieder mitgelesen hatte.
Wie in dem Thread-Titel schon zu lesen frage ich mich gerade, ob ich mich wieder, um eine Therapie kümmern sollte.
Bis vor einem Jahr habe ich eine Verhaltenstherapie wegen Depressionen und einer Sozialen Phobie gemacht. Das waren zu mindest die Diagnosen, die ich bekam. Im Grunde ging es auch viel um Probleme, die nicht direkt mit den Diagnosen assoziiert sind. Auf alle Fälle half mir die Therapie in einem gewissen Maße. Jedoch wurden meine Ängste immer schlimmer im letzten Jahr.
Einzelne Panikattacken hatte ich davor schon. Jedoch im letzten Jahr scheinen Ängste mein Leben immer mehr zu bestimmen, wobei das wovor ich Angst habe immer wieder am wechseln ist. Auf der einen Seite sind es Dinge, wie dass ich unglaublich viel Karies an den Zähnen habe und eine Wurzelbehandlung brauche. Deswegen war ich im letzten Jahr mehrfach bei Zahnarzt, da ich auch Schmerzen hatte, jedoch sind meine Zähne immer gesund gewesen und er meinte es liegt am Zähne knirschen. Dennoch bleibt die Angst immer im Hintergrund.
Dafür kommen neue Ängste hinzu. Als es im Sommer über 30 grad hatte, habe ich mich fast nicht mehr aus dem Haus getraut und bin nur noch in den Morgenstunden und spät am Abend Zug gefahren, da ich zu viel Angst vor Angst in den Zügen hatte, da ja schließlich die Klimaanlage ausfallen könnte. Auch bei mir im Zimmer hatte ich Ansgt, dass sich dieses zu sehr ausheizt und ich sterbe.
Dann bekam ich Angst davor einen Bandwurm oder andere Würmer zu haben geringer. Diese wird gerade wieder weniger, dennoch habe ich Angst, dass an irgendetwas was ich anfasse oder esse Wurmeier dran sein könnten.
Dazu habe ich ständig Angst, dass ich mich mit meinem Essen vergifte oder dass da Halluzinogene drin sind. D.h. ich kann nur noch abgepackte Sachen sorglos essen und traue mich kaum noch gekochte Dinge zu essen. Ich stehe quasi täglich teilweise sogar mehrfach täglich kurz vor einer Panikattacke, dass mir irgendwie Halluzinogene ins Essen gemacht wurden. ich weiß wie absurd das ist, aber dann fühle ich mich ganz komisch und bekomme leichte Sehstörungen und bekomme Angst und muss gucken, dass diese nicht in Panik umschlägt.
Auch Dinge wie in den Urlaub fahren habe ich schon lange nicht mehr getan. Eigentlich wollte ich diesen Sommer wegfahren, aber bekam dann zu viel Angst 400 km (hin und zurück also 800km) Auto fahren zu müssen, da meine Begleitung keinen Führerschein hatte und wir stritten und sodass ich nicht weggefahren bin. Der Streit wurde ziemlich eklig und ich landete beim ärztlichen Notdienst, weil ich Panik bekam keine Luft zu kriegen.
Eine Woche später unternahm ich wieder den Versuch wegzufahren, diesmal mit meinem Bruder, jedoch fühlte ich mich außer Lage Auto zu fahren, da sich der Gedanke, ich könnte meinen Bruder umbringen, weil ich einen Autounfall baue zu sehr in meinem Kopf festgesetzt hatte und ich auch nicht meinen Bruder die ganze Strecke fahren lassen wollte und war bis ich ca 1 Stunde wieder zu Hause war die ganze Zeit auf der Kippe zu einer Panikattacke. Seitdem bin ich auch kein Auto mehr gefahren.
Irgendwie komme ich noch klar und schaffe es die Angstgefühle auszuhalten, aber es ist sehr anstrengend und ich bin fast durchgehend angespannt, trinke wieder jeden Abend ein Feierabendbier um irgendwie zur Ruhe zu kommen. Ich beginne mittlerweile auch Dinge zu meiden die mir Angst machen, weil ich einfach mal wieder entspannt sein will und die Angst vor der Angst irgendwie ständig da ist.
Eigentlich hatte ich schon vor mal zum Hausarzt zu gehen, aber ich weiß nicht, was ich mir von einem Besuch dort erhoffe. Medikamente will ich keine, weil ich auch Angst davor habe Tabletten zu nehmen und meine Hoffnungen in eine Therapie sind auch nicht allzu groß, da die letzte noch nicht lange her ist und ich auch in meiner Jugend von 13-16 schon in ambulanter und stationärer Therapie war. Irgendwie haben die Therapien ein Problem immer verbessert, dafür kamen dann neue Probleme, die mich nicht minder fertig machen. Daher frage ich mich wofür eine Therapie machen, wenn es dann sowieso nur wieder zu einer Symptomverschiebung kommt...
Leider kann/will ich in meinem Umfeld gerade niemanden so richtig um Rat fragen, da alle selbst mit ihren eigenen Problemen schon massiv zu kämpfen haben. Und ich bin gerade einfach ratlos.
Wenn du es geschafft hast bis hier hin zu lesen: Vielen Dank! Ist ja doch etwas länglich geworden....
28.10.2015 12:20 • • 21.11.2015 #1