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Guten Morgen!

Ich bin noch recht neu hier und habe noch mal eine Frage:

Ich leide seit August unter einer Angststörung mit Panikattacken. Mein Herzrasen ist derzeit etwas weniger geworden. Dafür quält mich seit Samstag ein ständiger leichter Schwindel. Ich bin so wackelig, unsicher auf meinen Beinen.
Ich kann den ganzen Tag an nichts anderes denken, achte ständig darauf, ob der Schwindel noch da ist oder nicht. Durch diese ewige in-mich-reinhorcherei ist der Schwindel natürlich ständig da.

Was macht ihr, um nicht mehr über eure körperlichen Beschwerden nachzudenken, nicht mehr darauf zu achten?

Gestern waren wir auf dem Weihnachtsmarkt. Ich habe echt gedacht, dort würde es mir besser gehen, weil ich abgelenkt bin. Aber durch die vielen Menschen war ich auch total unsicher und wackelig auf den Beinen, das Problem habe ich aber schon seit vielen Jahren, hat mich bisher nicht gestört. Durch den Schwindel war es gestern halt nur noch ein bißchen stärker als früher.

Im Moment ist mein Leben derart eingeschränkt. Ich möchte gerne mein altes Leben wiederhaben, wo ich nicht ständig so in mich reingehorcht habe. Ich kann mich an nichts mehr erfreuen. Selbst die Weihnachtszeit, wo ich mich immer wohl gefühlt und drauf gefreut habe, kann ich nicht mehr geniessen. Jeder Tag ist einfach nur anstrengend. Ich habe Angst, daß mein Zustand immer schlimmer wird....

So, nun wäre ich dankbar wenn ihr mir ein paar Tips bzw. aufmunternde Worte schreiben könntet.

LG

Obelix

08.12.2010 10:16 • 10.12.2010 #1


3 Antworten ↓


Hallo

Womit lenke ich mich ab?
Ich bin jetzt an einen Punkt gekommen, wo ich mich eigentlich gar nicht mehr ablenke wenn ich Symptome bekomme. Ich bleibe dann mit den Gedanken ganz und gar auf diese Symptome und konfrontiere diese. Solange bis es wieder gut ist.
Wo ich aber noch nicht so weit war, da habe ich alles mögliche gemacht um mich abzulenken.
Meistens immer Kopfhörer auf und Musik gehört. Dabei dann Hausarbeit gemacht oder sinnlos in der Wohnung umhergelaufen.
Später war ich dann soweit, das es mir egal war. Ich bin dann sogar mit den heftigsten PA´s runter gegangen, einfach nur laufen. Dabei habe ich mir immer wieder gesagt, dann zeig mal was du drauf hast und laß mich endlich mal umfallen.
Ich bin nämlich noch nie umgefallen und hab sicher schon hunderte PA´s gehabt. Ich wollte einfach mal sehen ob ich wirklich umfalle. Aber das passiert einfach nicht, ich kann machen was ich will, ich falle einfach nicht um
Was mir auch gut hilft, alles aufschreiben. Wenn son Angstschub kommt, dann schreibe ich alles auf was mir dann in den Sinn kommt, sei es noch so bescheuert. Auch schreibe ich dann alle Symptome auf und beschreibe sie so genau wie ich kann.
Was ich auch viel gemacht habe, ich habe sone Dose, da sind nur Cent-Stücke drin, also die rötlichen Cent-Münzen. Das sind so knapp 30€ und hab ich immer sortiert und gezählt. Das hat mich auch immer gut abgelenkt.
Oder, ich hab auch oft aus dem Fenster gekuckt und hab Autos gezählt. Ich hab mir sogar Rechenaufgaben ausgedruckt und die dann versucht zu lösen.
Allgemein Dinge zählen, hat mir immer gut geholfen. Sieht ja keiner, man kann ja alles zählen was einem so einfällt oder was man sieht, auch wenn andere es bescheuert finden würden. Aber sieht ja keiner.
Unterwegs hab ich dann meine Schritte gezählt oder die Bäume an denen ich vorbei gelaufen bin. Na eben alles was sich so zum zählen eignet.
Ich weiß, klingt auch irgendwie bescheuert aber was solls.

lg Schäfchen

A


Womit lenkt ihr euch von euren Beschwerden ab?

x 3


Hey,
also anfangs konnte ich mich gar nicht ablenken, weil ich auch nichts über meine Angst oder eben Panikattacken wusste, nicht wie sie entstehen, wie man sie vorhersehen kann, gar nichts. Es war immer einfach plötzlich da und ich hatte ständig Angst vor diesem Moment. Inzwischen habe ich keine Attacken mehr, weil ich mich recht gut kontrollieren kann. Angst habe ich natürlich immer noch, auch dieses Wackelige, aber wenn ich merke, dass es schlimmer wird (irgendwann weiß man ja, wie dieses Gefühl ist), mache ich alles mögliche, um mich abzulenken. Wenn ich nicht gerade sowieso unterwegs bin und Stress habe, der mich ein wenig ablenkt, bin ich am Liebsten allein für mich und habe meine Ruhe. Entweder ich sitze vor dem PC, surfe etwas umher und warte, bis es vorbei geht oder, wenn das nicht reicht, stehe ich auch gern am Fenster und schaue hinaus, Autos zählen oder Leute beobachten oder so. Das hilft tatsächlich. Je nach Situation eben muss man ausprobieren, was einem hilft. Hausarbeit, aufräumen oder putzen funktioniert auch teilweise.
Körperliche Anstrengung wie Sport entspannt auch.
Ich weiß nicht, ob das wissenschaftlich irgendeine echte Bedeutung hat, aber mir ist aufgefallen, dass ich nervöser bin, wenn ich Süßes esse. Mag Einbildung sein, keine Ahnung, aber ich bin dann irgendwie aufgekratzter und verzichte daher tagsüber möglichst darauf.

Ach, und ich hab hier zufällig gelesen, dass Einige autogenes Training machen, oder überhaupt Entspannungsübungen. Hab das gestern Abend mal ausprobiert und ich finde, es wirkt. Hab mich hier her gesetzt, Entspannungsmusik (gibts ja zu Hauf bei YouTube) angemacht und einfach nur die Augen geschlossen und das wars. Versucht, den Kopf auszuschalten, mich auf nichts konzentriert und es ging mir tatsächlich besser danach.

hallo obelix,

mir gehts ganz genauso wie dir.. ich leide seit 2 monaten unter einer angsttörung und schwindel.. durch den schwindel wurde alles auch ausgelöst bei mir
irgendwann mal war er da und ich hatte angst umzufallen.. seitdem konzentriere ich mich, ob ich will oder nicht, ständig so sehr auf diesen schwindel, dass ich auch immer wackelig auf den beinen bin..
lange unterwegs sein, oder mal wieder durch die stadt laufen, versuch ich im moment ganz zu vermeiden, auch wenn ich weiß, dass das eigentlich genau das falsche ist
aber wenn ich alleine unterwegs bin, ist dieses wacklige gefühl auf den beinen einfach zu schlimm..
etwas zur ablenkung hab ich auch noch nicht gefunden.. anfangs hat mir musik ein bisschen geholfen, aber die angst ist mittlerweile dann doch meistens zu stark..
umgefallen bin ich übrigens auch noch nie.. wird wahrscheinlich auch nie passieren, trotzdem krieg ich diesen gedanken daran nicht aus dem kopf.. ist schon dumm manchmal





Dr. Hans Morschitzky
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