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Hallo an Alle,

ich hab da mal ne Frage an euch....
Ich bin seit einiger Zeit in Behandlung wegen Panikattacken und Krankheitsängsten, hat im Dezember 2012 angefangen.
Da hatte ich meine erste Panikatttacke und eine Herzangst folgte, ich war nur noch am Puls messen und war wie im Wahn.
Ich bekam dann Medis und auch recht bald einen Therapieplatz. Meine Angst ums Herz ist jetzt besser aber es gibt immer noch Tage, an denen ich denke, mein Herz schlägt zu schnell, zu langsam oder setzt vielleicht ein paar schläge aus.

Aktuell ist aber eher die Angst plötzlich keine Luft mehr zu bekommen, denke oft an Thrombose und dann eine Lungenembolie oder ein anaphylaktischer Schock bringt meinen Hals zum zuschwellen....
Eigentlich Quatsch, ich hatte nie Allergien. Und trotzdem dieser Gedanke Aber was ist wenn doch...
Ich habe ganz oft das Gefühl eines Kloß im Hals oder das Gefühl schwerer Luft zu bekommen, aber wenn ich tief einatme geht das wunderbar....

Meine Therapeutin will mir aktuell Bewältigungsstrategien im Angstfall beibringen.
Ich soll mir alle Gründe für eine Krankheit ausdenken und alle dagegen, mit ein paar gezielten Fragen bröselt man alle Gründe auf und schaut am Ende wie ernst die vorgebrachten Gründe wirklich sind. Soll helfen seine Bewertung für die gefühlten Symptome zu überdenken und am Ende soll eine Alternativbewertung bei rumkommen, sprich statt man denkt der Kloß im Hals ist etwas ernstes, was einem die Luft nimmt, soll man sich überzeugen, dass der Kloß im Hals nur eine verspannte Muskulatur ist und einem nicht die Luft nimmt.
Das klappt manchmal ganz gut und manchmal eben auch gar nicht, wenn ich schon zu tief in meinem Schwarze Gedanken Modus bin, kann ich mir ganz schlecht einreden alles sei gut.

Ich soll mich bei angsteinflössenden Gedanken eine Ablenkung suchen, etwas um den Scheinwerfer von den Symptomen zu nehmen, es wegschieben....
Raus gehen, spazieren, mit jemandem sprechen, usw.
Ich beschäftige mich meist so stark mit dem Gedanken, ob gleich was schlimmes passieren könnte, dass ich mich kaum ablenken kann.

Ausserdem soll man schauen, welches sicherheitssuchende Verhalten man im Angstfall an den Tag legt, z.B Puls messen, häufiges Schlucken um zu sehen ob und wie der Kloß im Hals da ist.
Man soll sich eine Strichliste machen, wann und wie odt man das Verhalten angewandt hat und sich kleine Strafen ausdenken...
Ich mache dieses Verhalten fast schon automatisch... Wenn mein Puls schneller geht, wandert meine Hand gleich zum Handgelenk Puls messes, obwohl och ihn spüre.
Oder wenn ich denke, ich bekomme schlechter Luft, atme ich wie automatisch oft tief ein um zu schauen ob es noch richtig geht. Wenn ich dem Impuls wiederstehen will macht mich das fast wahnsinnig.

Daher meine Frage: Wie kriegt ihr euch weg von diesen Krankheitsänsgten und wie vermeidet ihr das sicherheitssuchende Verhalten? Was tut ihr in dem Fall?

LG

Sandra

13.07.2013 21:16 • 21.02.2014 #1


11 Antworten ↓


Huhu,

hat denn keiner eine Antwort für mich?

Lg

A


Wie lenkt ihr euch ab?

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Alle diese körperlichen und psychischen Symptome, die du beschreibst, kenne ich auch. Ablenkung ist sicher manchmal ein Mittel, um diese sehr unangenehmen Zustände zumindest vorübergehend zu bewältigen. Auf Dauer gesehen aber kommt man nicht darum herum, sich mit seinen Ängsten und den Körpersymptomen bewusst zu konfrontieren und nicht mehr vor ihnen zu fliehen. Am Besten mit therapeutischer Begleitung. Ablenkung kann nämlich auch zu einer Form der ständigen Angstvermeidung werden, wodurch letztendlich die Ängste sich noch verstärken. Auch das sicherheitssuchende Verhalten wie Bludruck- und Pulsmessen ist eine Form der Angstvermeidung. Bei mir hat dies gerade dies in der letzten Zeit wieder sehr zugenommen. Kaum meine ich eine Pulsbeschleunigung oder -veränderung zu spüren, so taste ich meinen Puls. Ich weiß zwar, dass dies die Angst langfristig eher noch verstärkt, aber ich schaffe es zur Zeit nur schwer, es zu unterlassen. Zuweilen hilft es mir, wenn ich sozusagen paradox auf die Ängste reagiere und mir innerlich sage: Na gut, dann haut es mich eben jetzt zusammen, dann passiert eben jetzt, was ich die ganze Zeit befürchte. Los gehts! Einer hier im Forum schrieb einmal, so lange man gegen die Ängste ankämpft, wird man sie nicht los. Erst wenn man widerstadslos die Angst geschehen lässt, lässt sie nach und verschwindet von selbst. Leicht gesagt....aber schwer getan


Gruß,

Johann

Hallo Johann,

danke dir für deine Antwort, ich denke wenn man irgendwann die grosse Angst vorm Sterben / Tod überwinden könnte, würden einem die Krankheitsängste nicht mehr soviel Angst einjagen können. Dann könnte man sich sagen, ja dann komm doch, dann bring mich mal um du blöder Körper.
Ich habe auch schon mal versucht, aber hab dann doch wieder nur noch mehr Angst gekriegt, je mehr ich mich damit beschäftigte.
Ich soll mir in der Therapie schon meine Symptome klar werden und mich mit ihnen auseinander setzen, sprich die übertriebene Bewertung durchleuchten und sie damit entkräften.
Das klappt wie gesagt mal mehr mal weniger....

Bist du denn auch in therapeutischer Behandlung? Wie lange hast du schon diese Ängste?
Wenn du magst können wir auch per PN schreiben...

Ich las gerade noch den Satz, dass man die Angst widerstandslos überstehen soll, nur so würde sie weniger....
Also sprich aushalten, abwarten, dass man nicht gestorben ist und dann wird es weniger? Mhh ich weiß nicht...
Sie lässt sicher nach aber kommt doch wieder...

Sandylein

Hallo,
ich muss einfach nochmal etwas Posten, und zwar finde ich es sehr schade, dass meine Frage nicht beantwortet wird.
Alle neuen Beiträge drehen sich nur um neue Symptome, die bei den anderen Forummitgliedern hinterfragt werden.
Ich mein, ich weiß wie schlimm es ist unter den Symptomen und der Angst zu leiden, aber warum schreibt nicht jemand auch mal was hilfreiches, wie man sich zum Beispiel in einer akuten Angstsituation helfen kann? Es gibt hier so viele arme Seelen, die allein sind und nicht mehr wissen wohin mit ihrer Angst. Es gibt sicher viele, die keine Therapie machen, weil sie entweder keinen Platz bekommen oder sich noch nicht trauen diesem Schritt zu wagen. Diese Leute brauchen die Hilfe von denen dem es bereits besser geht oder bereits gute Strategien zur Angstbewältigung gelernt haben.
Diese Strategien müssen dringend weitergegeben werden, nur so kann man den anderen helfen.

Daher hoffe ich, dass noch einige auf meine Frage Antworten...
So schwer ist es nicht, was tut ihr im akuten Angstanfall? Wie lenkt ihr euch ab?
Wie geht ihr mit euren Gefühlen um? Wie schaltet ihr eure schlimmen Gedanken aus?

Ich wünsche euch einen schönen, angstfreien Tag...

Sandylein

Hallo Sandylein,
Ich zitiere dich:




Daher hoffe ich, dass noch einige auf meine Frage Antworten...



So schwer ist es nicht, was tut ihr im akuten Angstanfall? Wie lenkt ihr euch ab?
Wie geht ihr mit euren Gefühlen um? Wie schaltet ihr eure schlimmen Gedanken aus?


Ich bin der Überzeugung das es dir persönlich nichts Gutes gibt ,wenn wir alle unsere Überwältigungs Strategien hier Posten.jeder fühlt und denkt anders .

Du hast sicherlich schon deine persönliche Methode entwickelt wie du dich in Angstsitoation verhälst.

ich rate dir wenn du mit deinen Symptomem überfordert sein solltest ,eine Therapie zu machen.
Über Wartezeit könnte dir Selbsthilfebücher z.b. Dr. Rolf Merkle od Dr. Doris Wolf helfen (natürlich mit deiner Mithilfe).

Alles Gute

Hallo tuffie,

wenn du auch meinen ersten Beitrag gelesen hast, würdest du wissen, dass ich persönlich eine Therapie mache und ich habe auch meine lerninhalte aufgeschrieben. Ich wollte wissen ob und wie andere diese Strategien umsetzen und ob sie ihnen helfen. Es ist sehr schwer diese Krankheit zu bekämpfen und es hilft sicher nicht nur seine Symptome aufzuschreiben und sich dann von allen sagen zu lassen, dass diese Symptome nur Angst seien. Das glaubt doch keiner wirklich...
Es ist wichtig, denen die noch nicht so gut mit ihren Ängsten umgehen können zu helfen wie sie ihre Angst besser in den griff zu kriegen, halt Strategien weitergeben die einem helfen können.

Klar denkt und fühlt jeder anders, aber die Verhaltenstherapie gegen Hypochondrie und PA's sind immer ähnlich und man kann doch sein gelerntes weitergeben an die die noch nicht so weit sind...

Huhu, du solltest deine Therapie an nehmen und wenn du von deiner Therapeutin nicht überzeugt sein solltest dann wechsel .

ich lese aus deinem Bericht das du dich unsicher fühlst was die Strategien und Ursachen sind.

Ich habe gelernt mi meiner Angst umzugehen , sie kommen zulassen .Es ist echt hart und anstregend aber es hilft mir.

Muss aber nicht jeden helfen das solltest du mit deiner Therapeutin absprechen was gut für dich ist

Hallo Sandylein,

ich bin ein bisschen überrascht, dass Du auf Deinen Beitrag hier so wenig Feedback erhalten hast.

Offenbar setzt Du Dich mit Deinen Problemen auseinander und hast diesbezüglich auch die nötige Wissbegierigkeit. Du gibst Dich mit Deiner angefangenen Therapie offenbar (zu Recht) nicht zufrieden und interessierst Dich dafür, wie Du neben der sinnvollen Hilfestellung der Therapeuten Dein Problem lösen kannst.

Meine Erfahrung ist, dass auch die Therapeuten meistens nicht genügend auf einen eingehen und sich wie viele Ärzte nur mit den Symptomen beschäftigen.

Was nützt es aber Symptome (mehr oder weniger erfolgreich) zu bekämpfen, wenn man sich nicht mit den Ursachen befasst?

Für jede Angst gibt es nicht nur einen Auslöser, sondern auch eine Ursache. Diese gilt es zu erkennen und anzupacken. Nur so können Betroffene wirkliche Heilung finden.

Es scheint auch so zu sein, dass - entgegen der Anonymität hier im Forum - die meisten nicht detailliert über ihre Ängste schreiben wollen. Auch wundere ich mich, dass niemand so recht mit ein paar erfolgreich erprobten Bewältigungsstrategien um die Ecke kommt. Entweder wollen alle die mühsam angeeigneten Erkenntnisse und den goldenen Weg aus der Misere nicht preisgeben oder aber sie haben selbst immer noch mit ihren Ängsten zu kämpfen und wollen sich die Rolle als Ratgeber nicht auferlegen.

Schade nur, dass von den besagten Mitgliedern nicht dieses Forum dazu genutzt wird, wozu es gedacht ist: als Plattform für den anonymisierten Austausch untereinander. Der Austausch von Erfahrungen, Meinungen und Ansichten können einen sehr viel weiter bringena, als wenn man immer nur mit seinen Gedanken alleine gelassen wird...

Bleib auf jeden Fall am Ball und gib nicht auf!

LG
Jack the Nipper

Hallo Sandylein

ich mache folgendes:
* Ar.
* Aufstehen und Haare Waschen gehen (hilft wirklich, in der Dusche sind meine Gedanken weg... Du musst ein Leo finden, in dem deine Gedanken leiser gedreht werden)

auf den nächsten Plätzen sind:
* Stricken und Film schauen (nur Film schauen reicht nicht, ich muss was mit den Händen tun)
* spazieren und an die frische luft
* Haushalt (Geschirrspüler, Putzen, Gewürze sortieren, Besteck sortieren, ...)
und was noch enorm hilft:
* Kochen und Backen

Teilweise hilft auch lesen, aber nur, wenn ich nicht zu aufgeregt bin.

Das ganze geht aber nur, wenn man auch die Kraft findet sich aufzuraffen. Meist beginne ich, wenn ich verzweifelt bin, von Raum zu Raum zu gehen, um mich zu bewegen, dann greife ich sachen an und schon bin ich mitten drinnen in Sachen machen und die Gedanken werden leiser.

Ah.. was auch extrem hilft ist: Körperkontakt, aber nur, wenn ich mich noch nicht in Panik befinde. Sonst kann ich nicht ruhig bleiben.
Also den Partner berühren oder früher half auch Katze streicheln als ich noch welche hatte.

So wie Angelika das macht, ist es bei mir auch. Nicht sitzen bleiben, sondern locker irgendwas im Alltag machen, Baden, Duschen, raus gehen. Und vor allem die Panik annehmen und sich sagen, ok ich hab grad mal wieder meine 5 Minuten und die gehen auch wieder weg, ist eh nur die Panik, soll sie kommen, geht auch gleich wieder. Klappt erstaunlich gut. Ich war ja mal für ein paar Monaten in Therapie und meine Therapeutin hatte immer nur den dämlichen Tipp für mich, ich solle in Paniksituationen Knöpfe sortieren Geht's noch? Wo soll ich denn die ganzen Knöpfe hernehmen.

A


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Dr. Matthias Nagel
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