Hallo,
ich bin neu hier im Forum und habe erst einmal ein paar Beiträge gelesen, um mich zu informieren, was andere für Erfahrungen bei Angst und Panik gemacht haben. Ich weiß jetzt auch nicht genau, wo ich meinen Beitrag einstellen soll, denn eigentlich könnte ich zu fast jedem Sachverhalt etwas sagen. Um es kurz zu machen: Meine erste Panikattacke hatte ich im Dezember 2000 beim Friseur, ich hatte das Gefühl dass mein Herz aussetzt und danach raste es los. Danach quälten mich die Attacken bis Juni 2001, danach hatte ich den Rest des Jahres sowie 2002 und 2003 Ruhe. Zwar hatte ich immer wieder mal Angstgefühle und Unwohlsein, aber das ließ sich noch ertragen. Ende 2003 kündigte sich der Rückfall an, der dann im Januar 2004 mich voll erwischte. Danach wieder ab Frühjahr 2004 Ruhe, und es ging mir sogar zeitweilig ganz gut, bis Anfang 2006, da kam der nächste Rückfall, der mich dann eines Nachts für 3 Tage ins Krankenhaus brachte, zur Beobachtung, da die Panikattacke, die ich in dieser Nacht bekommen hatte, einfach nicht enden wollte. Man hat mir dann Betablocker gespritzt, damit das Herz ruhiger wurde. Im Krankenhaus wurden dann alle möglichen Untersuchungen an mir gemacht und nichts gefunden. Diagnose: zuviel Stress, wahrscheinlich verbunden mit meinem Perfektionismus, genaues konnte keiner sagen. Danach war ich vier Wochen krank geschrieben, und es ging langsam wieder aufwärts. Den Rest des Jahres und auch 2007 ging es mir immer besser, bis auf gelegentliche Angst- und Unruhezustände, aber das ließ sich alles einigermaßen ertragen. Ich bekam auch ein Antidepressivum, Insidon, verordnet, davon nehme ich zwei am Tag (die mögliche Höchstdosis beträgt hier 6/täglich). Aus Kostengründen wurde ich dann letztes Jahr auf Opipramol Hexal umgestellt, das ist zwar der gleiche Wirkstoff wie in Insidon, aber doch in anderer Zusammensetzung. Und jetzt habe ich, nachdem ich Anfang des Jahres mit zwei besonders netten Kolleginnen Ärger hatte, wieder Probleme: Angst- und Unruhezustände, zwei kurze Panikattacken, Rückenschmerzen. Und ich habe das Gefühl, das dieses Opipramol nicht so wirkt wie das Insidon. Ich denke sogar darüber nach, den Mist ganz abzusetzen, schließlich habe ich trotz der Medikamente Beschwerden, also hat es ja eigentlich keinen Sinn, sich mit Chemie voll zu stopfen. Die Symptome meiner Panikattacken sind: anfangs Angst, innere Unruhe, schwitzen, Herzklopfen, Herzstolpern, Herzrasen und Schwindel. Herzstolpern habe ich übrigens auch so, ohne Angst- und Panikattacken, die Ärzte sagen, das sei normal. An Untersuchungen habe ich schon alles durch: Blut, EKG, Langzeit-EKG (2x), Belastungs-EKG, Herzecho, niemand konnte etwas finden. Außer ein paar einzelner VES im Langzeit-EKG, die ärztlicherseits als harmlos eingestuft wurden. Das Problem ist, dass ich mich weder an das Herzstolpern noch an die Panikattacken gewöhnen kann. Ich kenne auch nicht genau die Auslöser, ich denke mir, dass es Ärger und Stress ist, der sich wahrscheinlich über eine gewisse Zeit sammelt, um dann irgendwann in Form dieser Attacken durchzubrechen. Der Körper vergisst ja nichts. Irgendwo habe ich auch gelesen, dass Angst fehlgeleitete Wut ist. Derzeit mache ich auch eine Therapie, und dadurch ist es mir gelungen, meine Reaktionen schon etwas besser zu verstehen, aber ich würde gerne konkret wissen, welche Sachen diese Attacken auslösen und wie ich ihnen vorbeugen kann. Problematisch ist auch, dass meine Attacken nicht an eine bestimmte Situation gebunden sind, sie treten nur in Ruhe und vor allem daheim auf, wenn ich lesen oder mal relaxen will. Und besonders gemein: Nachts im Bett. Ich trau' mir schon gar nicht mehr, ins Bett zu gehen. Schon manche Nacht habe ich größtenteils im Sitzen auf der Couch verbracht, aus Angst, dass eine Attacke kommen könnte und ich wieder den Notarzt rufen muss. Das ist mein Erfahrungsbericht, ich habe versucht, mich so kurz wie möglich zu fassen. Über Meinungen und Tipps zu meinen Beschwerden würde ich mich sehr freuen, es ist immer hilfreich, sich mit anderen Betroffenen austauschen zu können. Ich wünsche allen hier im Forum nur das Beste! Lg Delilah
P.S.: Mein Blutdruck ist eher niedrig, aber ich glaube nicht, dass das Einfluss auf Angst- und Panikattacken hat. Brustschmerzen, die mir Angst machen, kenne ich indes auch: Ich hab' Probleme mit den Brustwirbeln.
25.03.2008 15:06 •
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