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Hallo,

Ich frage mal in die Runde, wie sich Euer Leben seit der Erkrankung geändert hat.

Bei mir ist es Schlaflosigkeit (schlafe jede 3. Nacht gar nicht derzeit) und damit verbundene Angststörung - keine Ahnung, was Henne ist und was Ei.

Da es bei mir nach knapp 2 Monaten Berufspause nicht so aussieht, als könne ich demnächst wieder einsteigen, da meine körperlichen Reaktionen auf die durchwachten Nächte mich noch stark im Zaum halten, steigen langsam meine Existenzängste mehr und mehr.
Ich kann zweimal die Woche zu einer Holzwerkstatt gehen und dort unter Anleitung eines Ergotherapeuten was machen. Immerhin. Das geht dann auch nach schlaflosen und angstverkrampften Nächten. Mein Beruf geht aber nicht.

Ich frage mich auch immer mehr, wie lang ich meinen Freund mit mir, dem immer-mal-wieder-Häufchen-Elend, belasten kann. Er muss mich nicht nur emotional, sondern auch finanziell aushalten.
Er hat vorhin mal durchblicken lassen, dass er schon Probleme hätte, wenn das zum Dauerzustand wird.

Ich kann ja so schwer beschreiben, wie sich das im Körper anfühlt, die Angst, das Verkrampfte, die Konzentrationsunfähigkeit, der Schwindel, das Unglücksdrücken im Darm, die flatterigen Eingeweide, die Nebenwirkungen vom Esci und die Hab-Acht-Stellung. Von der Müdigkeit rede ich noch nicht mal.

Ich frage mich, wie meine Zukunft aussehen kann.
Irgendwie brauche ich jedenfalls eine Strategie, etwas tun zu können, das ich auch nach Angstkrampfnächten tun kann.

Vielleicht habt ihr ja auch dazu Ideen.

18.12.2022 17:39 • 18.12.2022 #1


5 Antworten ↓


Machst du außer Ergo noch etwas?

Was ist deine Diagnose?

Leider zu wenig Angaben von dir um was dazu zu sagen.

A


Wie wirkt sich Eure Krankheit auf Beruf und Beziehung aus?

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@Grace_99

Ich hatte letztes Jahr eine ca. 4monatige Angstkrise, in die ich dieses Jahr wieder hineingefallen bin, ausgelöst durch heftige Schlafprobleme (jede zweite Nacht durchwacht). Vor allem Sorgen, nochmal diese Krise zu erleben wie letztes Jahr, die mich damals sehr überrascht hatte. Sorgen, den Beruf nicht mehr zu schaffen.
Diagnose war damals GAS, weil ich keine Panikattacken hatte, aber es ist im Leben eigentlich nicht so, dass mir alles mögliche Angst macht, eher so unterschwellige Sorge - und einzelne Ängste können sich dann offenbar etwas panischer manifestieren. Inzwischen kenne ich auch das Gefühl von leicht ankommenden Panikattacken.

Nehme Esci seit 4-5 Wochen, weil mir das auch letztes Jahr half, merke auch schon Besserung, aber habe seit dieser Woche wieder mehr Schlafprobleme mit durchwachten Nächten, nach denen die Tage wieder besonders schwer sind.

Gehe einmal wöchentlich zu einer Therapeutin, die auf Schlaf spezialisiert ist, bisher haben wir aber vor allem Bettgehzeiten, Schlafprotokolle etc. besprochen. Außerdem gehe ich morgen das 3. Mal zu einer Hypnosetherapeutin, das letzte Mal hat es nicht gut geklappt, weil ich (auch wieder nach einer schwierigen Nacht) so müde war, dass ich ständig weggedriftet bin.

Danke für die Erklärung.

Ich nehme auch Escitalopram, 20 mg. Anfangs habe ich Quetiapin 25 mg zum schlafen dazu bekommen, das hilft sehr. Vielleicht wäre das etwas für dich?

Hast du das Gefühl das die Therapie dir hilft?

@Grace_99

Danke für deine Zeilen!

Ich werde meinen Psychiater um ein zweites sedierendes Mittel bitten, habe aber große Angst, weil ich es schon mit Mirtazapin probiert hatte, das bisher, zumindest in der Kombination mit Esci, nicht gut gewirkt hat. (Mache mich selbst auch etwas fertig dafür, dass es vielleicht nur deshalb nicht wirken konnte, weil meine Hoffnung und damit auch meine Angst vor Nichtwirkung zu hoch waren, und dass das nun alle anderen Mittel auch betrifft).

Bei der Schlaftherapeutin war ich erst 3 Mal und manches hilft mir, manches aber setzt mich derzeit noch mehr unter Druck, gut schlafen zu müssen, bzw. den Schlaf so sehr zu beobachten.

Hatte zuvor im Leben auch schon mehrere Therapien gemacht, fand es eigentlich auch immer schön, an mir zu arbeiten, aber bisher hatte ich ja nie so einen (Zeit/Geld)druck. Bisher konnte ich meine Arbeit an mir selbst neben meinem normalen Alltag verrichten, da meine Gefühle und Gedanken nicht somatisch wurden, also immer kontrollierbar waren, sprich: ich hatte sie, sie hatten nicht mich.

Sprech den Arzt auf Quetiapin an. In der Dosis von 25 mg wird es dir wirklich gut tun mit dem schlafen.

Setz dich bitte nicht unter Druck.

Ich war 5,5 Monate krank geschrieben und anfangs habe ich mich total unter Druck gesetzt und das war nicht gut.

Geb dir die Zeit, die du brauchst.





Dr. Christina Wiesemann
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