ich habe schon seit meinem Jugendalter, also seit einer gefühlten Ewigkeit, mit Panikattacken zu kämpfen. Vieles ist durch Therapie und Medikamente für mich auch wieder möglich geworden. Allerdings ist eine große und wichtige Baustelle für mich geblieben: Ich bekomme Panikattacken, wenn ich alleine draußen bin und keine Menschen in unmittelbarer Nähe sind. Natürlich habe ich im Rahmen meiner Therapie auch bereits sehr häufig versucht, mich zu konfrontieren. Das Ergebnis ist leider immer das gleiche: Ich entferne mich immer gerade soweit von sicheren Orten, dass ich meine Angst gerade noch unter Kontrolle behalten kann. Kommt wirklich Panik auf, trete ich (mal langsam, mal urplötzlich) den Rückzug an. Ich schaffe es einfach nicht, eine Panikattacke zuzulassen, wenn ich allein bin. Ich habe einfach so große Angst vor der Ungewissheit, was dann passiert und dass ich völlig allein dabei bin.
Gibt es vielleicht Personen hier, die es geschafft haben, ihr (vielleicht auch bereits sehr lang bestehendes) Vermeidungsverhalten aufzugeben und gelernt haben, allein mit den Panikattacken klar zu kommen? Ich weiß einfach nicht, was ich noch tun soll, um mich selbst davon zu überzeugen, einfach an Ort und Stelle stehen zu bleiben, wenn die Panikattacke kommt. Ich weiß dann einfach nicht, wohin mit mir, ich fühle mich vollkommen durcheinander und hilflos und denke, ich müsste jetzt einfach irgendetwas tun (und das ist immer weglaufen).
Ich wäre euch sehr dankbar für jeglichen Rat bezüglich des Aufgebens meines Vermeidungsverhaltens. Ich würde so gern mal wieder einen Spaziergang machen, der mich nicht immer nur rund um den Block bringt.
Viele Grüße
Julia
06.01.2022 12:58 • • 07.01.2022 #1