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Hallo an alle!
Ich teile das hier jetzt, weil ich nicht weiß, wo hin damit bzw. Angst habe, es mit irgendjemandem zu teilen. Danke an jeden, der das ließt und damit zuhört!
Ich kämpfe schon lange mit sehr viel Angst/Stress bis hin zu Panikattacken. Meistens weiß ich gar nicht wovor ich genau Angst habe aber es kommt mir dann immer die Überzeugung in den Kopf, dass mich niemand liebt und ich ganz alleine bin auf dieser Welt und so nicht weiterleben möchte. Und so wie ich bin überhaupt nicht okay bin. Es kommt dann auch oft Wut dazu und ich schotte mich ab von der Welt. Ich zweifle an allem, an mir, an meinen Freunden, an der ganzen Welt. Meine Beziehungen (Freunde, Familie, Partner) stressen mich oft mehr als sie mir Freude bereiten, ich denke immer, ich muss mich bei dem melden, ich muss das tun, ich muss so sein und so darf ich nicht sein. ich glaube das liegt daran, dass ich Verlustängste habe und mir denke, ich verliere sie bald alle und ich werde alleine sein. Oft verurteile ich mich selbst, weil ich nicht normal bin und so verwirrt bzw so ein Gefühlschaos in mir. Das überkommt mich alles ganz oft sehr plötzlich und ich frag mich dann, was ist eigentlich los. Ich habe schon mal Therapie gemacht und auch mit Freunden darüber geredet und sie haben mir gesagt es ist wegen Traumatas. Aber oft versteh ich selbst nicht mal woran es liegt, weil ich nicht so schlimme Dinge erlebt habe wie andere (Gewalt ect). Was ich erlebt habe war sehr viel Streit zw meinen Eltern als ich klein war, dann sehr viel Streit mit meinem Papa als Jugendlicher. Seit ich 15 bin weiß ich, dass ich auf Frauen stehe und das war auch nicht so leicht, damit fertig zu werden. Ich hatte dann mit 19 eine Beziehung mit jemandem, der sehr viel Wut in sich hatte und mich auch sehr oft nieder gemacht hat. Ich war damals extrem fertig, traurig, wütend usw, irgendwas hat mich damals komplett verändert, ich habe die Welt nicht mehr verstanden. Ich hatte auch Angst, dass sie mir was tun könnte, weil sie auch oft mit sowas gedroht hat. Es war eine der schwersten Zeiten bisher. All das könnten Gründe sein. Ich hab auch mal gehört, dass es nicht so wichtig ist, zu wissen was der Grund ist, sondern man die Gefühle dazu erforschen muss.
Trotzdem fühle ich mich (vor allem momentan wieder mal) so, als könnte ich all das nicht schaffen zu bewältigen. Ich habe gerade wieder oft depressive Phasen deswegen und wünsche mir einfach Hilfe. Verbundenheit/Nähe und Verständnis von/mit anderen Menschen aber ich fühle mich so weit weg. Ich glaube, es geht vielen Menschen so aber darüber redet man nur selten bzw ist das schwer im echten Leben. Auch meine aktuelle Beziehung leider darunter, weil ich diese Nähe vermisse und mich aber auch nicht komplett öffnen kann weil ich Vertrauensprobleme habe. Und sie sich auch oft nicht öffnet. Das führt dann manchmal zu Streit wenn ich das anspreche bzw wenn sie mal was kritisiert an mir, dann fühl ich mich sofort ungeliebt und schotte mich ab, bin auch mit viel Wut in mir, weil ich mir einbilde, ich bin gar nichts wert für sie. Ich hab das Gefühl, da wird ständig was getriggert, vl aus meiner alten Beziehung . Obwohl sie sonst da ist, wenn es mir nicht gut geht in Form von Spaß machen zB damit ich mich besser fühle. Wir reden sehr wenig über unsere tiefsten Gefühle und das liegt wohl auch an uns beiden aber ich weiß auch, dass ich mir sehr schwer tue, Beziehungen zu führen. Ich glaub ich kenne selbst noch nicht alle Ängste, die da dahinter stecken. Es macht mich schon lange fertig, dass die Beziehungen in meinem Leben so schwer sind und mir so viel Stress/Angst/Kummer bereiten. und ich so oft das Gefühl habe, nicht ich selbst sein zu können/dürfen. Ich möchte es ändern aber ich weiß nicht wie.
Warum ich das teile: Ich hoffe irgendwie, dass es Menschen gibt, die sich auch so fühlen bzw Teile davon verstehen können und mir antworten, damit man nicht so alleine damit ist. Und vielleicht auch Tipps haben, wie sie damit umgehen.
Danke!
Ganz viel Liebe!

Gestern 18:48 • 14.01.2025 x 1 #1


16 Antworten ↓


@Huji30 Also ich kann das zu 100% fühlen, was Du sagst!

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Wie komme ich aus meiner Angst raus

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Hallo Huji30,
ich habe mir eben dein Text durchgelesen und ich möchte Dir sagen, dass es viele Menschen gibt die so ähnlich denken und fühlen wie Du. Viele können auch nachvollziehen was Du durchmachst, die ständigen Gedanken, diese Angst und auch selbst die eigenen Probleme sich öffnen zu können. Darum sind wir hier.

Ich dachte auch immer ich wäre allein. 25 Jahre lang und siehe da, das Forum ist voller Menschen die mich/uns verstehen können. Lese Dich hier etwas durch, schreibe mit uns und erzähl uns wie es Dir geht. Mal schauen ob wir Dir etwas helfen können.

Bist Du eigentlich schon in Behandlung mit deiner Psyche?
Was habt ihr/hast Du schon so dagegen gemacht?

Liebe Grüße und ganz viel Kraft!

Zitat von Huji30:
versteh ich selbst nicht mal woran es liegt, weil ich nicht so schlimme Dinge erlebt habe wie andere (Gewalt ect). Was ich erlebt habe war sehr viel Streit zw meinen Eltern als ich klein war, dann sehr viel Streit mit meinem Papa als Jugendlicher.

DAS ist „schlimme Dinge“. Häufiger Streit der Eltern kann bei Kindern genauso großen Schaden anrichten wie Gewalt. Es ist genauso schlimm. Genauso wie Alk. in der Familie. Oft kommt alles drei zusammen. Kinder, deren Kindheit dermaßen beeinträchtigt wurde, leiden ihr Leben lang darunter. Bei vielen zeigen die sich Symptome erst in späteren Jahrzehnten und sie wundern sich, wie es Ihnen aus „heiterem Himmel“ so schlecht gehen konnte. Die ersten Schritte bestehen dann darin, zu erkennen, dass der Himmel gar nicht heiter war und dass die Kindheit viel schlimmer war, als man glauben wollte. Zu der tiefen Verunsicherung gehört, dass man denkt, man sei selbst schuld gewesen.
LG

Bild nur für Mitglieder ...

@Lingu
Danke für deine Worte, das ist wirklich schön, verstanden zu werden!

Ich habe 1 Jahr Therapie gemacht und habe begonnen zu meditieren. Das hat schon geholfen, mich besser kennen zu lernen aber diese Probleme nicht wirklich verbessert. Ich habe aber auch nicht alles mit dem Therapeuten besprechen können (aus Angst). Ich war dann in Australien 1 Jahr, weil ich weg wollte von hier und dachte, es hilft mir. Das hat mich auch sicher weiter gebracht in vielem, ich weiß, dass ich dort vieles geschafft hab, was ich mir nie zugetraut habe.. Ich möchte jetzt wieder eine Therapie beginnen, weil mir bewusst wurde, dass mich das alles immer noch oft leiden lässt. Und durch meine Beziehung (seit einem knappen Jahr, davor war ich 7 Jahre alleine und konnte mich kaum auf wen einlassen ) sich sehr viel verändert hat, was zuerst sehr schön war aber mit der Zeit kamen auch kleinere Streits, die mich dann immer komplett aus der Bahn hauen.. Meine Freundin findet es gut, dass ich Therapie machen will und möchte, dass es mir besser geht. Es ist sicher gut, das jetzt zu machen, auch wenn's nur ein Teil ist. Sie hat auch schon mal Therapie gemacht, tut sich da aber auch eher schwer, Schwäche zu zeigen und sich komplett zu öffnen. Es fehlt mir halt auch zw. uns aber ich komme nicht so wirklich an sie ran. Vielleicht hilft es auch, in der Therapie darüber zu sprechen. Ich habe halt Angst, dass es nicht helfen wird aber es ist das beste, was ich zurzeit machen kann.

Es ist immer leicht zu sagen Spring über dein Schatten aber in dem Fall würde ich es vorschlagen und Dir raten:
Sprich Dich mal ganz aus! Trau Dich!
Ob jetzt mit deiner Partnerin oder halt mit dem Therapeut und auch wenn es Dir sehr schwer fällt, einfach einmal sich öffnen und alle Ängste erzählen. Ich hab selbst nie was gesagt, habe mich selbst lange nicht ändern können, mochte mich nicht aber habe nach Hilfe gerufen und still quälend gewartet, bis jemand kommt und mich rettet oder bis es wieder besser wird.

Die Sache ist die:
Wenn Du aktiv nicht dein Schweinehund erschlägst, dann haut er Dich um und Du bleibst in diesem Teufelskreis fest gefangen. Die Gewonheit lässt uns immer wieder in die Kompfortzone verschwinden, daher trauen wir uns nichts zu.
Es ist einfacher nichts zu tun.

Du hast ja erwähnt Panik Attacken und Angst/Stress zu haben. Was sind denn genau deine Ängste?
Zitat von Huji30:
Meistens weiß ich gar nicht wovor ich genau Angst habe aber es kommt mir dann immer die Überzeugung in den Kopf, dass mich niemand liebt und ich ganz alleine bin auf dieser Welt und so nicht weiterleben möchte.

Wenn Du es Dir doch nur einredest, warum redest Du Dir dann nicht das Gegenteil mal ein?

mich liebt niemand, ich bin allein auf der Welt.
- Nein, ich habe doch meine Partnerin!

@Lingu ja da hast du Recht, danke für die Ermutigung! Ich muss es jetzt wirklich endlich angehen und über diese Ängste gehen.
Ich versuche mir oft zu sagen, Ich bin toll wie ich bin aber ich glaube mir dann oft selbst nicht, ich glaube es nur wirklich, wenn es jemand anderer sagt. Aber ja du hast Recht, in Wahrheit bin ich nicht allein, ich glaube es nur oft.
Ich habe Angst, nicht sein zu dürfen wer ich bin. Nicht zu genügen. Angst, andere zu verärgern. Angst, was falsches zu machen. Angst, dass jemand böse auf mich ist oder genervt. Angst vor Konflikt/Streit. Angst andere zu verlieren. Panikattacken kommen meistens dann, wenn mir jemand sagt, dass er etwas nicht toll fand, was ich gesagt oder getan habe. Oder abweisend reagiert. Reagiere extrem sensibel auf Kritik oder auch oft, wenn ich nicht gleich eine Antwort bekomme. Es kommt immer der Gedanke: Ich bin dem anderen nicht wichtig. Dann fühle ich mich immer so, als gäbe es auf dieser Welt keine Liebe. Und noch vieles mehr aber das sind die präsentesten Ängste.
Danke, dass du nachgefragt hast und ich sie aufschreiben konnte/sie mir so wiedee bewusster machen kann!

@Huji30 Du musst etwas einnehmen was entspannt und Du musst Versuche. Aktiv zu sein , viel Bewegung an der frischen Luft.

@Lingu wie hast du es geschafft, besser mit deinen Ängsten umzugehen? Was/wer hat die dabei am meisten geholfen?

@Huji30 aktivitäten helfen am Ende am meisten

Lieber Huj30,
Bei deinem 1.Text hast du bestimmt nun endlich mal alles rauslassen können was Dich bedrückt.
Mir ist dann aufgefallen, dass der 2. Text schon viel konkreter wird.
Ich lese daraus, dass du kein Vertrauen in Dich und keine Vertrauen in deine Mitmenschen hast.
Vielleicht sagt Dir der Begriff Urvertrauen etwas. Von dem hast Du vermutlich wenig oder nichts in Deiner Kindheit erhalten
Dein Entschluss eine Therapie zu beginnen ist ganz wunderbar.
Eventuell hilft Dir auch ein Tagebuch dazu, indem Du Dein Gefühlschaos niederschreiben kannst und mehr Klarheit bekommst und die Gedanken und Gefühle für eine Weile einfach los wirst.

Bild nur für Mitglieder
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@Es_wird_gut Danke für deine hilfreichen Worte!

Huhu, ich kenne auch vieles von dem, was du beschreibst. Vor allem die negativen Gedanken zu einem selbst und dass man positive Ansichten nicht so richtig glauben mag, egal wie oft andere es bestätigen.
Mein Weg führt einerseits über Medikamente und andererseits über Therapie. In letzter Zeit habe ich gute Erfahrungen mit Achtsamkeit und Reflexion gemacht. Gerade durch Letzteres wird einem bewusst, dass man kleine Fortschritte macht, auch wenn es einem nicht so vorkommt.
Es gibt aber trotzdem noch viele offene Fragen und auch Rückschritte. Aber man ist nicht alleine damit und die Plattform hier und wenige Vertraute aus meinem Umfeld, mit denen ich mich offen unterhalten kann, helfen mir weiter zu machen, trotz Ängsten und Zweifel.

Zitat von Huji30:
Ich habe Angst, nicht sein zu dürfen wer ich bin. Nicht zu genügen. Angst, andere zu verärgern. Angst, was falsches zu machen. Angst, dass jemand böse auf mich ist oder genervt. Angst vor Konflikt/Streit. Angst andere zu verlieren. Panikattacken kommen meistens dann, wenn mir jemand sagt, dass er etwas nicht toll fand, was ich gesagt oder getan habe.

Ah ja, die fehlende Selbstliebe. Etwas was vielen von uns fehlt, mir auch.
Durch unsere schlechten Erfahrungen prägen wir uns das Negative in unsere Köpfe ein und glauben es selbst dann irgendwann. Vor allem wenn man es sich jeden Tag selbst sagt.

Zitat von Huji30:
@Lingu wie hast du es geschafft, besser mit deinen Ängsten umzugehen? Was/wer hat die dabei am meisten geholfen?

Ehm...
Ich versuche einfach anders zu denken. Hört sich komisch an, ist es vielleicht auch aber es klappt bei mir.
Genau wie Du habe ich mir Dinge eingeredet (oder schlecht geredet) und war total davon überzeugt. Nicht einmal mit Logik oder mit Argumenten kam man bei mir an. Aber auch kein Wunder, da man dann auch nicht wirklich Logisch mehr denken kann und nur noch wie durch einen Filter (Depressionen, Psyche) blickt. Daher dauert es, man muss über Zeit versuchen die kleinen Handgriffe/Tricks/Skills zu lernen, damit es einem besser geht. Also nutze ich diese Tag für Tag und bei schlechten Gedanken, überdenke ich sie nochmals ob sie wirklich nötig waren oder nicht. Zu 99% habe ich aus einer Mücke einen Elefanten gemacht.

Früher hätte ich gesagt: Warum sich einreden dass es einem gut geht, wenn es das doch nicht tut?! Ich wollte mich nie belügen, daher lies ich meinen Gedanken freien lauf und glaubte nicht an Besserung durch eine positivere Einstellung. Außerdem regte mich positives gelaber eher auf. Die haben doch keine Ahnung wie ich mich fühle!
Ich bin auch zu ehrlich fürs Lügen, mag ich nicht! Auch nicht mich selbst...

Viele sagen auch sie könnten sich nicht belügen und so tun, als ob es ihnen gut geht.
Ich verstehe das! Konnte ich auch nicht.

Aber kann man das nicht auch anders sehen?
Belügst Du Dich nicht auch, wenn Du immer schlecht denkst?

Selbstliebe, Selbstbewusstsein. Sowas hat ma kaum, wenn man sich so schlecht macht.
Wie kann man diese stärken?

Ich fing an mit einem Spiegel in der Hand und habe nur geheult.
Heute finde ich wenigstens 1 Teil von mir, was ich an mir mag! (RIESEN ERFOLG!)

Ich konnte mich eh mit nix mehr beschäftigen, ich war innerlich am explodieren. Nach der Panik Attacke, monatelang anhaltende Angstzustände (knapp halbes Jahr), jederzeit kurz vor der Panik Attacke. Ich musste das irgendwie weg bekommen, dachte immer ich sterbe jeden Moment. Abgewiesen im Krankenhaus und einige Psychiatrien (ich bin halb im Rollstuhl, kann nicht lange laufen). Bin übrigens auch nicht in Therapie oder nehme Tabletten, hatte ich nie wirklich. (trotz noch Borderline dazu).

Ich habe alles versucht. Bin ein Workbook von einer Psychologin, mit MP3 und Videos durchgegangen, Skills/Tipps/Tricks/Aufgaben, von Meditation, Entspannungsreisen oder Mass.agen mit oder ohne Musik, mit Beschäftigung oder Übungen. Bin alles durchgegangen, Monate lang. Eigentlich alles was helfen könnte. Und hätte es auf der Wiese tanzen mit fremden Menschen sein müssen, dann hätte ich auch dies gemacht. Habe gelesen und gelesen, viel über die Psyche und Erfahrungen natürlich und danach habe ich bei mir angefangen.


Jetzt ist es eher wie eine Umarmung. Ich möchte mich akzeptieren. - oder sagen wir ehrlicher, ich versuche es jetzt!
Ob meine Vergangenheit, die Opferrolle die ich angenommen hatte, den Hass auf die Peiniger oder was auch immer...
Ich bin nicht mehr das.

Ich möchte jetzt viel mehr sein!

EDIT:
Und Nein, es klappt auch nicht immer und auch wenn es so leicht gedacht/gesagt aussieht, ist es aber nicht.

Ich komme mir selbst schon manchmal richtig schleimig positiv vor aber sonst glaub ich es selbst ja nicht.
(Bin auch immer erst ein negativ denker Mensch)

@Lingu das freut mich, dass du jetzt positiver denken kannst, auch wenn es - wie du sagst - nicht immer geht. Ist wohl ein langer Weg und Entwicklung. Danke jedenfalls für alle Tipps und deine Worte und vor allem dür den Austausch

A


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Dr. Christina Wiesemann
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