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Liebe Forengemeinde,

wie schon am Titel zu erkennen ist, bin ich eine Angehörige einer Person, die unter Panikattacken mit Todesangst leidet. Sollte es zu dieser Frage bereits einen Thread geben, dann sendet mir doch bitte einfach den Link. Ich bin momentan gerade nicht ganz in der Lage, mich durch die einzelnen Themen durchzuklicken bzw. die Suche zu bemühen, da ich momentan zu aufgewühlt bin.

Vor ca. drei Wochen hatte meine Schwester das erste Mal solch eine Panikattacke. Sie war krank geschrieben und ist auch schon in Therapie. Seit letzter Woche ging es ihr schon besser und war auch schon wieder arbeiten. Nur war es vorhin seit einigen Tagen leider wieder so weit - sie hatte eine heftige Attacke. Sie wohnt allein, hat aber die Möglichkeit mich oder auch andere nahestehende Personen anzurufen, zu besuchen, ... Sie rief mich an, war aufgelöst und weinte arg. Ich habe versucht sie am Telefon abzulenken . habe von meinem Tag erzählt und sie ein wenig zu ihrem Tag gefragt. Merkte aber auch selber, dass es nicht richtig fruchtete. So das sie nach einer halben Stunde wieder ganz aufgelöst war. Ich habe zu ihr dann gesagt, dass ich mich gerade hilflos fühle, wir das aber jetzt packen werden. Irgendwie haben wir dann ein Thema gefunden, dass sie ablenkte und wo sie selbst sich immer aktiver am Gespräch beteiligte. Nach einer Stunden hatte sie es dann geschafft und wir haben dann erst einmal aufgehört zu telefonieren. Nachher wollen wir nochmal reden.

Mein Ohnmachtsgefühl hat mich sehr erschrocken, und wollte hier in die Runde fragen, was ich denn als Angehörige alles tun kann. Ist es richtig, dass ich gemeinsam mit ihr versuche, sie auf andere Gedanken zu bringen? Gibt es Dinge, die ich unbedingt meiden sollte? Falls Ihr noch ein paar Tipps habt, wäre ich Euch sehr dankbar.

Beste Grüße,
Claudia

30.01.2009 20:00 • 01.02.2009 #1


8 Antworten ↓


Liebe Claudia..wichtig ist immer ruhiges Zureden, dass alles gesundheitlich in Ordnung ist und die Angst nur eine normale Körperreaktion allerdingst zum falschen Zeitpunkt ist. Tief einatmen und doppelt so lange ausatmen..was kaltes trinken... machen Sie Ihrer Schwester klar..dass man
daren keinesfalls sterben kann..dass es gleich wieder vorrüber ist.
Sie muss sich der Angst stellen also auch alleine zu Hausde bleiben...es ist unendlich schwer aber nur so wird sie die Angst besiegen.. Sie beide schaffen das..Ich leide seit mehr als 20 Jahren darunter...kann aber damit umgehen...Viel Glück

A


Wie kann ich als angehörige helfen und unterstützen?

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schön das du dich kümmern willst, aber dur darfst ihr nichts abnehmen, sei für sie da, wenn sie sich nicht mehr alleine raus traut und begleite sie, aber nur am Anfang, dann unterstütze sie alleine die Dinge zu bewältigen. Und was der Vorschreiber schon sagte, beruhige sie damit, dass du ihr immer wieder sagst, es kann ihr nichts passieren, der Körper ist in ordnung und selbst wenn es zu einer Ohnmacht kommt, das ist nicht schlimm.

Hallo Claudia,

wie die anderen auch schon geschrieben haben: Du kannst sie ermutigen, unterstützen, sich ihrer Angst zu stellen; nimm ihr nicht zuviel ab.
Sie muß aktiv werden, etwas tun, damit sie die Angst verstehen lernt.

Bewegung und Entspannung sind ein wichtiger Pfeiler. Wie wäre es mit walken in einer Gruppe?
Und dazu eine Entspannungstherapie, z.B. Progressive Muskelrelaxation
nach Jacobson (hilft gut bei Angstpatienten).

Nur Mut!

LIeben Gruß
Michael
Angstpatient und Kursleiter für Progress.Muskelrelaxation

Hi

Schliesse mich allen Vorschreibern an

Jakopson Entspannung ist eine sehr gute Hilfe , Bewgung überhaupt und Vermeiden ist zu vermeiden

Sprich deiner Schwester Mut zu und ermutige sie weiter zu therapieren.
Richtiges drängen hilft allerdings nicht wirklich .

Achte vor allem aber auch auf dich selbst ! Helfen ist gut aber nimm ihr nichts ab . Unterstützen dagegen zu jeder Zeit .

lg ZZ

ich habe diese muskelentspannung auch probiert. eine schlimmer pa hatte ich noch nie gehabt und es war so schlimm, dass ich wirklich einfach rausgelaufen bin, konnte nichts mehr sagen. war der blanke horror. vielleicht dieses da liegen, das gefühl des ausgeliefert sein, ich weiß nicht. ich habe es seit dem nie wieder versucht, vielleicht sollte ich es mal machen.

Die Muskelentspannung muss man auch erst ein bischen üben , so wie jede Entspannungstechnik.

Danach sollte man sie dann regelmässig , jeden Tag , anwenden .
Am besten einfach so wenn man Zeit dafür hat ,zur Not einfach Zeit dafür nehmen und nicht nur als Akkutmittelchen benutzen.

Wem oder was fühlst du dich denn ausgeliefert wenn du entspannen möchtest?
Wenn man sitzt , steht oder läuft ist man ja genauso ausgeliefert .
Dem Leben ansich oder sich selbst
Da führt wohl kein Weg drann vorbei ! Und das ist ja sogar gut so !

Ich ! und Ich leben ! und Ich entspannen ! und Ich aktiv !
(nicht einfach aber simpel und sinnvoll)

lg ZZ

ich habe das ganz zu beginn meiner erkrankung versucht. die kontrolle zu verlieren war ganz schlimm für mich. ich denke heute ist das nicht mehr so. eine langjährige therapie muss sich ja auch lohnen, oder?
ich entspanne heute auf dem rücken eines pferdes. im gallopp durch die natur, das ist für mich entspannung pur

Hallo Prinzessin,

schade, dass dein erster Kontakt mit der Muskelentspannung so
schlecht begonnen hat.

Ich rate jedem, an einem Kurs (der läuft 8 oder 10 Einheiten) teilzunehmen, dort kann man sich mit anderen Teilnehmern austauschen und Probleme ansprechen.
Viele in meinem Kurs sagen, dass so nach der 3. Einheit es einen großen Schritt nach vorne geht.

Auch ist es eine gute Übung wenn du Angst hast die Kontrolle zu verlieren.
Mein Ausbilder hat einmal zu mir gesagt: Du mußt die Kontrolle AUFGEBEN, erst dann schwindet die Angst.

Ich finde es schön, dass du deinen Weg gefunden hast und der Umgang
mit deinem Pferd ist sicher eine Bereicherung deines Lebens.

Lieben Gruß
Michael





Dr. Hans Morschitzky
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